Aus für die Anne-Frank-Realschule Unna? Elternbefragung mit zweifelhaftem Ergebnis

Vor Realschülern muss in Königsborn wohl bald nciht mehr gewarnt werden - der Standort hat zu wenige Anmeldungen. | Foto: Paul-Georg Meister/Pixelio.de
  • Vor Realschülern muss in Königsborn wohl bald nciht mehr gewarnt werden - der Standort hat zu wenige Anmeldungen.
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Um Aufschluss über das künftige Wahlverhalten der Eltern in Sachen Schule zu erhalten, hatte die Stadt Unna eine Elternbefragung in Auftrag gegeben. Deren Ergebnis: Die Stadt braucht nur noch eine Realschule.

Doch inzwischen gibt es Zweifel an der Aussagekraft der durch die TU Dortmund unter Dr. Ernst Rösner durchgeführten statistischen Erhebung. Denn tatsächlich hat es für eine belastbare Aussage zu wenige verwertbare Rückläufe gegeben. Auch die Art der Fragestellung wurde kritisiert, die eine Schließung des Standorts der Anne-Frank-Realschule (AFR) in Königsborn quasi voraussetzte. Da sei es selbstverständlich, wenn Eltern ihr Kind nicht auf eine Schule schicken möchten, von der sie nicht wissen, ob sie in fünf Jahren noch in Betrieb sei, so hieß es.

Aber auch die Stadt Unna stellt der AFR keine gute Prognose aus. Gerade einmal 34 Anmeldungen seien für das Schuljahr 2014/15 zu verzeichnen, für die Hellweg-Realschule gibt es 73 Anmeldungen. 54 Anmeldungen sind das Minimun, damit die Bildung eines Jahrgangs genehmigt wird. 34 sind da deutlich zu wenig.
Erschwerende kommt hinzu, dass die räumliche Situation der AFR nicht optimal ist, einige Klassenräume im Schulzentrum Nord sind nicht nutzbar und werden durch Container ersetzt. Zwar gibt es dadurch keinerlei Einbußen in der Qualität des Unterrichts, trotzdem führt dieser Umstand zu einer Abwertung des Standorts.

Eine angedachte Lösung ist, die beiden Unnaer Realschulen zusammenzuführen - mit einem Standort in Massen. Doch auch das könnte Probleme geben - denn dafür wäre die Hellweg-Realschule wieder zu klein. Doch dieses Probleme löse sich von selbst, befand Rösner, der von allgemein sinkenden Anmeldezahlen für Realschulen ausgeht. Daher empfiehlt der Fachmann auch der Gemeinde Holzwickede, auf den dort angedachten Neubau einer Realschule zu verzichten - stattdessen empfiehlt er die Zusammenlegung aller weiterführender Schulen zu einer Gesamtschule. Was einen radikalen Umbau der Holzwickeder Schullandschaft bedeuten würde.

Was Elternbefragung und Anmeldezahlen aber unwiderlegbar zeigen: Die Anmeldezahlen für die Gymnmasien und Gesamtschulen bleiben auf einem unverändert hohen Niveau. Erstmals wurden im vergangenen Jahr mehr Schüler für die Gesamtschulen angmeldet als für die Gymnasien.

So auch im kommenden Schuljahr: 316 Anmeldungen für die Gymnasien stehen 348 Anmeldungen für die Gesamtschulen gegenüber. Für die Realschule scheint da kein Platz zu sein.

Autor:

Lokalkompass Unna/Holzwickede aus Unna

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