Beim Zahnarzt (Satire mit etwas authentischem Hintergrund)

Eine Zahnbehandlung ist dringend nötig!

Ein Bekannter fühlte sich während einer Behandlung beim Zahnarzt, den er Doc. Gräulich nannte, schon „fast mit dem Tod bedroht“ und erzählte mir am Telefon von seinem Leid.
Hier ein kleiner Auszug seiner Schilderung:

„….Und eine leichte Panik befiel mich.
Ich versuchte aufzustehen, doch meine Angst wurde immer größer. Ich musste das ungeheure Gefühl der Bewegungslosigkeit hinnehmen. Nein, oh Gott, ich war unfähig, weder den Oberkörper zu erheben noch Arme und Beine zu bewegen.
Die Angst schnürte mir förmlich die Kehle zu. Ich wollte laut um Hilfe rufen, aber es ertönte nur ein leises Röcheln.
Mein Herz begann zu rasen, und mein Kopf dröhnte fürchterlich, und dann kam dieser Gedanke in mir hoch.
War ich etwa vergiftet worden?
Ich wollte um mich schlagen, mich retten, doch mein rechter Arm zuckte nur kurz und stieß gegen das Instrumentenset am OP-Tisch…“

Da ich seine Angaben nicht so ernst nahm, hier meine Antwort:

„Soll ich dich nun bedauern?
Warum gehst du auch gerade zu diesem Arzt, bei dem kannst du doch nur dein blaues Wunder erleben.
Und dies alles schmerzvoll - teuer - grenzwertig. Vielleicht hatte er bei dir eine andere wichtige Untersuchung gleich mit erledigt...,
also sozusagen, er schneidet und du leidest.

Ich dachte, du warst bei Macbeth, da geht es auch um Leben und Tod.
Hat Doc. Gräulich nicht gesagt, so krank, wie sie aussehen, brauchen sie bei uns keinen Termin mehr?
Und hat er dir wenigstens eine 200er-Packung Aspirin und ein feuchtes Handtuch als Nothelferbandage für daheim mitgegeben?
Oder gab er dir gleich die Telefonnummer des örtlichen Bestatters?

Vielleicht hast du ja auch während des Halbkomas noch ein paar Arbeiten verrichten müssen, während du fast tot im Stuhl hangst?

Aber evtl. hast du dich doch in der Adresse geirrt und warst bei Doc. Bumm, weil er so zugeschlagen hat..., also mehr Muckibude.
Man, deinen Kopf möchte ich mal sehen...
Läufst du etwa mit einem Verband herum?

Vielleicht hattest du ja auch einen überaus preiswerten Seniorentarif, drum die schwebende Einbildung und die brachiale Behandlung.
Aber dein Gedächtnis scheint noch zu funktionieren, sonst könntest du dich an nichts mehr erinnern.“

Der Bekannte fühlte sich nach diesem Gespräch so richtig wohl und musste zwischendurch mehrmals herzlich lachen.
Ihm geht es wieder gut.

Autor:

Elisabeth Jagusch aus Schermbeck

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