Neuer AWO-Vorstand im EN-Kreis
Rund 130 Delegierte aus allen Städten des Kreises wählten neue Vorstandsmitglieder

In mehreren Abstimmungen wurden die Vorschläge zur Besetzung der Vorstandsposten sowie des Vorsitzes mit René Röspel (vorne rechts) von den Delegierten durchweg angenommen. | Foto: Bernd Henkel
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  • In mehreren Abstimmungen wurden die Vorschläge zur Besetzung der Vorstandsposten sowie des Vorsitzes mit René Röspel (vorne rechts) von den Delegierten durchweg angenommen.
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„Ihren 100. Geburtstag feierte die Arbeiterwohlfahrt 2019. Nach der Feierlaune kehrt nun der Alltag zurück. Und die Politik in NRW lässt auch keinen Platz für Feierlaune. In jedem fünften Kinderzimmer spielt die Armut mit. Das ist nicht zu akzeptieren“, unterstrich Michael Scheffler, Vorsitzender des AWO-Bezirksverbandes Westliches Westfalen, bei der Delegiertenkonferenz der AWO im Wittener Saalbau.

Rund 130 Delegierte aus kreisweit allen 24 AWO-Ortsvereinen und zwei Stadtverbänden waren zusammengekommen, um turnusmäßig nach vier Jahren Kreis- und Unterbezirksvorstand neu zu wählen. In seinem Grußwort sprach Scheffler eine gerade abgeschlossene, von der AWO bundesweit beauftragte Langzeitstudie zur Kinderarmut an.

Wittens Bürgermeisterin Sonja Leidemann dankte den Delegierten für „ihr außergewöhnliches ehrenamtliches Engagement“. „Die AWO betreut bei uns viele Einrichtungen, vor allem auch Kitas und Offene Ganztagsschulen, die für die Bildungsgerechtigkeit wichtig sind“, erklärte die Bürgermeisterin.

Junge Mitglider der AWO

Frisch gegründet im EN-Kreis ist das AWO-Jugendwerk. „Wir wollen Projekte gestalten, die in dieser digitalen Gesellschaft die Menschen wieder zusammenbringen, damit sie gemeinsam den Alltagsstress und Online-Profile vergessen können“, brachte Maximilian Meiners das Ziel auf den Punkt. Freizeitaktivitäten, ein inklusives Fußballturnier im Juni und geschichtliche Exkursionen stehen auf der To-Do-Liste der noch kleinen Gruppe junger Menschen.

Der bisherige und nun für weitere vier Jahre neu gewählte Kreis- und Unterbezirksvorsitzende René Röspel kam in seinem Rechenschaftsbericht auch auf die Schlagzeilen über AWO-Verbände in Frankfurt und Thüringen zu sprechen. „Was dort passiert ist, kann hier nicht passieren. Wir haben im Unterbezirk und im Bezirksverband Westliches Westfalen klare Regeln zu Gehältern und Dienstwagen, die solches unmöglich machen. Ehrenamtliche bekommen kein Geld, in dem Bereich gibt es Prüfsysteme und Revisoren. Hauptamtliche Bereiche werden von einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft überwacht“, betonte Röspel.

Mitgliederzahl zurückgegangen

Er bedauerte, dass die Zahl der AWO-Ortsvereine im Kreis, dem demografischen Wandel geschuldet, in den vergangenen vier Jahren von 29 auf 24 und die Mitgliederzahl um rund 200 auf 2.700 zurückgegangen sei. Die Aufgabe der Ortsvereine, einfach da zu sein, sei jedoch weiterhin wichtig. „Die Kaffeenachmittage werden oft belächelt. Sie sind aber nicht zu belächeln. Sie verbinden Menschen und geben ihnen die Möglichkeit, nicht einsam, sondern Teil einer Gemeinschaft zu sein. Das ist sehr wichtig“, bekräftigte Röspel.

Geschäftsführer Jochen Winter gab einen Überblick über die Entwicklung der hauptamtlichen Aktivitäten. 1.350 Mitarbeiter seien aktuell bei der AWO und Tochtergesellschaft beschäftigt, fast 150 mehr als vor vier Jahren. Personellen Zuwachs habe es vor allem im Kitabereich mit acht neuen Einrichtungen gegeben. Erfreulich sei, vor allem mit Blick auf den Klimawandel: „Wir konnten die Energiekosten, obwohl neue Gebäude hinzugekommen sind, um 12,8 Prozent senken.“ Finanziell sei die AWO im EN-Kreis solide aufgestellt, obwohl Sanierungsbedarfe an Gebäuden die Überschüsse geschmälert hätten.

Abschaffung befristeter Arbeitsverhältnisse

Bevor René Röspel die Delegierten zu den anstehenden Wahlen aufrief, erklärte er noch: „Die AWO EN macht keine Gewinne, sondern Überschüsse. Die werden dringend gebraucht, um Bereiche auszugleichen, in denen wir rote Zahlen schreiben, zum Beispiel im Pflegebereich und im CAP-Markt. Wir beschäftigen unsere Mitarbeiter nach Tarif. Wir wollen befristete Arbeitsverhältnisse abschaffen bzw. reduzieren. Das ist unser Anspruch an uns selbst.“

Autor:

Hanna Assiep aus Essen-Süd

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