Lydia kratzt Jesus und Hasen aufs Ei

Lydia Kownatzki mit einem Straußenei, das die Lünerin in stundenlanger Arbeit mit Motiven verzierte. | Foto: Magalski
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  • Lydia Kownatzki mit einem Straußenei, das die Lünerin in stundenlanger Arbeit mit Motiven verzierte.
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Jesus hebt auf einem Straußenei die Hand zum Gruß, niedliche Hasen hocken auf einem Gänseei im Gras und über die Eier von Hühnern ranken sich Blumen. Lydia Kownatzki aus Lünen ist die Frau hinter den zerbrechlichen Kunstwerken.

Hobbys hat Lydia Kownatzki viele – die Lünerin näht, arbeitet mit Holz oder backt Torten. Doch die Eierkunst ist ihre große Leidenschaft. Die Großtante in Oberschlesien erzählte Lydia Kownatzki vor vielen Jahren von der besonderen Technik, vor zwanzig Jahren wagte sich Lydia dann an das „Premieren-Ei“. Mit Erfolg. Wieviele Eier die Lünerin seit dem Start verzierte, das hat sie nicht gezählt. Hunderte Schalen müssen es gewesen sein. Tradition spielt aber auch in der Hightech-Zeit noch eine große Rolle. Die Eier werden ganz nach alter Tradition mit Zwiebelschalen gekocht und bekommen so eine kräftige braune bis braunrote Farbe. „Die Farbe haftet gut auf der Schale und gibt einen intensiven Kontrast zum Muster“, schätzt Lydia Kownatzki die Vorzüge der Naturfarbe. Künstliche Farbe fiel im Test durch, weil sie bei Kontakt mit der Haut abfärbt.

Teppichmesser ist ihr Werkzeug

Ist der Untergrund vorbereitet, folgt die Kür. Straußeneier haben eine sehr harte Schale, Lydia Kownatzki rückt ihnen mit dem Gravurgerät zu Leibe. Kleinere Eier, wie von Hühnern, bearbeitet die Künstlerin zum Beispiel mit dem Teppichmesser. Und einer Lupe, damit jeder Strich am richtigen Platz sitzt. Korrekturen sind auf den Eierschalen nur schwer möglich. In Stunden filigraner Arbeit entstehen Bilder, von der Lünerin frei Hand nach Vorlagen gezeichnet. „Ein Hühnerei ohne Häschen-Motiv dauert etwa eineinhalb Stunden“, erzählt Lydia Kownatzki. Ein Straußenei gute vier bis fünf Stunden. Zum Schluss geben Speckschwarten oder Öl den Eier-Kunstwerken den letzten Schliff für einen garantiert glänzenden Auftritt.

Trick für schnelle Ostereier

Die Eier verschenkt Lydia Kownatzki an Familie, Freunde und Nachbarn. Die Eier, die zum Fest der Osterhase in die Familie bringt, tragen natürlich ebenfalls tolle Gravuren. Sind die schönen Kunstwerke nicht zu schade zum Essen? Lydia Kownatzki lacht und verrät ein kleines Geheimnis: „Die Bilder sind für diese Eier nicht so pompös und die Blümchen etwas größer, dann geht die Gravur auch schneller.“

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Autor:

Daniel Magalski aus Lünen

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