KlGV "Sonnenschein" - Kleingärtner im Aufbruch

Hildegard Berberich (Vors.) , Marlies Blaß, Günther Preuß und Anne Preuß sowie Norbert Jokiel  suchen und finden in der KGA Sonnenschein Erholung.
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  • Hildegard Berberich (Vors.) , Marlies Blaß, Günther Preuß und Anne Preuß sowie Norbert Jokiel suchen und finden in der KGA Sonnenschein Erholung.
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Erholung im Grünen und  Freizeit in Gemeinschaft mit Naturfreunden, das finden die Laubenpieper im Kleingärtnerverein "Sonnenschein". Doch trotz des Platz an der Sonne ist die noch junge Gemeinschaft  auch von Problemen geplagt. Ein neues Vereinsheim soll her und starke  Regenfälle schränken die Nutzung an der Dorotheenstraße ein.

Nicht erst als Rentner finden Anne und Günther Preuß ihren Ausgleich auf ihrer Parzelle an der frischen Luft. Seit 18 Jahren bestellen sie ihre rund 410 Quadratmer große Scholle. Obst und Gemüse, Kräuter und ein mit reichlich Dekoration eingerahmtes Gartenhaus mit Rasenfläche sind ihr Domizil. Ein Leuchtturm weist den Weg. Manche bewirtschaften ihre Parzelle seit 30 Jahren und länger. Norbert Jokiel ist seit rund 27 Jahren hier aktiv. Der Fleischermeister läuft nur hundert Meter von seinem Haus zum Kleingarten, wo er vom Alltag in seiner Metzgerei abschaltet: "Wirklich schön hier, weil alles mit den Nachbarn stimmt.“ Platz hat er reichlich hier. Im hinteren Teil des gepflegten Gartens hält er rund 70 Tauben, die er regelmäßig auf Reisen schickt. Pokale und Ehrenauszeichnungen haben sie für ihn errungen.  
Wer die Anlage zum ersten mal besucht ist zunächst überrascht. Eine Eingangspforte und piekfeine Wege sucht man vergeblich, an der unscheinbaren Zufahrt macht lediglich ein Hinweis im Miniaturformat auf "Sonnenschein" aufmerksam.  „Wir sind im Aufbau", erklärt die Vorsitzende Hildegard Berberich. Erst seit acht Jahren besteht der Verein. Bis dahin wurde das Grabeland von einer Interessengemeinschaft intensiv genutzt. Hühner, Gänse, Kaninchen fanden hier Platz, fast jeder baute reichlich Gemüse an. Anpassungen im Grenzverlauf des Grundstücks und Änderungen der Besitzverhältnisse anliegender Flächen zogen Umgestaltungsmaßnahmen nach sich. Manche Gartenlaube musste versetzt werden. Die Fläche für den KlGV. wurde ersatzweise von der Stadt bereitgestellt, für eine Wohnbaufläche die auf dem Land einer früheren Kleingartenanlage entstand, am „Alten Schacht“.
Zur Neuordnung hinzu kam das Pech mit dem Vereinsheim. Die Statik der Holzkonstruktion entsprach nicht den Anforderungen des Baurechts, musste vor einigen Jahren abgerissen werden. Damit fehlt der Anlage quasi das Herzstück. Eine neue Fläche ist vorhanden, aber die muss zunächst von altem Bau- und Holzabfall gesäubert werden. Die Kosten, geschätzt etwa 2000 Euro, sind eine Herausforderung für den jungen Verein. Der muss sich zudem an die Vorschriften des Kleingartenverbandes halten. Die sehen auch eine entsprechende Gestaltung der Wege und des Begleitgrüns vor. "Auf der Strecke bleiben derzeit gemeinsame Aktionen", bedauert Hildegard Berberich. 
Die "Sonnenschein"-Gemeinschaft ist stolz darauf, dass viele junge Familien Pächter der insgesamt 31 Parzellen sind. Die naturnahe Gestaltung lockt, für Kinder steht ein attraktiver Spielplatz zur Verfügung.
Erstaunlich: Zwar verfügen die Grundstücke über einen Stromanschluss, Wasser jedoch nicht. Viele Pächter haben ein Bohrloch, aus dem Wasser gezogen wird. Ironie des Schicksals ist es wohl, dass "Sonnenschein" betroffen ist von Regenhochwassern. Mit Überschwemmungen haben die Laubenpieper immer wieder zu kämpfen. „Gebt mir Reis, den kann ich pflanzen,“ erklärt Marlies Blaß. Pflasterwege und ganze Häuser hat das steigende Wasser bereits versetzt. Weil das Land teils nur bedingt für Gemüseanbau geeignet ist, toleriert der Vorstand die weitgehende Nutzung als Rasenflächen. Eines kommt für die Pächter nicht in Frage, aufgeben. "Dafür ist es viel zu schön hier." 

Autor:

Stefan Reimet aus Holzwickede

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