Erste Bilanz des schweren Unwetters

Marcel Kotzian schickte uns diese Aufnahme aus Sprockhövel, Auf Brockhausen
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Ein schweres Unwetter wütete am Abend des Pfingstmontags über dem Rheinland und dem Ruhrgebiet. Betroffen waren auch Hattingen und Sprockhövel. Es kam zu zahlreichen umgestürzten Bäumen, die die Straßen auch am gestrigen Dienstag teilweise noch unpassierbar machten. Ebenso wurden Dächer teilweise abgedeckt, Keller liefen voll – kurz: die Feuerwehr war im Dauereinsatz.
Hinzu kam in Hattingen der tragische Unfall an der Ruhr. Am Pfingstmontag gegen 21 Uhr haben die Rettungskräfte der Polizei, Feuerwehr, THW und DLRG einen 23-jährigen Hattinger nur noch tot bergen können, der am gleichen Tag gegen 17.15 Uhr zum Baden in die Ruhr gesprungen war.
Für viele Rettungskräfte begann der Pfingstmontag schon um 3 Uhr mit dem Alarm am Kemnader See, wo ein 27-jähriger Mann bis zum Morgen gesucht und vor Ort nicht gefunden wurde. Zum Glück wurde er gegen 13 Uhr bei einem Freund in Schwelm wohlauf angetroffen.
Die Feuerwehr Sprockhövel war mit 18 Fahrzeugen und 61 Einsatzkräften an zehn Einsatzstellen im Stadtgebiet tätig. In allen Fällen handelte es sich um umgestürzte Bäume. Hierbei wurden auf der Kleinbeckstraße und auf der Bochumer Straße PKWs beschädigt. Verletzte Personen gab es glücklicherweise nicht.
Auch für Hattingen meldet Feuerwehrsprecher Jens Herkströter viel Arbeit (rund 300 Einsätze bis Dienstagmittag), aber zum Glück keine Personenschäden.
An der Käthe-Kollwitz-Straße in Welper hatte sich ein Baugerüst von einem zehngeschossigen Hochhaus gelöst und war auf ein Auto gestürzt. Den Bereich sperrte die Stadt komplett ab.
Wie auch auf unserem untenstehenden Foto zu sehen, bezogen sich laut Jens Herkströter „unzählige Einsätze auf Bäume, die auf Autos gestürzt waren. Die Autos entdeckten wir manchmal erst, nachdem die Motorsäge zum Einsatz gekommen war.“
Überlandleitungen, die durch umgestürzte Bäume in Mitleidenschaft gezogen worden waren, sorgten beispielsweise in Niederwenigern und Elfringhausen für Stromausfälle.
Durch den starken Regen gab es mancherorts Überflutungen. So waren zeitweise etwa die Reschop-Kreuzung, die Kreuzung an der neuen Feuerwache Wildhagen/Nierenhofer Straße und vor der Polizei an der Hüttenstraße/Büchsenschütz unpassierbar.
Nach wie vor liegen viele Bäume zersägt am Straßenrand oder Bürgersteig. Sie werden nach und nach von der Stadt abtransportiert.
Übrigens: Unter den gut 100 Rettungskräften bei THW und Feuerwehr, die die ganze Nacht bis zum Dienstagmittag im Einsatz waren, befanden sich auch viele ehrenamtliche Helfer. Laut Jens Herkströter steht ihnen eine achtstündige Ruhephase nach den Einsätzen zu, von denen die meisten dadurch Gebrauch machten, dass sie nicht mehr an ihre „normalen“ Arbeitsstellen am Dienstag zurückkehrten.

Die Hattinger Schulen sind morgen geöffnet. Es steht es im Ermessen der Eltern, ob ihre Kinder die Schule besuchen und sollte von der aktuellen Wetterlage abhängig gemacht werden. Nach einer ersten Bilanz sieht es so aus, dass an städtischen Gebäude keine größeren Schäden entstanden sind. In Bochum bleiben die Schulen vorsorglich geschlossen. Es konnten noch nicht an allen Gebäuden untersucht werden, ob Schäden entstanden sind.

Gesperrt bleibt bis auf Weiteres der Sportplatz an der Marxstraße, der durch den starken Regen in Mitleidenschaft gezogen wurde. Das gesamte Ausmaß der Schäden wird noch gesichtet.

Sturmschäden, die öffentliche Flächen betreffen, können bei der Stadt unter (02324) 204 3030 gemeldet werden. Bei Gefahr soll die Feuerwehr unter 112 angerufen werden.

Die Mitarbeiter der Feuerwehr, des THW, des Betriebsamtes und des Ordnungsamtes sind weiter im Dauereinsatz, um die Gefahren zu beseitigen. Zunächst haben die Stellen Priorität, die eine Gefahr für Menschen darstellen. Über 300 Einsätze wurden allein von der Feuerwehr in der Nacht von Montag auf Dienstag gefahren.

Marcel Kotzian schickte uns diese Aufnahme aus Sprockhövel, Auf Brockhausen
Auch in Hattingen kam es zu zahlreichen Einsätzen der Feuerwehr. Hier krachte in der Südstadt am Walter-Schneider-Platz ein Baum genau auf ein parkendes Fahrzeug. Foto: Biene
Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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