Besinnliches von Mirco Quint: "Die Heiligen kommen wieder"

Mirco Quint, Pastor der Kath. Kirchengemeinde St. Mauritius in Niederwenigern
  • Mirco Quint, Pastor der Kath. Kirchengemeinde St. Mauritius in Niederwenigern
  • hochgeladen von Roland Römer

Mit dieser prophetischen Aussage überraschte vor etlichen Jahren der Theologe Walter Nigg, der sich zeitlebens mit den Lebensbiografien der von der Kirche heiliggesprochenen Frauen und Männer beschäftigt hat. Er verwies dabei nicht nur auf die „offiziellen Heiligen“, sondern auch auf die „Heiligen des Alltags“, die in oft überraschend neuem Gewand daherkommen.

Da sind zum einen die Stillen im Lande, die sich beispielhaft im Dienst an kranken, alten, behinderten Menschen im wahrsten Sinne des Wortes „aufopfern“; da sind zum anderen die lautstarken Helden, Idole und Stars aus der Welt der Medien, des Sports, der Musik. Die „modernen Heiligen“ unserer Tage sind die großen Leinwandstars, die Rockidole, die Popikonen – sie werden vergöttert, bejubelt, mitunter in den Himmel gehoben.
Jede Zeit – von der Antike bis zur Gegenwart – hat ihre Helden. Und jede Generation sucht und findet ihre Vorbilder. Wir sind wohl ein Leben lang darauf angewiesen, uns immer wieder an persönlichen Vorbildern und an inhaltlichen Leit­ideen zu orientieren.
Sie helfen uns bei unserer Identitäts- und Sinnfindung in einer sich ständig – oft radikal – wandelnden Gesellschaft. „Bei Vorbildern ist es unwichtig, ob es sich dabei um einen großen toten Dichter, um Mahatma Gandhi oder um Onkel Fritz aus Braunschweig handelt, wenn es nur ein Mensch ist, der im gegebenen Augenblick ohne Wimpernzucken gesagt und getan hat, wovor wir zögern“, behauptete einst wohl zurecht Erich Kästner.
Vorbilder stammen zum einen aus dem Nahbereich, dem unmittelbaren Erlebnisraum der Menschen. Vor allem die Eltern haben für Jugendlichen nach wie vor einen relativ hohen Stellenwert. Was von ihnen grundgelegt wird, zeigt (oft später) nachhaltige Wirkung in der eigenen Lebens- und Weltanschauung. Einen großen Einfluss – vor allem auf junge Menschen – hat der sogenannte Fernbereich, der mittelbare Erlebnisraum. Über die Medien werden hier Vorbilder vermittelt, die mitunter den kulthaften Status von Heiligen erlangen – die Gefahr
der Manipulation oft inbegriffen.
Gelebte Praxis: „Komm und sieh!“ So könnte das Leitbild für die Begegnung und das Gespräch mit jungen Leuten in unseren Gemeinden sein. In der Kommunion- und Firmkatechese, bei den (Jugend-)Gottesdiensten, bei den Sozialprojekten verschiedenster Art werden sie immer wieder Christinnen und Christen erleben, die ihr vorbildhaftes Engagement „schlicht und einfach“ aus dem Glauben begründen. Christlicher Glaube erweist sich zu guter Letzt immer auch in gelebter Praxis.
Da können wir hier wohl zurecht auf Nikolaus Groß verweisen – ein Seliger aus unserer Zeit. Geboren am 30. September 1898 in Niederwenigern, gestorben am 23. Januar 1945 in Berlin-Plötzensee. Dazwischen ein bewegtes und zugleich bewegendes Leben, bedingt durch die damaligen Zeitumstände, sogar ein Leben „auf Leben und Tod“. Am 23. Januar, um 17.30 Uhr feiern wir in unserer Gemeinde St. Mauritius den Gedenktag dieses Seligen aus unserer Heimat.
Ihr
Mirco Quint, Pastor der Kath. Kirchengemeinde St. Mauritius in Niederwenigern

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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