Fußball-Verbot sorgt in Brambauer für Ärger

Kim Joel spielt gerne vor dem haus, doch mit dem Fußball ist das nun Geschichte. | Foto: Magalski
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Fußballspielen verboten! Schilder mit dieser Aufschrift auf dem Rasen zwischen Häusern in der Dahl-Siedlung in Brambauer, sorgen seit Donnerstag für Diskussionen mit Pro und Contra bei Mietern und Anwohnern. Die Verwaltung Alt und Kelber spricht von massiven Beschwerden als Auslöser.

Joel Kim Marschewski ist sechs Jahre alt, spielt gerne mit Nachbarskindern vor dem Haus Nummer 11a in der Straße Zum Dahl - nun steht seit Donnerstag auf den großen Rasenstücken zwischen den Mehrfamilienhäusern je ein Schild und verbietet Spiele mit dem Fußball. Dana Marschewski hat für die Schilder kein Verständnis. "In der Siedlung gibt es viele Kinder, wo sollen die spielen", fragt die Mutter von Kim Joel. Der Spielplatz biete für Kinder wenig, nur zwei Wippetiere, einen Sandkasten und eine Tischtennisplatte aus Beton. "Die Schaukeln wurden abgebaut." Der Bolzplatz in der Nähe neben der Kelmschule, das kritisiert Marschewski weiter, ist gesperrt, nach Auskunft der Stadt aus Gründen der Sicherheit. "Im Moment fehlt der Stadt Lünen für die Sanierung das Geld", so Stadtsprecherin Simone Kötter.

Schilder der letzte Ausweg?

Welche Gründe hat der Verwalter der Wohnanlage für die Verbotsschilder? "Bälle trafen die Fensterscheiben, die Blumen der Mieter im Erdgeschoss oder die Hausfassade, es gab massenweise Beschwerden", erklärt eine Mitarbeiterin der seit April zuständigen Immobilienverwaltung Alt und Kelber auf Anfrage des Lüner Anzeigers. Eltern habe man mehrere Male auf das Problem angesprochen, nach Aussagen der Mitarbeiterin aber ohne Besserung. Die Schilder waren eine Art letzter Ausweg. Das Verbot gehe im Übrigen weniger gegen kleinere Kinder, sondern vielmehr gegen Teenager mit hartem Schuss. "Im Grundsatz haben wir nichts gegen die Fußballspiele. Unter Umständen werden die Schilder irgendwann wieder entfernt, wenn sich die Situtation beruhigt hat", so die Mitarbeiterin. Die Spielplätze in der Siedlung setze man - und das ist die gute Nachricht für alle Mieter mit Kindern - in nächster Zeit in Stand.

Softbälle als Kompromiss im Fall der Fälle

Fußball in Wohnsiedlungen, das ist natürlich nicht nur in Brambauer ein Thema - wie ist die Situation bei Lüner Unternehmen? "Rasenflächen in unserem Wohnungsbestand sind durchaus zum Spielen da, Schilder dieser Art gibt es bei uns nicht", sagt Bernd-Peter Menke von der Geschäftsführung der Wohnungsbaugenossenschaft Lünen. In Einzelfällen kläre man mögliche Probleme im persönlichen Gespräch mit den Mietern. Generalverbote seien in jedem Falle keine Lösung, so Menke. Der Bauverein zu Lünen hat ein ähnliches Vorgehen. "Unsere Hausordnungen haben wir vor einem Jahr sozusagen renoviert und alte Verbote offener und freundlicher für die Mieter gestaltet", erklärt Daniel Dankelmann, beim Bauverein zuständig für die Mieterbetreuung. Der Bauverein zu Lünen verbiete Fußballspielen grundsätzlich nicht. "Ausnahmen bilden die Flächen, auf denen es in der Vergangenheit massive Probleme gab", so Dankelmann. Im Fall der Fälle suchten in einem "Fußball-Streit" nach Angaben des Mieterbetreuers die Sozialarbeiter des Bauvereins das Gespräch mit beiden Parteien. Der Bauverein habe für solche Gelegenheiten auch eigene Softbälle, diese Bälle stelle man den Mietern dann zur Verfügung.

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Autor:

Daniel Magalski aus Lünen

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