Geplante Wohnbebauung am Alten Garten in Henrichenburg: Grüne legen Alternativplanung vor

Die Grünen (im Bild: Ursula Mintrop und Dr. Bert Wagener) stellen den Plänen der Verwaltung zur Wohnbebauung Alter Garten eine Alternativplanung gegenüber.
  • Die Grünen (im Bild: Ursula Mintrop und Dr. Bert Wagener) stellen den Plänen der Verwaltung zur Wohnbebauung Alter Garten eine Alternativplanung gegenüber.
  • hochgeladen von Nina Möhlmeier

Es knirscht in der Koalition. Die Meinungen zum geplanten Wohnbauprojekt am Alten Garten in Henrichenburg gehen auseinander. SPD und FDP wollen am ursprünglichen Plan festhalten, die Grünen nicht. Wenn die Mitglieder des Bauausschusses (B3) am Donnerstag (22. Februar) zusammenkommen, steht das Thema auf der Tagesordnung.

Im B3 soll grünes Licht für die Änderung des Flächennutzungsplans (FNP) gegeben werden. Geschieht dies, könnte dann im nächsten Schritt in der April-Sitzung der Bebauungsplan geändert werden. "Er ist für uns entscheidend", betonen Ursula Mintrop und Dr. Bert Wagener von den Grünen. Sie fragen: "Ist es die richtige Bebauung am richtigen Ort?" und zeigen jetzt Alternativen auf.

Wie berichtet, soll auf einer 1,8 Hektar großen Fläche in unmittelbarer Nähe zur Grundschule Alter Garten ein Wohnbauprojekt mit rund 30 bis 40 Häusern (Einfamilienhäuser und Doppelhaushälften) umgesetzt werden.
"Wir sind nicht kategorisch gegen eine Bebauung", betont Wagener. "Wir fragen aber, ob sie an dieser Stelle sein muss." Auch die Art und Weise − sprich das Heranrücken der Wohnbebauung an die Grundschule Alter Garten und die Hinzunahme des "Bolzplatzes" − kritisieren die Grünen.

Ursprüngliche Planung
Die ursprünglichen Pläne sehen vor, den "Bolzplatz" an der Grundschule Alter Garten mitzubebauen. "Der Platz wird nicht nur zum Pöhlen benutzt. Zwei Drittel der Fläche dienen mit Erlebnisspielgeräten als Spielplatz für alle", erklärt Ursula Mintrop. "Das, was die Schule an Außengelände braucht, sollte man nicht zubauen. Alle Parteien vor Ort sind für einen Ausbau des Offenen Ganztags. Dazu braucht man mehr Platz und höhere Anforderungen an die Infrastruktur."

Alternative Planung
Um eine Alternativplanung aufzuzeigen, haben die Grünen ein Planungsbüro aus Münster beauftragt. Die Ergebnisse sehen wie folgt aus:
- Wird der Bolzplatz erhalten, fallen im Plan der Verwaltung 14 Wohneinheiten in Einfamilienhäusern und Doppelhaushälften weg. Durch Umgestaltung und Verdichtung des nördlichen Teils können sie jedoch ersetzt werden.
- Anstelle von fünf Einfamilienhäusern und einem Haus mit vier Wohneinheiten, sieht die Alternativplanung zwei zweiflügelige Hofanlagen mit 15 bzw. zwölf Wohneinheiten (dreigeschossig) vor. Hinzu kommt ein Wohnhaus mit vier Wohneinheiten (zweigeschossig).
- Aufgrund der geringeren Baukosten pro Quadratmeter sei eine sozial gerechtere Bebauung möglich. "Der Wohnraum wäre für Jung und Alt, Familien und Paare mit oder ohne Kinder und Singles geeignet", so Wagener. Gleichzeitig würden Flächen geschont.
- Zusammen könnten so 31 Wohneinheiten entstehen, also acht Wohneinheiten mehr als im Plan der Verwaltung. Falls die Flügelgebäude einer Hofanlage nur zweigeschossig ausgeführt würden, blieben noch immer 27 Wohneinheiten und damit vier mehr als im Plan der Verwaltung.
- Die Wohnungen in den Obergeschossen der Hofgebäude werden über offene Treppenhäuser und zum Hof gelegene Laubengänge erschlossen. Unter der östlich gelegenen Hofanlage befindet sich eine Tiefgarage für die notwendigen Pkw-Stellplätze.
- Um den Lärmschutz gegenüber der A2 zu verbessern, sind die Nordfassaden der Hofgebäude und des einzelnen Wohnhauses ohne Öffnungen. Die Innenhöfe werden durch die zwischen den Hofseiten gelegenen offenen Treppenhäuser abgeschlossen und gegenüber der Autobahn vor zu viel Lärm geschützt.

Das sagen SPD und FDP
Und was sagen SPD und FDP zu der Alternativplanung der Grünen? "Wir werden das prüfen", so Nils Bettinger (FDP). Das will auch die SPD tun. "Wir werden es in unserer Fraktionssitzung am Montag ausführlich besprechen und gucken, ob es wirklich eine Alternative ist", sagt Daniel Molloisch. Erst einmal gehe man weiterhin von "der Notwendigkeit des Bolzplatzes" in den Planungen aus.

Autor:

Nina Möhlmeier aus Castrop-Rauxel

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