FDP-Treffen
Bernd Reuther zu Besuch in Rees

Café- und Restaurantbetreiber Ludger Rösen (v.l.n.r.) diskutierte mit den Mitgliedern der Reeser FDP Thomas Winkler und Clemenz Willing sowie mit dem Bundestagsabgeordneten der FDP Bernd Reuther über die aktuelle Situation in der Gastronomie | Foto: Dirk Kleinwegen
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  • Café- und Restaurantbetreiber Ludger Rösen (v.l.n.r.) diskutierte mit den Mitgliedern der Reeser FDP Thomas Winkler und Clemenz Willing sowie mit dem Bundestagsabgeordneten der FDP Bernd Reuther über die aktuelle Situation in der Gastronomie
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Der Weseler Bundestagsabgeordnete Bernd Reuther (FDP), hat sich auf Einladung der Reeser FDP, vor Ort einen Überblick über die aktuelle Situation beim Sport und bei der Gastronomie verschafft. Bei einem gemeinsamen Pressetermin diskutierte er mit Gastronom Ludger Rösen über die Situation der Hotels und Restaurants im Lockdown.

Der Betreiber des Reeser Rheincafé und Restaurant sieht die aktuelle Situation noch mit einer gehörigen Portion Humor. Auf den Tellern der Teilnehmer fanden sich leckere marzipanüberzogene Törtchen, die einen roten Buzzer mit der Aufschrift „Alarm“ darstellten. Im Eingangsbereich wies ein großes Schild darauf hin, dass nicht nur Hunde, sondern auch die Bundeskanzlerin und die Minister der aktuellen Bundes- und Landesregierung draußen bleiben müssen.
       Bernd Reuther ist viel in seinem Wahlkreis Wesel und den benachbarten Kreisen unterwegs und hat dabei viele Unternehmen und Betriebe besucht, die von der Pandemie besonders betroffen sind. „Mir ist es ganz wichtig, mal direktes Feedback von denen, die darunter leiden, zu bekommen“, erklärte der Abgeordnete, „was ist mit deren Forderungen oder Perspektiven und hat es mit den zugesagten Hilfen geklappt.“
       „Das schlimmste für mich und viele andere Gastronomen, ist die Unsicherheit, dass wir nicht wissen, wann und wie es weitergeht“, erklärte Ludger Rösen, „man versteht auch vieles nicht mehr. Für ihn ist es nicht nachvollziehbar, dass jeder Supermarkt geöffnet ist, obwohl dort oft weniger Abstand eingehalten wird, als in der Gastronomie. Oder dass die Menschen nach Mallorca fliegen dürfen, aber die Restaurants trotz funktionierendem Hygienekonzept weiterhin geschlossen bleiben.
        „Wir könnten unter Berücksichtigung aller Abstandsregeln 30-40 Gäste bewirtschaften. Dabei wäre es wichtig, dass eine digitale Nachverfolgung kommt“, Rösen erinnerte an die frühere Zettelwirtschaft mit zahlreichen falschen Einträgen. Die Luca-App, bemängelte er, ist im Kreis Kleve noch nicht eingeführt.
        Laut Rösen kann man sich in Rees normalerweise im Sommer nicht beklagen. Im Zeitraum Mai bis Oktober wird das Geld verdient, um den schlecht laufenden Winter zu überstehen. „Wir haben glücklicherweise eine Betriebsausfallsversicherung, die hat beim ersten Lockdown 40.000 Euro gezahlt, sonst wäre hier schon längst Schluss. Aber Zukunftsangst hatte er trotzdem: „Ich habe vor einem Jahr keine Gutscheine mehr verkauft, weil ich Angst hatte, dass es hier nicht weitergeht.“
       Mit den Plänen der Regierung, über Ostern die Außengastronomie zu öffnen, kann er sich auch nicht unbedingt anfreunden: „Wie soll das bei so wechselhaftem Wetter gehen. Wenn bei voller Terrasse auf einmal ein Regenschauer kommt, wo sollen die Menschen dann hin?“
        Alle zwei Wochen neue Regelungen ist auch für den FDP-Abgeordneten nicht nachvollziehbar: „Es fehlt die Grundlage, auf der die Entscheidungen getroffen werden. Dadurch stellt sich bei den Leuten eine Lockdown-Müdigkeit ein. Es muss jetzt eine vernünftige Strategie her, für die nächsten Wochen und Monate, wie wir jetzt mit der Pandemie umgehen.“
       Im Vorfeld besuchte Bernd Reuther den TUS Haffen-Mehr und den Blau Weiß Bienen. Beide Vereine freuen sich über die vom Bund zugesicherten Fördergelder zu Errichtung eines Kunstrasenplatzes. Die Umsetzung soll jedoch erst 2023 erfolgen. Zudem herrscht große Unsicherheit bei den Vereinen, wie bei dieser Pandemielage der Trainingsbetrieb wieder aufgenommen werden kann.
       Ähnliche Probleme wie Ludger Rösen hat auch der Reiterhof Schweckhorst, die letzte Station in Rees für Bernd Reuther. Auch dort fallen keine Einnahmen an, aber die Kosten laufen weiter. Es besteht nicht einmal die Möglichkeit das Personal in Kurzarbeit zu schicken, da die Tiere weiterversorgt werden müssen.

Dirk Kleinwegen / Stadtanzeiger Emmerich-Rees-Isselburg

Autor:

Dirk Kleinwegen aus Rees

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