Kolumne: Glockenmuseum Rees

Das Westfälische Glockenmuseum liegt in Gescher. Es ist in einem kleinen Haus untergebracht, das Im Jahre 1902 ursprünglich als Polizeiwache gebacht wurde. Es zeigt auf einer Fläche von rund 465 m² rund 1.000 Glocken, Glöckchen und Schellen, darunter auch 2 Glocken aus der Römerzeit. An einem nachgebauten Arbeitsplatz kann der Besucher auch den Beruf des Glockengießers kennenlernen.

Lady Muckefuck und Lord Wodka sind wieder unterwegs. Bei ihrer Rundreise durch den Niederrhein steht in diesem Jahr ein Besuch im Niederrheinischen Glockenmuseum in Rees auf dem Programm.

"Glocken sind wunderbare und wunderhübsche Musikinstrumente," schwärmt die füllige und stets exzentrisch gewandete Dame, die ihren bürgerlichen Geburtsnamen nicht verraten möchte. Sie komme aus einem kleinen Ort im Großraum Köln - Bonn. Dort sei es insbesondere in der Zeit zwischen den Jahren üblich gewesen, Glockenmusikkonzerte zu geben - und zwar von den  3 Kirchen im Ort, aber auch im privaten Bereich. "Interessant war es am Heiligabend, wenn die Kirchen die Gläubigen zum Gottesdienst rufen," erinnert sich Lady Muckefuck. "Die Glocken wurden in einer bestimmten Reihenfolge gespielt, so daß immer ein ganz bestimmtes Lied zu hören ist."

"Ich möchte die Glockenmusikkunst wiederbeleben," betont die rheinische Aktionskünstlerin. Nach ihren Worten beginnt die Saison am Poseidon-Tag im März. Die Städtische Musikschule, Volkshochschule sowie die örtlichen Kirchen und Vereine führen dann weitere Veranstaltungen durch. Das große Finale findet dann am Tag der Deutschen Einheit statt. Nach den Vaterländischen Grußworten und Schützenparade findet ein Volksfest statt. Glockenspiel macht sämtliche Musik aus, selbst beim Volksfest.

Sie möchte aber auch das Niederrheinische Glockenmuseum unterstützen, betont Lady Mokka. "Glocken aller Orte vereinigt euch," lautet daher ihr Wahlspruch. Ganz egal, ob Kirchturmglocken, Türglocken, Fahrradschellen, Kuhglocken, Schiffsglocken oder andere Glocken - nach Lady Mokkas Ansicht gehören sie alle hierhin.

"Niederrhein ist alles nördlich einer Linie Mönchengladbach - Düsseldorf - Emmerich," berichtet die kreativ begabte Dame. "Ich hatte vor geraumer Zeit einen Aufruf, möglichst viele Sachspenden im Museum abzugeben. Es quillt jetzt über. Ich muß nun Geld für die Renovierung und Erweiterung organisieren."

Ist der Beruf des Glockenspielers eigentlich noch staatlich anerkannt? Keine Ahnung. Es wäre jedenfalls schade, wenn hier Wissen verlorengeht und ein Handwerk aussterben sollte.

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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