Nachruf

Beiträge zum Thema Nachruf

Kultur

Zum Tod des Schriftstellers Milan Kundera
Weder Historiker noch Prophet

„Man muss sie lieben, die Bedeutungslosigkeit, man muss lernen, sie zu lieben“, verkündete Ramon, eine der Hauptfiguren in Milan Kunderas letztem Roman „Das Fest der Bedeutungslosigkeit“ (2015). Es war ein spielerisches Buch der großen Gegensätze – von Liebe und Hass, von Tragik und Komik, von Wahrheit und Lüge, von Aufrichtigkeit und Selbsttäuschungen. Trotz der philosophischen Gedankenschwere kam dieser Roman seltsam leicht und bisweilen sogar humorvoll daher. Vermutlich liegt es einzig...

  • Wattenscheid
  • 12.07.23
Kultur

Chronist des alltäglichen Wahnsinns

Zum Tod des Georg-Büchner-Preisträgers Wilhelm Genazino Er war ein stilistisch hochbegabter Außenseiter, der erst spät den Durchbruch geschafft hat. Wilhelm Genazino hat die melancholischen, zum Selbstmitleid neigenden Flaneure in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur salonfähig gemacht. Immer etwas neurotisch, dem Wahnsinn nahe, aber höchst empfindsam, so schickte er seine zumeist ziemlich biederen Alltags-Protagonisten durch seine leicht elegischen Romane. „Viele verborgen lebende...

  • Wattenscheid
  • 14.12.18
Kultur

Kampf mit dem Schreiben ist vorbei

Zum Tod des großen amerikanischen Schriftstellers Philip Roth Er war ein Monument der Weltliteratur, gewaltig und mit reichlich Ecken und Kanten, ein Provokateur und Einmischer mit substanzieller Stimme – ein unübersehbarer Monolith. Alljährlich wurde der amerikanische Schriftsteller Philip Roth im Vorfeld der Nobelpreisbekanntgabe als heißer Kandidat gehandelt - zweimal hatte er den National Book Award (u.a. 1959 für seinen Erstling „Goodbye Columbus“), dreimal den PEN-Faulkner-Preis und 1998...

  • Wattenscheid
  • 23.05.18
Kultur

Die Freunde lächeln sehen

Zum Tod des Schriftstellers Hans Bender "Was ich unternahm, wie ich lebte, wohin ich reiste, mit wem ich zusammenkam, war bestimmt von meiner Liebe zur Literatur", notierte der umtriebige Schriftsteller Hans Bender völlig zutreffend in seinem vor zehn Jahren erschienenen Band "Wie die Linien meiner Hand". Bender, der am 1. Juli 1919 in Mühlhausen im Kraichgau geboren wurde, verkörperte ein lebendiges Stück deutsche Nachkriegsliteratur. Seine Bedeutung war ungleich größer als es die Summe seiner...

  • Wattenscheid
  • 28.05.15
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