Bürgerversammlung am 21. Februar, Bürgertelefon ab Montag
Bewegung im PCB-Fall in Ennepetal

Polychlorierter Biphenyle, kurz als PCB bezeichnet, umtreiben die Ennepetaler.  | Foto: Nina Sikora
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Die Kreisverwaltung und die Stadt Ennepetal haben gemeinsam mit dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) in Sachen PCB einen Termin für die nächste Bürgerversammlung vereinbart.

Ennepetal. Die Veranstaltung findet am Freitag, 21. Februar, um 18 Uhr im Haus Ennepetal, Gasstraße 10, statt. Landrat Olaf Schade und Bürgermeisterin Imke Heymann möchten dann gemeinsam mit den Experten des Landesamtes sowie der Fachbereiche Soziales und Gesundheit und Umwelt des Ennepe-Ruhr-Kreises über neue Ergebnisse und Erkenntnisse im Zusammenhang mit den PCB Funden in den Ennepetaler Stadtteilen Oelkinghausen und Büttenberg informieren.
Ab Montag, 27. Januar, wird die Kreisverwaltung überarbeitete PCB FAQ´s auf ihrer Internetseite (www.en-kreis.de) präsentieren und ein Bürgertelefon einrichten. Von montags bis freitags und jeweils zwischen 8 und 16 Uhr ist dann die Rufnummer 02333/403 1449 besetzt. Dort erhalten Interessierte vorrangig Auskünfte zu den neuen Verzehrempfehlungen für Gemüse und Obst und zu den geplanten Blutuntersuchungen. Können Fragen nicht beantwortet werden, werden diese zunächst notiert und weitergeleitet. Anliegen können zudem per Email an die Adresse pcb.ennepetal@en-kreis.de schriftlich auf den Weg gebracht werden.

Zusätzliche Untersuchungen

Hinsichtlich zusätzlicher Untersuchungen sind mit dem LANUV langfristig durchzuführende Luftmessungen zum PCB Gehalt der Luft sowie der Windverhältnisse im betroffenen Bereich abgestimmt. Damit wird umgehend begonnen. Ab Mai wird es zudem erneute Untersuchungen mit Grünkohl geben, diese führt das LANUV in einem erweiterten Untersuchungsraum durch.
Um über die Vorgaben der Verzehrempfehlung zu informieren, hat die Kreisverwaltung zudem einen Flyer erstellt. Dieser wird ab Mitte nächster Woche verfügbar sein. Dort wird nachzulesen sein, was nach den Erkenntnissen der Grünkohlproben für die beiden Bereiche Gewerbegebiet Oelkinghausen und Wohngebiet Büttenberg mit Blick auf selbstangebautes Gemüse und Obst empfohlen wird.

Verzehrempfehlungen

Aktuell gilt folgendes: Im Gewerbegebiet sollten nach Einschätzung des LANUV folgende Blattgemüse nicht angebaut und verzehrt werden: Grünkohl, Mangold, Spinat, Pflücksalat, Feldsalat, Rucola, Rübstiel / Stielmus, Staudensellerie, Kräuter und andere Gemüse, von denen die Blätter verzehrt werden. Ebenfalls verzichtet werden sollte auf Beerenobst und Kirschen. Früchte, die gut gewaschen oder geschält werden können, können hingegen angebaut und gegessen werden.
Für das Wohngebiet Büttenberg lauten die Vorgaben: Die genannten Blattgemüse können angebaut werden, sollten aber nicht mehr als ein- oder zweimal in der Woche gegessen werden. Früchte - auch Beerenobst und Kirschen - können gegessen werden, sollten aber gewaschen und - wenn möglich - geschält sein.

Blutuntersuchungen im Mai oder Juni

Zu den zahlreichen Nachfragen, die die Kreisverwaltung bereits zu den angekündigten freiwilligen Blutuntersuchungen erhalten hat, heißt es aus dem Kreishaus: "Aktuell arbeitet der Fachbereich Soziales und Gesundheit daran, eine Vielzahl noch offener Fragen zu klären. Dazu zählen beispielsweise das genaue Festlegen der zu untersuchenden Altersgruppen, das Erstellen notwendiger Formulare und Informationsschreiben, der Ort der Blutabnahme, die Lagerung und der Transport des Blutes und die Auswahl des Labors."
Zu beachten sei auch: Blutuntersuchungen müssen von einer sorgfältigen Vor- und Nachbereitung begleitet werden, dazu zählen unter anderem das Erheben von Lebens- und Verzehrgewohnheiten und berufliche Faktoren. Aktuell gehen die Verantwortlichen davon aus, die Blutabnahmen im Mai oder Juni anbieten zu können. Über Ort und Termin werden alle, die zur Zielgruppe der Untersuchungen zählen, rechtzeitig und persönlich informiert.

Arbeitskreis mit Vertretern der Bürgerinitiative

Die Vorbereitungen sollen von einem Arbeitskreis begleitet werden. In diesen werden auch Vertreter der Bürgerinitiative und der Stadt Ennepetal eingebunden. Der Arbeitskreis begleitet das gesamte Verfahren, dazu zählen unter anderem die Auswahl des konkreten Personenkreises sowie die zeitliche Abstimmung.

Autor:

Nina Sikora aus Essen

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