Juicy Beats zum 18. Geburtstag ein voller Erfolg

Einslive Moderator Simon Beeck in der Mülltone
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Das Juicy Beats im Westfalenpark war - wieder einmal - ein voller Erfolg. Alle, mit denen wir uns an diesem langen Tag unterhalten haben, waren mit uns einig: Wir kommen wieder!

Los ging es für uns mit der Anreise. Nach vollbrachter, aber etwas mühsamer Parkplatzsuche mussten wir erst einmal im Auto bleiben. Der Himmel hatte sich in's Unheimliche verdunkelt und gegen 13:30 h kam ein Regenschauer herunter, der sich (und danach auch viele der Anwesenden) gewaschen hatte. Doch nach einer halben Stunde war der Spuk dann vorbei und wir konnten uns in das Getümmel werfen. An dieser Stelle schon mal dafür ein Lob an die Veranstalter: Großer Andrang ab dem frühen Vormittag sorgte dafür, dass die Tore für die Besucher bereits um 11:30 h geöffnet wurden. Wie wir hinterher auf der Pressekonferenz erfuhren, hat der Veranstalter während des Wolkenbruchs das Festival kurz unterbrochen. Das fanden wir sehr verantwortungsvoll und von den Besuchern hat auch niemand gemeckert. Und wer seit dem frühen Einlass da war, konnte sich mit dem Gewitter eine kleine Abkühlung holen, die später am Nachmittag im wahrsten Sinne des Wortes "heiß" begehrt war.

Käptn Peng & Die Tentakel von Delphi

Unsere erste Station war die FZW-Bühne (Banane), auf der Weekend und kurze Zeit später Käptn Peng & Die Tentakel von Delphi den Feierwütigen richtig einheizten. Um viertel nach drei waren die Wiesen bereits wieder soweit abgetrocknet, dass die Liegedecken für das beschallte Picknick ausgebreitet werden konnten - die teilweise mitgebrachten Regenschirme dienten nun vielfach als Sonnenschutz.

In der Nähe der Bühne Festwiese, die als Main-Stage aufgebaut war, trafen wir auf den armen Einslive Moderator Simon Beeck, der mit einem Bananenkostüm verkleidet in eine Mülltonne klettern musste, um die Leute zu erschrecken. Trotzdem gut gelaunt ließ er sich gern von und mit den Besuchern fotografieren. Mit kurzer Verspätung ließen es dann die Chrystal Fighters mit einer irren und furiosen Show ordentlich krachen und alle waren sich einig, dass dies eines der ersten richtigen Highlights dieses Nachmittags war. Wie wir aus gut informierten Kreisen erfuhren, haben die Chrystal Fighters nicht nur auf der Bühne großes Rock-Star-Potenzial, sondern auch Backstage ;) Der nächste Höhepunkt waren Left Boy. Behaltet sie im Auge - bei DEN Live-Qualitäten werden sie bald wohl noch mehr durchstarten.

Wasser umsonst, Bier nicht

An der Bühne trafen wir auf Lena und Gent aus Mönchengladbach, die zwei Stunden angereist waren, um Marteria zu sehen. Auch sie waren begeistert von der Stimmung, hatten aber auch Kritik loszuwerden: Die Getränkepreise fanden sie zu hoch und sie waren etwas traurig, dass sie ihre Spiegelreflexkamera hatten am Eingang abgeben müssen. Als Ersatz hat sich Gent aber heimlich mein Feuerzeug eingesackt - ich hoffe, der Lümmel hatte zur Strafe nicht genug Kippen dabei :) Zu den Getränkepreisen noch unser eigener Eindruck: Wasser gab es an vielen Stellen umsonst und Becher dafür wurden an vielen Ständen ebenfalls kostenlos verteilt. Von daher können wir diese Kritik an den Getränkepreisen nicht so ganz teilen. Wer sich bei DER tollen Stimmung und DEN Temperaturen unbedingt betrinken will, der soll auch dafür löhnen. Wir meckern ja selbst immer, dass alles so teuer geworden ist. Aber Preise um die vier Euro (+ Pfand) für ein Bier sind nun mal auf großen Festivals heute leider schon Standard.

Auch abseits der großen Bühnen wurde amtlich gefeiert und getanzt. So fanden wir z.B. prächtig gelaunte Leute auf dem Cuscus Techno Floor (Brombeere) an den Blütengärten, wo Nana K. mit entspannt-satten Beats alle zum Tanzen brachte oder im Cafe Pusteblume (Kirschen), das mit treibender elektronischer Musik unter einem großen Zelt (endlich mal Schatten!) das Vok lockte. Auf der Funkhaus Europa Worldbeat Stage (Traube) vom WDR rockten Kumbia Queers mit einer Mischung aus - tja was eigentlich? War das Punk gemischt mit südlichen Rhythmen und noch ein paar Zutaten? Wer hier nicht tanzen musste, dem war wohl nicht zu helfen. Daher unser Aufruf an alle: Stürmt im nächsten Jahr auch die nicht so großen Floors. Hier gab es mächtig auf die Ohren und wer das nicht gesehen und gehört hat, verpasst ein wenig von dem Zauber, der beim Juicy Beats herrscht. Überhaupt hatte sich der Veranstalter einen schönen Mix an Musik einfallen lassen. Von Rock über Worldbeat und Reggae bis zu Elektro in allen Variationen war alles dabei. So sind nicht nur Freunde elektronischer Musik auf ihre Kosten gekommen - es war für Jeden etwas dabei.

Veranstalter zieht positives Resümee

Zum Runterkommen stand für uns nun der Besuch der Pressekonferenz auf dem Programm. Der Team um Festivaldirektor Carsten Hellmich gab gut gelaunt Auskunft. Die Verantwortlichen freuten sich über die tolle und familiär-friedliche Stimmung der bis zum späten Nachmittag gut 22.000 Besucher - weitere mehrere tausend Besucher wurden zu diesem Zeitpunkt noch erwartet. Zumal der Eintritt nach den Auftritten der ganz großen Acts um 22 Uhr nur noch die Hälfte kostete. Das Wetter hat nach den durchwachsenen letzten Jahren in 2013 endlich mal wieder so richtig mitgespielt: So knallvoll wie in diesem Jahr war die Hauptbühne um 14:00 h zuletzt noch nie. Die Wasserstationen wurden gut angenommen und Gartensprenger sorgten immer wieder für die benötigte Abkühlung. Die Erfahrungen der letzten Jahre haben natürlich auch geholfen, zum 18. Geburtstag des Juicy Beats Aufbau und Ablauf noch zu verbessern. Insgesamt waren in diesem Jahr ca. 150 Volunteers und hunderte weitere fleißige Helfer im Einsatz, für die am Vorabend eine zünftige Party stattgefunden hatte. Alles verlief mit diesem eingespielten Team reibungslos, so dass die Stimmung unter den Besuchern kaum hätte besser sein können. 60 der insgesamt 100 auftretenden DJ's kamen übrigens aus der Region - wir meinen, ein Beweis mehr, wie lebendig und vielseitig die Musikszene im Ruhrgebiet und Umgebung ist.

Ein hoffentlich nicht zu spießiges Wort noch zum ganzen Müll: Nach den Auftritten sah es zum Teil verheerend aus. Wenn Ihr keinen leeren Mülleimer in Eurer näheren Umgebung findet (wobei diese auch mal größer als drei Meter sein darf), legt Euren Kram doch wenigstens neben die vollen oder nehmt ihn ein paar Meter weiter mit. Mit ganz wenig Mühe hätte man sogar auf dem Weg, den man nach den Auftritten sowieso gehen musste, herrliche große und leere Mülltonnen angetroffen. Das würde es doch für alle etwas angenehmer machen.

Spaß haben uns auch viele Promotion-Stände mit ihrem freundlichen Personal gebracht. Ein Hersteller kalorienarmer Lutschpastillen begeisterte mit einer kalten Dusche, die viel und dankbar genutz wurde. Toll war auch das Projekt Viva Con Aqua aus St. Pauli, das Pfandgut sammelte und diesen Erlös in Wasserprojekte in der ganzen Welt investiert. Hier haben wir auch einzelne Grüppchen getroffen, die mit einer entsprechenden Sammeltonne über das Gelände gingen. Hut ab vor dem tollen Engagement von Promoter und Freiwilligen.

Nach der Pressekonferenz ging es dann Schlag auf Schlag. Materia, auf die viele so sehnsüchtig gewartet hatten, kamen auf die Bühne. Das in den vorderen Reihen überwiegend junge Publikum der Band gab nun richtig Gas. Materia spielte seine aus dem Radio bekannten Hits und mit einer Live-Premiere ihres noch nicht erschienenen neuen Songs beendeten sie ihren Auftritt. Belohnung dafür waren viele glückliche und strahlende Gesichter und großer Applaus!

Chapeau für Fritz Kalkbrenner

Dann kam der - für uns - Knaller des Abends: Überpünktlich startete der auch hinter der Bühne sehr sympathische Fritz Kalkbrenner und er hatte sein Publikum ab dem ersten Takt in Griff. Fast kettenrauchend spielte er einen Hit nach dem anderen und ließ das beigeisterte Publikum die - wie meine Großeltern schon sagten - Hüften kreisen. Neben Right In The Dark und etlichen anderen großen Hits hatte er natürlich auch Sky And Sand mitgebracht - und spätestens hier gab es auch für die Letzten kein Halten mehr. Ein Riesen-Chapeau für Fritz Kalkbrenner.

Nach dem Auftritt und mit Sonnenuntergang gab es eine - kurze - Verschnaufpause. Überall wurden Lampen, Knicklichter und anderer Flacker- und Leuchtkram entzündet bevor es zum Endspurt ging. Ein magischer Augenblick, den Viele genossen. Toll fanden wir auch die Leute, die jetzt ihr schönes Hobby vorführen konnten: Mit so genannten Poys, apfelsinengroßen und in Neon leuchtenden Bällen an einer Schnur, tanzten sie zu der einsetzenden Musik. Leider habe ich zwei von ihnen, die mich das mal ausprobieren ließen, nicht nach ihren Namen gefragt. Sie seien an dieser Stelle aber herzlich gegrüßt!

Wo sollten wir denn jetzt noch hin? Nach dem Auftanken mit einem Bierchen und etwas entspannter Musik ging es auf die letzten Runde. Wir kannten noch keine Kopfhörer-Partys, die mussten wir also unbedingt noch sehen. Nur der Klangteppich aus dem Wummern der umliegenden Floors beschallte die Tanzfläche vor dem 1Live-Floor. Ulkige Angelegenheit, die wir alten Säcke uns beim nächsten Mal auch vom technischen Ablauf erklären lassen. Dann schnupperten wir noch in die ein oder andere Location hinein und wurden nirgendwo enttäuscht.

Aufhören, wenn es am schönsten ist!

Ein letzter Rundgang über das Festgelände brachte noch einmal verschiedenste Eindrücke. Wir befragten z.B. drei nette Mädels, Pia, Lisa und Hannah (20-21 J.) aus Bochum, wie sie das Juicy Beats fanden. Auch für sie war es klasse und sie erzählten uns, dass sie das zweite Mal hier sind. Letztes Jahr waren sie erst nach 22 h für halben Eintritt hierher gekommen um zu feiern, doch wegen der tollen Live-Acts waren sie heute schon am Nachmittag da. Sie zogen das Juicy Beats auch einem Festival vor, das in Belgien lockte.

Unter dem Motto "Aufhören, wenn es am schönsten ist, beendeten wir unseren langen Tag und bahnten uns früh am Morgen einen Weg durch immer noch zum Gelände kommende Tanzwütige. Leider konnten wir so viele Bands und DJ's gar nicht live anschauen. Daher ein Gruß auch an alle Künstler, die wir nicht sehen oder hier nicht namentlich nennen konnten: "Ihr wart super". Unser Fazit: Juicy Beats ist ein amtliches Hüpfen, toll organisert, und sehr fröhlich und vielseitig. Wir kommen wieder! BMT

Autor:

Britta Tesch aus Wetter (Ruhr)

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