Sportlehrer Thorben Monien und seine Idee für die DBR-Schule in Schwelm
Digitaler Lockdownrun sorgt für Bewegung

Sportlehrer Thorben Monien. Foto: Pielorz
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Thorben Monien ist Sportlehrer an der Dietrich-Bonhoeffer-Realschule (DBR) in Schwelm. In der Corona-Pandemie müssen sich die Sportlehrer einiges einfallen lassen, um Schulsport möglich zu machen. Geschlossene Sporthallen und wegbrechendes Vereinstraining sollen nicht zu unbeweglichen Couch-Kindern führen. Weil Ausdauersport im Freien grundsätzlich erlaubt ist, rief Thorben Monien neben dem allgemeinen Sportunterricht die Idee eines digitalen Lockdownrun ins Leben.
„Die passende App dazu gibt es schon lange. Sie dokumentiert die Länge eines Laufes. Also haben wir an unserer Schule eine Gruppe gegründet. Die Schüler- und Lehrerschaft kann sich mittels eines QR-Codes oder eines Links in die Laufgruppe der DBR Schwelm einloggen. Die gelaufenen Kilometer werden für unsere ganze Gruppe gesammelt und automatisch aufsummiert. Mittlerweile haben wir 144 aktive Mitglieder, darunter etwa 130 Schüler und Schülerinnen. Ziel ist es, sich zu bewegen. Egal wo und wie lange. Das kann beim Einkaufen sein, das kann beim Gassi gehen mit dem Hund sein oder klassisch beim Joggen oder Spazierengehen. Bewegung ist einfach sehr wichtig und wir Sportlehrer haben das Gefühl, Kinder und Jugendliche hängen in der Corona-Pandemie viel zu oft auf der Couch ab und zocken. Und manchmal sitzen auch wir Erwachsenen zu viel. Mit diesem bewegenden Gruppenangebot wollen wir einen Beitrag zur Gesundheit leisten und zur Bewegung aufrufen“, erklärt Thorben Monien.
Das kommt an. Mittlerweile sind es fast 9000 gelaufene Kilometer. Eine Schülerin hat sogar schon ein paar hundert Kilometer auf ihrem Bewegungskonto. Und die Stärkung der Bewegung ist noch nicht alles, was Thorben Monien dabei im Kopf hat. „Normalerweise führen wir vor den Sommerferien an unserer Schule immer einen Sponsorenlauf durch. In diesem Jahr kann er aufgrund der Corona-Pandemie nicht stattfinden. Deshalb haben wir eine andere Idee, die mit diesem Lockdownrun zu tun hat und die nicht nur der Schülerschaft unserer Schule zugutekommen könnte“, überlegt Monien. „Wir möchten gerne einen Anreiz bieten, der über den gesundheitlichen Aspekt der Bewegung hinausgeht und suchen Sponsoren für ein Sport-Trainingsgerät, welches auf dem öffentlichen Teil unseres Schulhofes aufgestellt werden soll. So könnten alle Schwelmer Kinder und Jugendliche mit und an dem Gerät trainieren – selbstverständlich auch nach Corona.“

Sponsoren für Sportidee gesucht

Bis zu den Sommerferien soll der digitale Lockdownrun noch laufen. Und mögichst viele Kilometer zusammenkommen. Für so viel Engagement der Schüler- und Lehrerschaft wünschen sich die Ideengeber deshalb finanzielle Unterstützung bei der Realisierung des Trainingsgerätes. So könnte man beispielsweise gelaufene Kilometer mit einem Geldbetrag versilbern.
Auch Schulleiter Marco Unger findet die Idee des digitalen Lockdownrun prima. „Es ist wichtig, dass sich Menschen bewegen. Körperliche Aktivität ist ein wichtiger Baustein für ein Leben in Gesundheit, denn: Bewegung wirkt auf den ganzen Körper. Bewegung und Sport unterstützen unser Immunsystem und dieses Gruppenprojekt wirkt sich auch noch positiv auf unser Gemeinschaftsgefühl aus. Ich finde die Idee aus der Sportfachschaft super und freue mich, dass so viele Schüler und Schülerinnen, aber auch die Lehrer und Lehrerinnen sich engagieren und mitmachen.“ Wenn so viel Engagement jetzt noch durch Sponsoren unterstützt würde, wäre das natürlich noch besser.
Darüber freut sich auch der Förderverein der Schule. Unter dem Stichwort „Projekt Lockdownrun“ kann man die Idee unterstützen. Kontakt: Förderverein der Dietrich-Bonhoeffer-Realschule, Bankverbindung IBAN DE30 4545 1555 0000 0966 36.
„Bewegung ist einfach wichtig“, sagt Thorben Monien und „scheucht“ seine Schüler in der Schulsportstunde zum Indiaca-Spiel. Indiaca ist ein schnelles und sehr dynamisches Rückschlagspiel, welches auf südamerikanische Wurzeln zurückgeführt wird. Das Spiel ist eine Mannschaftssportart, die, ähnlich wie Volleyball, auf einem durch ein Netz getrenntes Spielfeld gespielt wird. Spielgerät ist ein Indiacaball, geschlagen mit der flachen Hand. Die Popularität des Indiacaspiels als Freizeitspiel nimmt in Deutschland stetig zu. Neben dem Freizeitspiel ohne feste Regeln gibt es Indiaca auch als organisierten Wettkampfsport. In Corona-Zeiten geht das Spiel an der DBR-Schule erstmal nur zu zweit in festen Teams und auf Abstand und selbstverständlich draußen. „Aber Hauptsache Bewegung!“ Und die wird dann auch wieder beim digitalen Lockdownrun zählen.

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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