Was hat Sabine aus Norwegen, was Greta aus Schweden nicht hat...
Warum ist morgen kein Unterricht ...?

Kommentar von Stephan Leifeld

Heute sitze ich an meinem Computer, während es draußen heftig stürmt. Mir ist klar, dass meine Kinder morgen nicht in die Schule gehen. Das haben nicht nur meine Frau und ich so entschieden. In den WhatsApp-Gruppen war binnen der letzten 24 Stunden richtig was los. Ob man die Kinder zur Schule gehen lässt, oder nicht. Wer dann die Verantwortung trägt... und Schuld wäre, wenn den Kindern etwas passiert. Zum Beispiel ein herabfallender Ast, der das Kind erschlagen könnte, während es doch nur zur Schule gehen wollte...

Eine Schule aus dem Bergischen teilt über soziale Medien mit, dass die Kinder zwar erst Dienstag wieder Unterricht haben, die Lehrkräfte unter Umständen aber Montag vor Ort sein sollen, wenn es die Unterrichtsinhalte verlangen. Das Land NRW lässt es den Kommunen und Schulen offen, wie sie entscheiden, kann ich mehrfach lesen.

Und dann steht auf einmal mein 12jähriger Sohn neben mir. Er fragt mich etwas, was mich sofort an meinen Computer stürzen lässt, um diese Frage weiterzugeben:

"Was hat Sabine, warum wir morgen keine Schule haben?"

"Bei Greta lästern und lachen viele Erwachsene, wenn wir Kinder freitags nicht hingehen wollen...", stellt mein Sohn fest. Dann setzt er sich wieder an sein Übungsblatt für die anstehende Mathearbeit. Ich sitze hier nun, um den Gedanken weiterzuspinnen...

Greta Thunberg, 16 Jahre, aus Schweden, wird vieles nachgesagt. Regelrechte Verschwörungstheorien werden bemüht. Das Kind wird per Photoshop entstellt, um es dann zur Zielscheibe von Hohn und Spott zu machen. Zum Beispiel, als es nicht den Friedensnobelpreis erhält. 

Doch was hat Greta angestellt, frage ich mich. Hat sie mit über 120 km/h unseren Garten verwüstet, das Haus abgedeckt, Autos mit umgelegten Bäumen beschädigt - oder gar Menschen getötet? ...Auch ohne darüber ernsthaft nachzudenken, ist die Antwort klar: Hat sie alles nicht getan. Sie ist womöglich einfach der Überbringer einer schlechten Nachricht, und braucht ein schnelles Pferd, wie der Volksmund so sagen könnte. Sagt er aber nicht. Stattdessen versuchen sich die Menschen in der Flucht vor der angekündigten Realität der 16jährigen aus Schweden. Ist einfacher. Den Sturm, die Fluten, die Hitze und andere Folgen eines Klimawandels nach 2050, bedroht ja am morgigen Tag noch niemand direkt. Und hier ist der Unterschied:

Sabine spuckt uns bereits heute in die Suppe, falls wir auf der Terrasse sitzen wollten.

Greta warnt vor Stürmen, die uns die Tagesschau und die Wetter-App noch nicht darstellen können. 
Das ist der Punkt. Da können wir alle vielleicht einmal darüber nachdenken. Ist ja Zeit dafür - morgen. Wenn wir vielleicht zuhause bleiben, weil wir überleben wollen...

Autor:

Stephan Leifeld aus Schermbeck

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