Kleve - Emmerich - Goch - Wesel/Xanten: Der Geschenkeumtausch nach Weihnachten - wie sieht es da bei Euch aus?

Socken, Krawatten, Küchengeräte und sonstiger ,,Firlefanz'': Beim Blick auf so manche Geschenke stellt sich mir die Frage, was sich so manch einer dabei gedacht hat. Viele von Euch kennen den Ausruf eines bekannten Opas: ,,Ich will jetzt endlich mein Geschenk haben''! Bei Familie Hoppenstedt ist Weihnachten. Wie in jedem Jahr besteht das Wohnzimmer zum größten Teil aus Papierbergen von Geschenkpapier. Mutti setzt sich selig die Trockenhaube des Saugbläsers Heinzelmann auf die Frisur und das rätselhafte Kind Dicki trägt ein Gedicht vor. Vati packt seine Geschenke aus: Eine Krawatte! Eine Krawatte! Dazwischen: Bänder, Schleifen, Papierfetzen, Kartons. Und im Hintergrund erklingt ,,In dulci jubilo''. Ist das nicht gemütlich.
So wie bei Loriots Familie Hoppenstedt wurde der weihnachtliche Geschenkewahn selten zelebriert. Keine andere Tradition ist so weit verbreitet wie das Sich-Gegenseitig-Beschenken. In gut 90 Prozent der Haushalte ist es Tradition, Geschenke zu verteilen. Geschenke sind es auch, die am zweithäufigsten in einer Umfrage mit dem Weihnachtsfest in Verbindung gebracht werden (70 Prozent) - einzig geschlagen vom Tannenbaum (78 Prozent) und dicht gefolgt von ,,Zeit verbringen mit der Familie" (70 Prozent) und ,,Gemütlichkeit" (67 Prozent).
Darin unterscheidet sich die Gegenwart nicht vom Hoppenstedtschen Ritual. Früher war vielleicht mehr Lametta, aber dass Opa seinen Plattenspieler bekommen hat, ist für Weihnachten nicht weniger wichtig. Geschenke dienen als Spiegel der zwischenmenschlichen Beziehung. Für ein Geschenk muss der Geber zeigen, welche Vorstellung er von den Wünschen des Beschenkten hat und bietet mit seiner Gabe demjenigen wortlos Raum für Interpretationen über die eigene Person.
Wer von Euch geht denn in den nächsten Tagen in den Laden oder ins Kaufhaus bzw. kontaktiert Amazon & Co. für den Gescheumtausch?

Bildquelle: 556684_original_R_B_by_Ruth Rudolph_pixelio.de