Eiszeit im EHV - Eishockey-Jugend vor dem Aus?

Zwei EHV-Spieler. Foto: heli
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Dabei war es doch (fast) ganz gut angelaufen: Der EHC ist Geschichte, es lebe der EHV! Schön wär‘s ....

Feldmark. Leider läuft es beim neu gegründeten Eishockeyverein nicht rund, denn es gibt - so einige Betroffene - „ordentlich Zoff innerhalb des Vereins“. Einige unzufriedene Eltern der Kids in der Jugendabteilung gingen jetzt an die Öffentlichkeit, um ihren Unmut über die Situation und auch den amtierenden Trainer kund zu tun. Der - zugleich Eishallenbetreiber - will die Vorwürfe nicht auf sich sitzen lassen.

Eines der EHV-Ziele, eine eigenständige Jugendabteilung, scheitere am Geld, heißt es seitens einiger ehemaliger Mitglieder. Hinzu kämen „unüberbrückbare Differenzen innerhalb des Vereins, aber auch der Betreuer und Eltern mit dem Eishallenbetreiber.“

Feldmark. „Auf einmal gab es weder Geld für die Eishalle noch für die Spiele. Mindestens zwei Mal wurde die Eiszeit von Eltern im voraus bezahlt.“, erzählen die nun ehemaligen EHV-Betreuer und gleichzeitig Eltern Franziska Boxbücher (Knaben) und Johan Zwiebel (Kleinschüler/Bambinis) sowie die Mutter eines Eishockey-Spielers Birgit Stephan.

„Eine letzte Hoffnung war der von einem, dem Vorstand bekannten, Sponsor unterzeichnete Vertrag über 10.000 Euro.“, erzählen die Drei.
„Einen Sponsorenvertrag, dessen Betrag in einem hohen Bereich liegt,“ bestätigt die zweite EHV-Vorsitzende Nadine Tuttas: „Das war der Grund, warum wir eine Vereinsneugründung überhaupt beschlossen haben. Aber derjenige, der zugesagt hat, war nicht berechtigt, diesen Vertrag zu unterschreiben.“ Verhandlungen diesbezüglich würden laut Tuttas derzeit noch laufen. „Die Hoffnung auf eine Jugend geben wir nicht auf.“, sagt sie.
Dennoch: Eltern und Kinder fühlen sich gleichermaßen vom EHV-Vorstand im Stich gelassen, bestätigt Zwiebel: „Wenn der Vorstand die Ju-gendabteilung über die Situation rechtzeitig informiert hätte, hätten wir bereits im September reagieren können.“
Außerdem „hätte man das Gefühl, dass der Vorstand hinter uns steht.“, fügt Stephan hinzu.
Und so sei einigen Eltern und ihren Eishockey-Kids jetzt endgültig der Kragen geplatzt. „Bis auf wenige wechselten alle Kinder kürzlich nach Dinslaken zu den ´Kobras´.“, sagt Boxbücher. Aber auf Grund fehlender Pässe hätten sie da noch nicht mitspielen dürfen. Erst vor etwa zwei Wochen hätten auch die letzten Kids ihre Pässe vom EHV erhalten, berichtet Zwiebel.

„Zunächst haben wir beim Landes-Eishockey-Verband (LEV) die Mannschaft vom Spielbetrieb zurück genommen. Doch als der LEV uns darauf hingewiesen hat, dass wir in diesem Fall 10.000 Euro zahlen müssten, haben wir den Rückzug wieder zurückgenommen. Damit haben wir uns Luft verschafft; sonst müsste sich der ganze Verein auflösen.“, erklärt Tuttas.

„Kurze Zeit später ist der Jugend angeboten worden, sie können fast alle zurück. Aber unter den Voraussetzungen, die uns vom Vorstand genannt wurden, wollten die Kinder auf keinen Fall zurück. Der größte Teil möchte einfach nicht unter dem aktuellen Trainer, dem Eishallenbetreiber Heinz Hoffmann, trainieren. Sie wollten ihren alten Trainer behalten, der die Kinder mit einer Ausnahmegenehmigung trainieren durfte.“, sagen Boxbücher, Zwiebel und Stephan. Außerdem seien einige Kids ausgeschlossen worden, „weil man Differenzen unter Erwachsenen hat. Das geht nicht. Die Kinder sind sehr enttäuscht.“, so Boxbücher.

„Ich hab´ erst mit der Arbeit angefangen, als die tiefer als am Ende waren. Die Eltern lügen. Ich habe die Kinder bestens trainiert.“, wehrt sich Hoffmann. „Ich hab´ mich da nicht eingemischt. Der EHV hat mich gebeten, den Verein zu retten. Daher habe ich angefangen mit einigen Kindern bis zur nächsten Saison zu trainieren.“, erklärt er.

Unerklärlich für betroffene Eltern, Betreuer und vor allem die Kids: „Der Verein hat eigentlich kein Geld; für uns war jedenfalls keins da. Trotzdem wurden in der Halle die paar Kinder, die beim EHV geblieben sind, gemeinsam mit Kindern der Eishockeyschule drei Mal die Woche trainiert. Wir verstehen nicht, warum auf einmal Geld für ein so häufiges Training da ist.“, so die ehemaligen Betreuer.
„Das ist meine Sache. Die Nachwuchsarbeit war schlecht.“, entgegnet Hoffmann darauf angesprochen und fügt hinzu: „Man muss in die Zukunft investieren. Wir arbeiten daran, dass wir eine Mannschaft haben.“ (...)

=> Heinz Hoffmann zur „Sachlage“:

- „Es wird behauptet, ich hätte mich, belei-digt weil ich nicht mehr gebraucht wurde, in die sportlichen Belange des EHV einzumischen versucht. Dies ist absolut falsch. Vielmehr habe ich die in Absprache mit dem Vorstand erfolgreich gestartete (...) Eishockeyschule nach einer Trainingseinheit eingestellt, weil der Sportliche Leiter des EHV andere Pläne verfolgte und ich mich nicht dem Vorwurf aussetzen wollte, den EHV in seiner Nachwuchsarbeit zu behindern.“

- „Außerdem wird behauptet, die Kinder wollen nicht von mir sondern von Herrn Toth trainiert werden. Wenn Sie (...) bedenken, dass ich als Knabentrainer in dieser Saison nicht für den EHV tätig war und in der vergangenen Saison vom 1. November bis Mitte Februar krankheitsbedingt ausgefallen war, wird deutlich, dass drei Spieler mich als Trainer überhaupt nicht und die anderen nur sehr weit zurückliegend und nur kurze Zeit erlebt haben.“

- „Besonders stolz bin ich jedoch auf die von mir in der (...) Eishockeyschule ausgebildete erste Generation Weseler Nachwuchsspieler, die nach ihrer zweiten Saison bereits Dinslaken und Neuss, zwei der besten deutschen Knabenteams ein ernsthafter Gegner war. (...)
Herr Toth hat nichts Vergleichbares vorzuweisen, trainierte noch nie ein Eishockeyteam und hat auch keine Trainerlizenz.“

Lesen Sie auch:
http://www.lokalkompass.de/wesel/sport/ehv-meldet-sich-ab-d15.html

Zwei EHV-Spieler. Foto: heli
Das Foto der EHV-Jugendabteilung stammt aus einer Zeit, als noch alles in Ordnung schien. Foto: heli
Autor:

Helena Pieper aus Wesel

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