Erzählung von Marlies Strübbe-Tewes ist als Buch erschienen

Mit den Geschichten von Kater Ernie fing alles an, Inzwischen hat Marlies Strübbe-Tewes ihr zweites Buch „Freundschaft für immer“ herausgebracht.
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Unna. Es sind die goldenen fünfziger Jahre. Am Rande des Ruhrgebiets wächst ein Mädchen auf. Da nur Erwachsene um sie herum sind, ist Schäferhund Lux ihr einziger Freund. Mit ihm durchstreift sie die Nachbarschaft.

Ihr Leben ändert sich grundlegend, als ein farbiger Junge namens Chris in ihre Nachbarschaft zieht. Zwischen den beiden Kindern entwickelt sich schnell eine innige Freundschaft - eine Freundschaft, die gegen die Anfeindungen und das Unverständnis der Mitmenschen bestehen muss. Wäre da nicht ihr Großvater, der ihr Fürsprecher und Vertrauter wird, würde das junge Mädchen verzweifeln. Doch loyal hält sie an Chris und ihrer gemeinsamen Verbindung fest, selbst, als schließlich ein Ozean zwischen ihnen liegt.

„Freundschaft für immer“ heißt die Erzählung der Unnaerin Marlies Strübbe-Tewes, die aktuell im Wagner-Verlag erschienen ist. In diesem Jugendbuch verarbeitet die ehemalige Grundschullehrerin ihre Erinnerungen an eine Jugend in Unna. „Als Kind bin ich frei aufgewachsen und konnte über Felder jagen, auf Bäume klettern. Diese Möglichkeiten haben die Jungen und Mädchen heute nicht mehr“, bedauert die Autorin.

Geschichten in den Unterricht eingebaut

Vor dem Hintergrund der Industrialisierung erzählt Marlies Strübbe-Tewes eine Geschichte über Vorurteile, über Gerede von Erwachsenen und das Zusammenleben der Generationen. Am Ende der 108 Buchseiten steht die Erkenntnis, dass das Aufbringen von Verständnis und Toleranz unabhängig von Zeitgeist und Alter immer eine Frage der Persönlichkeit ist, und dass der Weg dorthin nicht immer eben verläuft.

Ein Kater war mit dafür verantwortlich, dass Marlies Strübbe-Tewes zum Schreiben kam. 40 Jahre arbeitete sie im Schuldienst, zunächst an der Schule am Friedrichsborn, anschließend in der Liedbachschule. „Ich habe kleine Geschichten für die Kinder geschrieben, die ich dann in den Unterricht eingebaut habe“, erinnert sich die heute 62-Jährige. „An Veröffentlichungen dieser Geschichten habe ich aber nie gedacht.“ Einer der Hauptdarsteller war Kater Ernie. „Mit der Klasse waren wir oft auf dem Bauernhof gegenüber der Liedbachschule. Als dort sechs Katzenjungen zur Welt kamen, hat man mir eins davon anvertraut“, erzählt die Grundschullehrerin, die inzwischen im Ruhestand ist.

Mit gebrochenem Bein im Hamsterkäfig

Ernie, so hatte sie den kleinen Kater genannt, war ab da Mittelpunkt in den morgendlichen Erzählrunden in der Schulklasse. „Die Kinder wollten immer neue Geschichten über Kater Ernie hören.“ So erfuhren sie viel über das Katerleben, über die Erlebnisse und auch darüber, wie sich Ernie den Hinterlauf brach und sieben Wochen lang in einem umfunktionierten Hamsterkäfig in der Wohnung der Lehrerin hin- und hergeschoben wurde. „Er muss nämlich immer dort sein, wo etwas los ist“, beschreibt die dreifache Mutter ihr „viertes Kind“, wie sie selbst sagt.

Gedichte erhielten gute Kritiken von Fachleuten

2005 nahm Marlies Strübbe-Tewes dann an einem überregionalen Gedichtwettbewerb teil. „Von den Fachleuten habe ich gute Kritiken bekommen, das hat mich ermutigt, mit dem Schreiben weiterzumachen“, erinnert sich die Unnaerin, die seit Januar 2011 im Ruhestand ist. In den Jahren 2006 bis 2008 absolvierte sie ein Studium zum „Lyrischen Schreiben“. In den Jahren 2007, 2008 und 2009 wurde sie Preisträgerin der „Bibliothek deutschsprachiger Gedichte“. Ebenfalls vertreten ist Marlies Strübbe-Tewes mit ihren Gedichten in der Sonderausgabe „Die Besten 2009/2010“ der Frankfurter Bibliothek.

Nach zwei kleinen Gedichtbänden, die über einen Verlag in Göttingen verlegt wurden, folgte 2007 dann ein Band mit einer Auswahl aus „mehreren hundert“ Geschichten von Kater Ernie, dem „Personalchef mit Schnurrbart“. Das Büchlein widmete sie ihrer letzten vierten Klasse an der Liedbachschule. Wie im Ernie-Buch stammen auch die Illustrationen in „Freundschaft für immer“ aus der Feder von Marlies Strübbe-Tewes.

Die Geschichten von Ernie sind durch zahlreiche Lesungen weit über die Grenzen der Hellwegstadt bis nach Schleswig-Holstein und Hamburg bekannt. Mit der Arbeit an einem Roman hat die seit zwei Jahren als freischaffende Autorin arbeitende Unnaerin zwar begonnen, „doch das ist ein komplexer Bereich und wird sicherlich noch etwas dauern, bis es rund ist“.

Autor:

Jörg Stengl aus Unna

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