Starke Frauen in Rees
Angela Hommen wächst mit ihren Aufgaben

Seit November 2020 ist Angela Hommen zweite stellvertretende Bürgermeisterin in Rees. | Foto: Dirk Kleinwegen
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„Ich bin Zweite stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Rees“, stellt sich Angela Hommen nicht ohne Stolz vor. Sie hat den Posten bereits seit November 2020 inne, doch in der Anfangszeit gab es wenig zu tun für die 61-Jährige. „Das ist erst 2022 so richtig angelaufen. Da begannen die Termine, die Reeser begannen wieder zu feiern, Jubiläen beispielsweise.

„Ich habe mittlerweile zwei Ausstellungen im Koenraad Bosman Museum und zwei im Rathaus eröffnet. Dazu kam der Bezirksjungschützentag in Bienen, das Frühlingsfest der VdK Haldern und verschiedene Schützenfeste beispielweise Feldmark und Esserden. Empel sollte ich auch übernehmen, dann hat mich aber Corona erwischt. Und der Kindergarten in Mehr hatte 50-jähriges Jubiläum“, berichtete Hommen. Wenn Bürgermeister Christoph Gerwers, wie von ihm geplant, Landrat in Kleve wird, muss Angela Hommen noch deutlich mehr Termine übernehmen.

Meine Themen sind Kinder, Schule und Jugend

Ihre politische Karriere begann 2009, dort wurde sie gefragt, ob sie Stellvertreterin von Norbert Hollands im Reeser Wahlbezirk 3 werden wollte. Vorher war sie politisch nicht aktiv und gehörte damals auch noch nicht der CDU an. Sie übernahm den Job und wurde dann auch sachkundige Bürgerin im Schulausschuss. Als Hollands 2013 seinen Posten im Rat aufgab, rutschte Hommen nach. „Das war für mich absolutes Neuland, aber sehr interessant. Ich sollte das erst einmal für eineinhalb Jahre machen, daraus sind mittlerweile fast zehn geworden“, sagt Hommen. Sie wurde 2014 und 2020 wiedergewählt. Mittlerweile leitete sie den Schulausschuss und ist auch im Ausschuss für die städtischen Betriebe, Kulturausschuss und Sozialausschuss für die CDU gesetzt. „Der Bauausschuss würde mir nicht liegen, das ist nicht meine Wellenlänge. Meine Themen sind Kinder, Schule, Jugend, das interessiert mich mehr und auch Finanzen, ich bin ja von Beruf Buchhalterin“, erklärt die Politikerin.

Nochmal ein Blick zurück: Sie ist in Haldern geboren, aufgewachsen in Mehr, 1983 nach Rees gezogen. Sie machte eine kaufmännische Ausbildung beim Lebensmittelhändler Edeka Roes in Mehr, dann arbeitete sie bei ERKA-Moden in der Buchhaltung. Mittlerweile ist sie seit 23 Jahren bei der Firma Industriebedarf Wilhelm Vos in der Finanz- und Personalbuchhaltung beschäftigt.

Man wächst mit seinen Aufgaben

2020 kam Bürgermeister Christoph Gerwers auf sie zu und bot den Posten der stellvertretenden Bürgermeisterin an. Sie dachte an die Lebensweisheit ihres Vaters „Man wächst mit seinen Aufgaben“, die Kinder waren aus dem Haus, und sagte zu. Normalerweise stellt in Rees die stärkste Partei den Vizebürgermeister. Doch aufgrund der vorherrschenden Listenverbindung wurde Bodo Wissen Nummer Zwei in Rees, Angela Hommen übernahm die Funktion der Zweiten stellvertretenden Bürgermeisterin.

Und tatsächlich, die 61-Jähre wuchs an ihren Aufgaben: „Ich habe gelernt Reden zu schreiben, vorher zu recherchieren beispielsweise bei Google. Ich informiere mich im Vorfeld über die Künstler, wenn ich eine Ausstellung eröffne oder über die Traditionen der Schützenvereine.“ Gegebenenfalls das Amt von Gerwers zu übernehmen, kommt für Hommen aber nicht infrage: „Aber eine Frau als Bürgermeisterin fände ich gut.“

Vier Frauen aber 30 Männer im Reeser Stadtrat

Im Reeser Stadtrat gibt es jedoch nur vier Frauen aber 30 Männer. Sie fühlt sich als Frau im Rat oder der Fraktion aber durchaus ernst genommen. Benachteiligungen kennt sie weder in der Politik noch im Berufsleben. „Aber man hört immer wieder davon, dass es so etwas gibt“, meint Hommen. Sie möchte sich in Rees weiter für die Entwicklung der Schulen einsetzen. Das aktuelle Schulmodell mit drei Schulen, Gymnasium, Real- und Hauptschule, ist für sie ein Erfolgsmodell. Es hapert aber, laut Angela Hommen, noch an der Digitalisierung und hier nicht unbedingt an der Technik, sondern mehr an der Ausbildung der Lehrer. Ansonsten läuft, laut der Reeserin, vieles richtig in der Rheinstadt: Kulturelle Angebote wie Abendmarkt und Marktkonzerte, Planungen für das Reeser Meer oder der aktuelle Umbau der alten Grundschule.

Zum Schluss noch ein paar private Fakten: Die kompetente, ruhige und sympathische Politikerin ist 61 Jahre alt, verheiratet, hat zwei Töchter (34 und 31) und ein Enkel. Sie treibt ein wenig Sport, fährt regelmäßig Fahrrad und pflegt den Familien- und Freundeskreis.

Dirk Kleinwegen / Stadtanzeiger Emmerich-Rees-Isselburg

Autor:

Dirk Kleinwegen aus Rees

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