Politiker hautnah: Schüler stellten kritische Fragen

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Morgen ist Bundestagswahl. Das nahm die Schülervertretung des Langenberger Gymnasiums zum Anlass, um die Kreiskandidaten zu einer Podiumsdiskussion einzuladen.

Erfreulicherweise folgten der Einladung alle Parteien, bis auf Peter Beyer (CDU), der aus terminlichen Gründen absagen musste.
„Das ist natürlich schade für die Schüler, besonders, da viele Fragen von dem direkten Vergleich der großen Parteien leben“, so Julia Schweitzer, die Deutsch und Sozialwissenschaften an der Schule unterrichtet. „Allerdings sind wir froh, dass der Termin so kurzfristig vor der Wahl überhaupt zustande gekommen ist.“
Und so stellten sich Kerstin Griese (SPD), Jörg Weisse (FDP), Michael Remmert (Bündnis 90/Die Grünen), Andreas Graf (Piraten) und Serdar Agit Botztemur (Die Linke) den kritischen Fragen der Oberstufenschüler des Langenberger Gymnasiums.
Im Vorfeld hatten die Schüler gemeinsam mit ihren Lehrern Themenblöcke erarbeitet, zu denen während der Diskussion Fragen formuliert werden konnten. „Durch die Vielzahl der Themen, für die sich die Schüler interessierten, musste vor Ort spontan das Los entscheiden, welches Thema behandelt wird“, so Klaus Meine, Lehrer für Latein und Sozialwissenschaften. Die Kandidaten seien im Vorfeld über die Themenbereiche informiert worden, um eine Möglichkeit der Vorbereitung zu haben, so Meine.
Die lebhafte Diskussion an diesem Vormittag strafte jeden Lügen, der meint, junge Leute seien politisch nicht interessiert. Im Mittelpunkt der Diskussion standen unter anderem Fragen zur Energiepolitik, Außenpolitik, Datenschutz, Sozialpolitik und Bildung. Dabei ließen es sich die Schüler nicht nehmen, auch ‚heiße Eisen‘ wie das Fracking, Waffenexporte in Krisengebiete oder die NSA-Abhöraffäre anzusprechen. Auch das Thema Finanzierung von Klassenfahrten interessierte die Schüler, die Politiker verwiesen hier aber schnell auf den Zuständigkeitsbereich der Landesregierung.
Viel zu tun hatte Moderatorin Franziska Glanemann aus dem aktuellen Abiturjahrgang, die sich um die Einhaltung der Sprechzeiten bei den Politikern kümmerte, wobei es ihr der Kandidat der Linken besonders schwer machte.
„Im Anschluss an die Podiumsdiskussion bildeten sich noch Trauben von Schülern um die Kandidaten, um in kleineren Gesprächsgruppen einzelne Themen zu erörtern“, so Klaus Meine. Und auch im Unterricht wurde die politische Veranstaltung noch einmal aufgearbeitet. Dazu gehörte unter anderem das Thema, welche Mittel Politiker einsetzen, um zu überzeugen. Nach Meinung der Schüler punktete dabei Seriosität eher als „bewusste Kumpelhaftigkeit“, die mancher Politiker den jungen Wählern gegenüber anwendete.

Autor:

Astrid von Lauff aus Velbert-Langenberg

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