Tipp der Verbraucherzentrale: Leitungswasser- Immer ein guter Durstlöscher !?

Mit steigenden Temperaturen wächst auch der Durst. Viele Verbraucher fragen sich, ob sie wirklich immer Mineralwasserkästen kaufen und schleppen müssen, oder ob es auch Leitungswasser sein darf. „Es darf!“, sagt Karin Baumann, Umweltberaterin der Verbraucherzentrale in Unna. „Leitungswasser hat bei uns in Unna eine sehr gute Qualität und kann fast immer bedenkenlos getrunken werden".

Die Verbraucherzentrale hat eine Reihe von Hinweisen zusammengetragen, die das kühle Nass aus dem Hahn betreffen:

- Der Preis ist heiß: Im Gegensatz zu Mineralwassern ist Leitungswasser
unschlagbar günstig. Es wird für etwa 0,02 Cent pro Liter frei Haus geliefert.
Für Mineralwasser hingegen müssen Verbraucher mit etwa 20 Cent pro Liter 100 mal mehr berappen.

- Top-Qualität: Leitungswasser ist laut Untersuchungen des Umweltbundesamtes fast überall in Deutschland von sehr guter Qualität. Grenzwertüberschreitungen in punkto Keime oder chemische Stoffe gibt es nur ganz selten. Zwar sind durch die extrem sensiblen analytischen Verfahren Chemikalien in einigen Leitungswässern nachweisbar, jedoch sind die Konzentrationen so gering, dass selbst bei lebenslangem Genuss von Leitungswasser keine gesundheitlichen Folgen zu befürchten sind. Übrigens: Manches Mineralwasser ist nach Analysen der Stiftung Warentest nicht völlig frei von unerwünschten Spurenstoffen in geringster Konzentration.

- Mineralstoffe aus der Leitung: Mineralstoffe, hauptsächlich Calcium, Natrium und Magnesium sind in Mineral- und Leitungswasser gleichermaßen enthalten. Die Gehalte sind je nach Region unterschiedlich hoch. Da wir die meisten Mineralstoffe aber sowieso mit festen Lebensmitteln aufnehmen, braucht bei ausgewogener Ernährung niemand zu befürchten, auf Grund des „falschen Wassers“ zu wenige Mineralstoffe aufzunehmen. Informationen über die Wasserqualität des örtlichen Leitungswassers und die Zusammensetzung können Verbraucher bei ihrem örtlichen Wasserversorger Gelsenwasser erfragen oder auf dessen Internetseiten einsehen. https://www.gelsenwasser.de

- Ein Wort zu Bleileitungen: Seit Dezember 2013 gelten in Deutschland so
niedrige Grenzwerte für Blei im Trinkwasser, dass diese praktisch nicht einzuhalten sind, wenn das Wasser durch Bleileitungen in die Wohnungen kommt. Deshalb gilt: Vermieter müssen noch vorhandene Bleileitungen austauschen. Wer Klarheit über die Leitungen in seinem Haus haben möchte, sollte einen Installateur zu Rate ziehen, oder sich an das örtliche Gesundheitsamt wenden. Dort gibt es Auskunft über geeignete Labore für eine Trinkwasseruntersuchung.

- Abgestandenes Wasser für die Blumen: Wasser, das vier Stunden oder länger in der Leitung gestanden hat, sollte aus hygienischen Gründen besser nicht getrunken werden. Deshalb sollten Durstige den Wasserhahn vor der Erfrischung etwas laufen lassen, bis kühleres Wasser herauskommt. Das Ablaufwasser eignet sich hervorragend zum Gießen der Blumen oder fürs Putzen.

- Die Umwelt schonen: Jedes Lebensmittel, das wir konsumieren, belastet auf bestimmte Art und Weise die Umwelt. Gerade bei Lebensmitteln, die in so großer Menge wie Wasser verzehrt werden, lohnt sich daher das Nachdenken über umweltfreundlichere Varianten. Am ökologisch vorteilhaftesten ist es, Leitungswasser zu trinken. Wer dennoch Mineralwasser nutzen möchte, sollte es in Mehrwegflaschen – erkennbar am Mehrwegzeichen - möglichst von regionalen Brunnenbetrieben kaufen. Einwegflaschen sind die am wenigsten umweltfreundliche Variante in Sachen Wasser. Erkennbar sind sie am Einweg-Zeichen (Dose neben Flasche mit Pfeil) und am Pfand von 25 Cent.

Ausführliche Informationen rund um Leitungswasser gibt es am Samstag, den 27. Juni, auf der Gesundheitsmesse am Infostand der Verbraucherzentrale gegenüber der Ringapotheke von 10 bis 16 Uhr und natürlich im Umweltberatungszentrum im Unnaer Rathaus.

Mehr zum Thema gibt es auch unter www.vz-nrw.de/wasser.

Autor:

Karin Baumann aus Kamen

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