Radsportabteilung dicht: Sv Steele 11 seit 30. Juni ohne Radler!

Der Sportler: Ben Zweihoff hat für den SV Steele 11 viele Erfolge eingefahren.
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In einer E-Mail teilte uns Hansjörg Zwiehoff seine Bestürzung über die Schließung der Radsportabteilung des Traditionsvereins „Steele 11“ mit. Erhebt aber gleichzeitig schwere Vorwürfe gegen den Vereinsvorstand - allen voran der ersten Vorsitzenden Hannelore Rottmann. Gleichzeitig wird die Gründung eines neuen Steeler Radsportvereins verkündet.
Lange soll es schon gebrodelt haben hinter den Kulissen - jetzt ist Schluss bei Steele 11. Auf seiner Mitgliederversammlung hat der Verein mit 75 Prozent für die Schließung der Radsportabteilung zum 30. Juni gestimmt. Das sind die Fakten. Doch es brodelt noch immer - gegen den Willen der Mitglieder käme die Schließung, teilte Hansjörg Zwiehoff mit und verwies auf 150 Mitglieder, die im Verein Radsport für 8- bis 80-Jährige betrieben und zwar in allen Leistungsklassen. Aushängeschilder seien derzeit die Nationalmannschaftsmitglieder Ben Zwiehoff und Lea Schleifenbaum. Hansjörg Zwiehoff: „Hintergrund für den Schließungsbeschluss sind langjährige erhebliche Differenzen über die finanzielle Situation des Vereins und die Verteilung der Vereinsgelder. Die Abteilungsleitung der Radsportabteilung hat über Jahre moniert, dass die notwendige Transparenz der Mittelverwendung des Vereins nicht gegeben ist, da aus den in den Mitgliederversammlungen vorgelegten Jahresabrechnungen die finanzielle Gesamtsituation des Vereins nicht erkennbar ist.“ Außerdem lägen keine „für nichtsachverständige Mitglieder nachvollziehbaren Geschäftsberichte“ vor, so Zwiehoff weiter.
„Das stimmt“, sagt Hannelore Rottmann. „Allerdings war es Herr Zwiehoff, der anstelle der verständlichen Geschäftsberichte, die jedermann verstanden hat, Bilanzen vom Steuerberater vor etwa drei Jahren forderte. Diesem Wunsch haben wir entsprochen und die Bilanz vom Steuerberater liegt nun stets vor.“
Da die Schließung der Abteilung mitten in der Saison kommt, hätten die Nachwuchssportler nun kaum noch Trainingsmöglichkeiten u.a. Kraftraumnutzung, betont Hansjörg Zwiehoff in seinem Schreiben. Man habe zwischenzeitlich einen neuen Verein gegründet, „um den Kindern, Jugendlichen und Mitgliedern der Radsportabteilung eine neue sportliche Heimat zu bieten.“ Dies sei der „Mountainbike-Sportverein Essen-Steele e.V..“
Dieser Verein ist der ersten Vorsitzenden tatsächlich ein Dorn im Auge, denn „Der Verein nennt sich Mountainbike-Sportverein Essen-Steele 2011 e.V.“, so Rottmann. Auf dieses kleine Detail käme es an, da man gerne die Abkürzung MSV Steele 11 gebrauche. „Hier liegt eine Namensdoppelung vor und nicht nur das“, stellt rottmann klar. „Wir haben gar nichts gegen einen weiteren Verein. Auch können unsere Mitglieder in mehreren Vereinen Mitglied sein. Es wurden uns aber massiv Mitglieder abgeworben mit dem Hinweis, man solle jetzt eintreten, falls es die Abteilung bei Steele 11 irgendwann nicht mehr geben sollte. Der Verein wurde schon im Dezember 2011 gegründet, die Schließung haben wir dann, weil so sehr gegen uns gearbeitet wurde und man nur noch Nutznießer unseres schönen Geländes sein wollte, bei der Jahreshauptversammlung am 11. Mai beschlossen - also ein halbes Jahr später.“
Auf das Abwerben habe man bei Steele 11 reagiert: „Wir haben allen Mitgliedern der Abteilung, nachdem wir die Schließung beschlossen haben, ein Sonderkündigungsrecht eingeräumt, von dem bislang auch 100 Mitglieder Gebrauch gemacht haben“, erklärt Rottmann. „Wer derzeit für uns Rennen fährt, kann dies auch noch bis zum 31. Dezember dieses Jahres tun. Das dulden wir und nehmen keinem Jugendlichen die Möglichkeit die Saison zu beenden.“
Den Vereinsmitgliedern musste Rottmann auf der Jahreshauptversammlung aber nicht nur das Abwerben der selbsternannten „Ruhrpottbiker“, sondern auch, dass Traditionsveranstaltungen wie die CTF-Tour, bei der es noch im Vorjahr einen Teilnehmerrekord von 1.500 Radsportlern gab, dem Verein entrissen wurden. „Uns wurde erklärt, die CTF-Tour würde man nicht organisieren und dann fand sie doch statt - allerdings am Baldeneysee und Ausrichter war der neugegründete Verein“, so Rottmann, die froh ist, dass mit der Entscheidung nun Ruhe beim SV Steele 11 einkehrt und man sich wieder voll dem Sport widmen könne.
Der Vorstand des Mountainbike-Sportvereins Essen-Steele 2011, dem auch Hansjörg Zwiehoff als Schriftführer angehört, sucht nun nach einer geeigneten Immobilie, um den talentierten Kindern und Jugendlichen von Essens größtem Radsportverein eine neue sportliche Heimat bieten zu können.

Der Sportler: Ben Zweihoff hat für den SV Steele 11 viele Erfolge eingefahren.
Die Vorsitzende: Hannelore Rottmann (Mitte) wird vieles vorgeworfen - im KURIER hat sie versucht aufzuklären.
Autor:

Mareike Schulz aus Essen-Steele

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