Interview mit Langenbergs Stadtführer Karl Goldmann
Ein Urgestein feiert 80. Geburtstag!

Unzertrennlich: Rose und Karl Goldmann. | Foto: Astrid von Lauff
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Es gibt viele ehrenamtlich engagierte Bürger in Velbert. Doch nur wenige sind so bekannt, wie der Langenberger Karl Goldmann – ein „bunter Hund“, wie er selber von sich sagt.

Er und seine Frau Rose sind aus dem Stadtbild der Senderstadt nicht wegzudenken, immer bereit für einen kleinen Plausch, trifft man die Beiden zu fast allen Anlässen - besonders, wenn der Arbeitskreis Alt-Langenberg oder der Bürgerverein mit von der Partie sind. Jetzt wurde der Wahl-Langenberger 80 Jahre alt.

Herr Goldmann, Sie werden heute 80 Jahre alt, wie geht es Ihnen?
"Fantastisch. Aber wenn ich ehrlich bin, hatte ich bis jetzt noch gar keine Zeit, um darüber nachzudenken. Das Telefon steht nicht still und um 10 Uhr wurde ich von meinen Freunden mit einer Traktorfahrt durch Langenberg überrascht. Wir waren eine Stunde unterwegs und es gab schon das erste Gläschen Sekt. Was gibt es Schöneres, als bei strahlend schönem Herbstwetter durch Langenberg kutschiert zu werden?"

Was hat Sie nach Langenberg geführt und wie viele Jahre leben Sie nun schon hier?
"Die Liebe hat mich in diese schöne Stadt geführt. Ich habe meine Frau Rose vor 38 Jahren auf Mallorca kennengelernt. Sie kam die Treppe des Hotels herunter und da wusste ich: ,Die oder keine!' Kurz danach bin ich von Volmarstein nach Langenberg gezogen und ab da waren wir unzertrennlich. Als Fleischermeister konnte ich problemlos meinen Arbeitsplatz wechseln. In unseren Anfängen wohnten wir auf der Klippe, später sind wir dann ins Herz von Langenberg gezogen, an die Hauptstraße. Jetzt sind wir noch näher dran an allem."

Was verbindet Sie besonders mit dieser Stadt?
"Meine Arbeit im Arbeitskreis Alt-Langenberg und im Bürgerverein. Und meine Stadtführungen natürlich. Das mache ich nun bereits seit 15 Jahren. Ich habe mir viel Wissen über diese Stadt angeeignet und sogar eine Prüfung vor der IHK abgelegt und ein Zertifikat erworben. Aber das Wichtigste ist natürlich, dass man gut mit Menschen umgehen kann. Und natürlich ist das Gespräch mit den Bürgern wichtig. Die Anekdoten über die Stadt sind bei meinen Stadtführungen ebenso wichtig, wie die Fakten. Außerdem stimme ich die Topografie meiner Führungen auf die Gruppen ab – schließlich hat Langenberg allein 54 öffentliche Treppenanlagen und mir ist es wichtig, dass auch Menschen mit Handicap an den Führungen teilnehmen können."

Wie wichtig finden Sie ehrenamtliches Engagement, Herr Goldmann?
"Ein Ehrenamt kann ich jedem nur empfehlen. Bevor ich Stadtführer wurde, bin ich eine zeit-lang Bürgerbus gefahren. Ein Ehrenamt stärkt die Verbindung zwischen Dir, deiner Stadt und deren Bürgern. Allerdings klappt das nur, wenn die Partner sich gegenseitig unterstützen. Rose hat mir immer den Rücken frei gehalten und engagiert sich in gleichem Maße für diese Stadt."

Was wünschen Sie sich zu Ihrem Geburtstag für Langenberg?
"Eigentlich ist hier alles im Großen und Ganzen gut aufgestellt. Ab und zu wünsche ich mir, dass bei Events öfter an die älteren Menschen gedacht wird. Eine Ausstellung im zweiten Stockwerk ohne Fahrstuhl ist für viele schwierig zu erreichen. Außerdem ist es an der Zeit, dass die ,jungen Rentner' nachrücken und Aufgaben in den Vereinen übernehmen. Inzwischen muss auch ich mir meine Kräfte einteilen."

Und was wünschen Sie sich heute für Ihre Zukunft?
"Gesundheit. Rose und ich haben eine schwierige Zeit hinter uns. Wir waren beide gesundheitlich angeschlagen. Da weiß man, wie wichtig es ist, an einem Tag wie heute hier zu sitzen und sagen zu können: Mir geht es gut! Und man spürt, wie stark der Zusammenhalt in einem Ort wie diesem ist."

Vielen Dank für dieses Gespräch! Die Redaktion des Stadtanzeigers wünscht Ihnen ebenfalls Glück und Gesundheit!

Stadt­füh­run­gen:

Die nächsten Stadt­füh­run­gen „Kunst und Kul­tur in Lan­gen­berg“ sind am Sonntag, 22. September, um 12.30 Uhr und Samstag, 19. Oktober um 17.30 Uhr. Beginn ist am S-Bahn­hof Lan­gen­berg. Die Führung „Vil­len in Lan­gen­berg“ findet am Samstag, 5. Oktober, ab 15 Uhr statt. Treffpunkt ist die Alte Kir­che an der Haupt­stra­ße 40. Info und An­mel­dung: 02051/60550.

Autor:

Astrid von Lauff aus Velbert-Langenberg

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