Unbekannter "entsorgt" Wildschwein-Kadaver
Das ist eine große Sauerei!

Dieser Fund macht Kreisveterinärdirektor Professor Dr. Wilfried Hopp zornig: Ein unbekannter Jäger hat die Reste zweier Wildschweine samt Köpfen einfach im Wald entsorgt. Foto: Veterinärdienst Kreis Soest
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Ein Unbekannter hat die Reste zweier Wildschweine - samt Köpfe - einfach im Wald liegen gelassen. Ist das zu fassen?
Fast täglich werden Fälle Afrikanischer Schweinepest (ASP) bei Wildschweinen gemeldet. Deshalb ist Professor Dr. Wilfried Hopp, Chef des Veterinärdienstes beim Kreis Soest, entsetzt, dass jemand die Kadaver zweier Wildschweine  - samt Köpfen  - in der Nähe der A44 (Geseke) entsorgt hat.
„Ich bin zornig, dass man so fahrlässig handelt und der Verbreitung des Erregers Vorschub leistet. Gerade Jäger sind über die Gefahren des Hinterlassens von Eingeweiden erlegter Wildschweine in der Natur im Zusammenhang mit einer möglichen Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest von uns und ihren Verbänden umfassend aufgeklärt worden“, macht sich der empörte leitende Kreisveterinärdirektor Luft.
Der „Tatort“ befindet sich in der Nähe der A-44-Anschlusstelle Geseke. Wegen der Fundstelle hegt Professor Dr. Wilfried Hopp den bösen Verdacht, dass die Wildschweine gar nicht im Kreis Soest geschossen, sondern womöglich „importiert“ und gewissermaßen auf dem Nachhauseweg im Gebüsch am Straßenrand abgelegt worden sind.
Professor Hopp: „Ein Transport über eine unbekannte Distanz vergrößert die Gefahr noch, das Virus zu verbreiten.“ 

"Jagdtourismus"

In diesem Zusammenhang warnt Hopp einmal mehr vor Jagdtourismus nach Ostdeutschland und vor allem davor, Wildbret mit nach Hause zu nehmen. Die Gefahr, die Seuche über kontaminierte Lebensmittel zu verbreiten, sei immens. Deshalb ruft er auch alle VerbraucherInnen auf, Fleischreste auf keinen Fall in der Landschaft zu entsorgen und schon gar nicht Wurstwaren aus Osteuropa mitzubringen. Auch Wanderer bittet der Kreisveterinär um Unterstützung, aber auch um besondere Vorsicht und Einhaltung einschlägiger Hygienemaßnahmen bei der Entdeckung von verendetem Schwarzwild.
Der Fund von Wildschweinkadavern sei dem Veterinärdienst, Telefon 02921/30-2195, oder außerhalb der Dienstzeiten unter den Notrufnummern 110 oder 112 umgehend zu melden. Dr. Hopp: „Ein Ausbruch kann umso erfolgreicher bekämpft werden, je früher infizierte Tiere gefunden werden.“

Hintergrund

Für den Menschen und Haustierarten ist die Afrikanische Schweinepest nicht gefährlich. Selbst der Verzehr von infiziertem Schweinefleisch bedeutet kein gesundheitliches Risiko. Die wirtschaftlichen Folgen sind aber immens. Der Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland führte bereits zu internationalen Handelsrestriktionen. Damit werden die drohenden wirtschaftlichen Verluste für die Fleischwirtschaft auch in der Region greifbar. Allein im Kreis Soest gibt es 400.000 Mastschweinplätze.

Autor:

Anja Jungvogel aus Unna

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