"Ein neues Bad für Voerde"
Bäderdebatte geht in die nächste Runde - Entwürfe werden offiziell vorgestellt

Die öffentliche Mitgliederversammlung im Gasthof "Hinnemann" war gut besucht und regte zum diskutieren an.  | Foto: Laura Otten
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Bei der gestrigen, öffentlichen Mitgliederversammlung in der Gaststätte "Hinnemann", organisiert von der SPD Voerde, wurde die aktuelle Bäderdebatte wieder einen Schritt vorangetrieben. Nachdem die Wünsche, Anregungen und Ideen der Voerder Bürger aus dem Vorjahr ausgewertet wurden, konnten nun zwei Entwürfe des möglichen Kombibades auf dem Gelände des jetzigen Voerder Freibades vorgestellt werden.

Zu Beginn der Veranstaltung begrüßte SPD-Vorsitzender Stefan Weltgen die zahlreich erschienenen Fraktionskollegen, Voerder Bürger sowie auch einige Fraktionsmitglieder der CDU. Anwesend waren zudem Bürgermeister Dirk Haarmann, stellvertretende Bürgermeisterin Ulrike Schwarz, Beigeorder und Oberbademeister Jörg Rütten und Kassenwart Jürgen Hülser. Weltgen regte die Erschienenen zum "Mitdiskutieren und Mitdenken" an, "um zu einer guten Lösung zu kommen".

Die "Große Lösung"

Anschließend stellte SPD Fraktionsmitglied Stefan Schmitz die zwei Entwürfe offiziell vor. In diesem Rahmen wird die erste Variante hier als "große Lösung" betitelt. Groß ist sie, weil sie einige Extras beinhaltet, die in der zweiten Lösung nicht vorhanden wären, und somit auch eine höhere Grobkostenschätzung nach sich zieht. Besagte Schätzung beliefe sich dann auf stolze 18,6 Millionen Euro Netto. Folgende Bestandteile hätte die "Große Lösung": Ein Becken mit höhenverstellbarem Hubboden, ein großes Becken mit 25-Meter Bahnen, eine Sprunggrube mit einem Ein-Meter-Brett und einem Drei-Meter-Turm und einem "Erlebnisbereich" mit Strömungskanal, ausfahrbahrem Dach sowie zwei 25-Meter-Bahnen mit niedrigem Wasser zum Stehen. Des weiteren soll es laut dieser Variante ein gastronomisches Angebot mit naheliegendem Eltern-Kind-Becken sowie eine Textilsauna, Sammel- und normale Umkleiden, ein Solebecken im Außenbereich und einen Aufenthaltsbereich geben. Um diese Lösung zu verwirklichen, müsste die Stadt Voerde einen Zuschuss von knapp 1,8 Millionen Euro pro Jahr aufbringen.

Die "Puristische Lösung"

Die zweite Option wäre etwas kostengünstiger – 11,7 Millionen Euro Netto würde sie kosten, mit einem jährlichen Zuschuss von etwa 1,3 Millionen. Es gäbe laut Variante Zwei, der "puristischen Lösung" ein Vier-Bahnen-Becken, ein Becken mit Hubboden, ein Kinderbecken, ein Außenaufenthaltsbereich und Umkleiden. Die Bahnen im Außenbereich des Freibades würden auf 25 Meter verkürzt werden und auch das Solebecken würde wegfallen. Ein Gastronomiebetrieb und die Textilsauna seien hier ebenfalls nicht vorgesehen.

Förderverein und DLRG äußerten sich

Der Förderverein Voerder Bäder und die DLRG haben sich bezüglich der beiden im Raum stehenden Varianten ihre Gedanken gemacht. Prof. Dr. Günter Jacobi vom Förderverein erläuterte die Anregungen stellvertretend für die DLRG. So wurde zum Beispiel kritisiert, dass es laut Variante Zwei keine Sprungbretter im Innenbereich gäbe. Das würde vor allem den Prüfungsbetrieb der DLRG negativ beeinflussen, da demnach Sprünge im Rahmen der Prüfungen im Winter nicht stattfinden könnten. Auch sollte es in der Halle fünf statt nur vier Bahnen geben und auch für eine Textilsauna wurde sich positiv ausgesprochen. Letztere würde eine Attraktivitätssteigerung bedeuten. Auch wurde die Wichtigkeit eines Familiengerechten Bades deutlich zum Ausdruck gebracht. "Wenn wir das alles geschickt anstellen, haben wir die Chance auf ein echtes Kombi-Bad", sagt Jacobi.

Diskussionspotential 

Im Anschluss folgte eine Diskussion mit verschiedenen Anregungen und Fragen der Anwesenden. Am umstrittensten ist wohl die Notwendigkeit der "Textilsauna", einer Sauna, die mit Badebekleidung benutzbar ist. Unter anderem auch von CDU Mitgliedern betont, hätte diese wenig mit Entspannung zutun, da sie die Temperaturen einer normalen Sauna nicht erreichen würde. Hier wurde überlegt, ob über den Ausbau einer solchen nicht auch diskutiert werden könne. Wieder andere empfanden die Idee der speziellen Sauna als positiv. Auch viel diskutiert war das Gastronomieangebot – einerseits sei es ein schönes Extra, beim Freibadausflug die Möglichkeit auf eine Schale Pommes zu haben. Andererseits könnte man hier auch einiges an Kosten einsparen. Durchweg positiv bewertet wurde allerdings die Tatsache, dass das Kombi-Bad auf dem Freibadgelände entstehen und das Außenbad erhalten bleiben soll. So bliebe der Charakter der parkähnlichen Grünflache erhalten. Auch positiv sei die Tatsache, dass es bis zur Entstehung des Kombi-Bades zu keinen weiteren Ausfallzeiten mehr kommen wird, da das Friedrichsfelder Hallenbad bis zur Eröffnung in Betrieb bleiben kann.

"Ein schönes Bad für Voerde"

Letztlich werden die gesammelten Meinungen bezüglich der Zukunft des Kombi-Bades an die Stadtverwaltung weitergegeben. Diese werden dann ausgewertet und bei der nächsten Versammlung erneut vorgestellt. Da die Bäderdebatte zuletzt etwas hitziger geworden war, sagte Stefan Schmitz abschließend noch einige entschärfende Worte, mit Blick auf die anwesenden CDU-Mitglieder. "Am Ende des Tages wollen wir doch alle nur eins, und das ist ein schönes Bad für Voerde". Natürlich bleiben die Ergebnisse der Versammlung abzuwarten sowie auch die weitere Entwicklung der Debatte.

Autor:

Laura Otten aus Voerde (Niederrhein)

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