Autorentrio stellt neues Buch vor

Gebündelte Erinnerung: Friedhelm Kopshoff, Jürgen Scheidsteger und August Wilhelm Rees (von links) präsentieren die neueste Publikation zu einem Stück Heimatgeschichte.
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  • hochgeladen von Astrid von Lauff

Das Obere Angertal, einst eine idyllische Landschaft der ostniederbergischen Region, ist verschwunden. Versunken unter Wasser, Schlamm, Sand und Kalk, fiel es dem Kalkabbau zum Opfer. Die Autoren Friedhelm Kopshoff, August Wilhelm Rees und Jürgen Scheidsteger erinnern in ihrem Buch „Das Obere Angertal“ an ein Stück Vergangenheit und an ein Stück Velberter Geschichte.
„Eingebettet inmitten einer bergigen Landschaft mit Feldern, Wiesen, Wäldern und leise dahin plätschernden Bächen, liegen windschiefe Kotten, stattliche Höfe und Wohnhäuser. So muss man sich das Obere Angertal bis zur Mitte des vergangenen Jahrhunderts vorstellen.“
Entstehen lässt dieses Bild einer der drei Autoren des Buches „Das Obere Angertal“. Und er muss es wissen, besaß seine Familie doch den Hof Mondenschein, bis die Höfe von den Wülfrather Kalksteinwerken aufgekauft oder umgesiedelt wuren. Kaum einer weiß dies noch: Wo heute in Tönisheide mit dem Rundwanderweg um den früheren „Schlammteich“ ein beliebtes Naherholungsgebiet entstanden ist, waren bis Mitte des vorigen Jahrhunderts rund 42 Höfe, Kotten und Wohnhäuser angesiedelt. Die Publikation „Das Obere Angertal – Die Geschichte verlorener Höfe und der Angerquelle in Velbert“ dokumentiert die Veränderung, die dieser Landstrich zwischen Velbert-Tönisheide und Wülfrath-Rohdenhaus durch das massive Eingreifen in die Natur erfahren hat.
Reich bebildert und mit Texten, Urkunden, Katastern, Plänen, Bildern und durch einige wenige Zeitzeugen bekundet, zeigt die Dokumentation, dass zwar die Höfe verschwunden sind, nicht aber ihre Geschichte. „Als Kind habe ich dieses wunderschöne Tal in den 30er Jahren hautnah erlebt. Ich habe auf dem Angerbach Schiffchen fahren lassen und Fische gefangen und habe die Kötter bei der Bestellung der Felder und Gärten beobachtet. Das war ein arbeitsreicher, harter Alltag, denn das hügelige Land mit vielen Hanglagen und schlechten Böden war für die Bauern schwer zu bewirtschaften“, so Friedhelm Kopshoff, dessen Großmutter im Hof „An der Eiche“ geboren wurde. Die schwierige Bewirtschaftung sei auch der Grund gewesen, warum immer mehr Höfe sich im Nebenerwerb der Metallverarbeitung zuwandten, so der Autor weiter.
„Die Velberter Schlossindustrie kommt aus dieser Ecke. Zahlreiche Schlossschmieden entstanden damals auf diesen Höfen“, bestätigt auch Jürgen Scheidsteger die Erinnerungen der Zeitzeugen.
Und noch etwas Bemerkenswertes ist den drei historisch ambitionierten Autoren bei ihren intensiven Recherchen aufgefallen: „Auf alten Karten heißt der Bachverlauf immer Angerbach. Ab dem Jahr 1942 ist dieser Name in allen Unterlagen rot durchgestrichen und in Eignerbach geändert worden.“ Welche Hintergründe zu dieser Namensänderung führten, können die drei Autoren nur vermuten, gibt es doch weder seitens der Behörden noch der Kalksteinwerke hierzu eine Erklärung. Dokumentieren können sie allerdings, dass der Anspruch auf den Ort der Angerquelle nicht einzig ist. Sowohl Wülfrath als auch Velbert machen hier ihren Anspruch geltend. Jürgen Scheidsteger: „Das ist ein spannendes Thema. Nur wenige unserer Belege sprechen für Wülfrath – weit mehr sehen die Quelle eindeutig in Velbert.“
Das neue Buch „Das Obere Angertal – Die Geschichte verlorener Höfe und der Angerquelle in Velbert“, das ab sofort im örtlichen Buchhandel erhältlich ist, ruft ein Stück Velberter Vergangenheit in Erinnerung, bewahrt vor dem Vergessen und ist bis in die heutige Zeit spannend geblieben.

Das Buch:
- Herausgeber: Jürgen Scheidsteger, Scala Verlag Velbert.
- ISBN-Nr. 978-3-9816362-5-3
- Erstauflage 2015
- Umfasst 172 Seiten
- Erhältlich in allen örtlichen Buchhandlungen.

Autor:

Astrid von Lauff aus Velbert-Langenberg

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