Kunden-Zufriedenheit ist das große Ziel

Leerstand in den Städten ist in vielen Fällen die Folge aus rückläufigen Umsätzen. | Foto: Magalski
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Möbel, Brillen, Medikamente, Elektrogeräte, Obst und sogar Fleisch – im Internet gibt‘s all diese Dinge mit nur einem Klick. Hat der Einkauf vor Ort noch eine Zukunft? Händler sagen Ja, denn die Geschäftsleute bieten mehr als nur eine Ware.

Früher war alles besser, behauptet das Sprichwort und trifft damit den Nerv der Zeit. Leerstand ist in vielen Städten ein Problem. Schuld sind in vielen Fällen sinkende Umsatzzahlen und geringeres Kaufinteresse. Miete, Personal, Versicherungen für das Ladenlokal – das alles kostet Geld. Irgendwann ziehen die Inhaber die Reißleine. Leerstand ist in der Lüner Innenstadt nach Angaben der Händlergemeinschaft City Ring Lünen vom Jahresanfang aktuell aber kein gravierendes Problem. Was macht den Einkauf vor Ort aus?„Die Kunden gehen nicht nur in das Geschäft, sondern auch zum Verkäufer“, sagt Horst Lewald, Vorsitzender des City Rings. Heißt: Gerade in kleineren Läden sind die Verkäufer auch bekannte Persönlichkeiten. Weitere gute Gründe für den Einkauf im Handel, laut Lewald: „Und die soziale Komponente spielt für viele Kunden ebenfalls eine Rolle.“ Smalltalk halten, Bekannte auf dem Wochenmarkt treffen. Eine Mischform bieten laut Lewald aber vor allem einige Filialisten an – die Ware im Internet bestellen und anschließend im Geschäft vor Ort abholen. Dennoch: „Der Trend geht wieder zum Bekenntnis zum Standort“, weiß Horst Lewald.

"Service gibt es nicht im Computer"

Thomas Göcke ist einer der Inhaber von Optiker Schnurbusch an der Münsterstraße. Für den Lüner ist es keine Frage, er erledigt den privaten Einkauf im Handel vor Ort und nicht im Internet. Sein Produkt, die Brille, gibt‘s aber seit einiger Zeit bei verschiedenen Anbietern im Netz. Eine Alternative? „Beim Brillenkauf spielt nicht nur das Aussehen eine Rolle. Eine Brille, das heißt Beratung vom Fachmann oder der Fachfrau: Welche Gläser in welche Fassung, welche Entspiegelung, welche Tönung. Das Ausmessen der Gläser, die Zentrierung und das Einarbeiten“, zählt Göcke auf, warum eine Brille aus dem Internet aus seiner Sicht keinen Sinn macht. „All diese Dinge müssen beim Aussuchen berücksichtigt werden. Bei der Abholung der fertigen Brille muss der Sitz endgültig eingestellt, eventuell noch fein angepasst werden. Unter diesen Voraussetzungen entsteht gutes Sehen! Service und Dienstleistung gibt es nicht im Computer, sondern nur im Fachgeschäft. “ Ziel sei die Zufriedenheit des Kunden.

Beratung und Notdienst rund um die Uhr

Heikel wird der Einkauf im Internet in Sachen Gesundheit. Medikamente kommen längst schon per Paket ins Haus, mit einem Mausklick sind Tabletten gegen Kopfschmerzen oder Durchfall im virtuellen Einkaufskorb. „Angebote locken die Kunden auf die Seite, ob der Einkauf am Ende tatsächlich günstiger ist, das ist aber die Frage“, so Volker Brüning, Kreisapotheker für den Bereich Unna-Nord. Klauseln für einen Mindesbestellwert etwa könnten Kunden dazu verleiten, Dinge zu kaufen, die sie eigentlich nicht brauchen. Apotheken vor Ort hätten sich auf die Konkurrenz aus dem Netz eingestellt und haben ihrerseits günstige Angebote. Beratung ist beim Onlinekauf zudem meistens Fehlanzeige. Intensive Beratung und Notdienste rund um die Uhr seien seit jeher ein klassisches Merkmal der Apotheken vor Ort.

Mehr zum Thema:
>Kommentar: Einkauf vor der Haustür

Leerstand in den Städten ist in vielen Fällen die Folge aus rückläufigen Umsätzen. | Foto: Magalski
Horst Lewald, Vorsitzender des City Rings Lünen. | Foto: Magalski
Autor:

Daniel Magalski aus Lünen

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