BOSSE: "Den Luxus gönn´ ich mir!"

(v.l.n.r.) WA-Mitarbeiterin Manuela Lieflaender mit Bosse an einer Neheimer Eisdiele.
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  • hochgeladen von Manuela Lieflaender

Neheim. “Ich habe vor allem gelernt, ‚nein‘ zu sagen“, fasst Axel Bosse seine bisherige Karriere im Musikbusiness zusammen. Der Musiker, der sich offiziell nur Bosse nennt, trat am Freitagabend bei den Zauberhaften Abenden am Jagdschloß Herdringen auf.

„Als ich meinen ersten Plattenvertrag unterschrieben habe, war ich 17 Jahre alt“, erinnert sich Bosse. Ein wenig hektisch ist er. Lampenfieber? In weniger als zwei Stunden steht der 30-Jährige in Herdringen auf der Bühne. Dennoch hat sich Axel Bosse nach anfänglichem Hin und Her entschieden, das Gespräch nicht im Backstage-Bereich des Jagdschlosses zu führen sondern an einer Eisdiele in der Neheimer Fußgängerzone. „Schön ist es hier“, sagt er anerkennend und ist im nächsten Moment gleich wieder ein schwer beschäftigter Künstler: „Kann man hier auch IPhones kaufen?“ Doch zurück zum Thema. „Ja, mit 17, da habe ich mir von der Plattenfirma noch vieles vorschreiben lassen. Heute schaue ich ganz genau, was wirklich zu mir passt. Werbung auf RTL beispielsweise, die brauche ich nicht.“ Ein wenig widersprüchlich ist das schon, wenn man bedenkt, dass er erst im März diesen Jahres genau auf jenem Sender in der Vorabend-Soap „Gute Zeiten Schlechte Zeiten“ zu sehen war. „Irgend jemand beim Fernsehen mag meinen Song ´Aus dem Takt`, der ist schon in etlichen Fernsehbeiträgen und Serien zu hören gewesen“, grinst Bosse. „Als ich gefragt worden bin, ob ich den Song bei GZSZ live spielen könnte, habe ich mir diesen Luxus einfach mal gegönnt.“ Das ganz große Echo auf diesen Auftritt ist allerdings ausgeblieben, wie der Musiker ehrlich zugibt. Macht aber nichts, denn Bosse ist trotzdem gut im Geschäft. Die Teilnahme beim Bundesvision Song Contest im September ist ihm sicher. Im Duett mit Anna Loos von der Band Silly wird er sein Liebeslied „Frankfurt Ost“ singen und tritt damit für Niedersachsen an, dem Bundesland, in dem er geboren wurde. „Ich kann von meiner Musik gut leben“, sagt er. Eine Aussage, die überrascht, ist der Bekanntheitsgrad des Wahl-Hamburgers, der Anfang des Jahres sein viertes Album „Wartesaal“ veröffentlichte, doch eher gering.
Die Plattenverkäufe sind es sicherlich nicht, die Bosse seinen Lebensunterhalt sichern. Die Shows vielleicht? Nein, die auch nicht. Tatsächlich gäbe es sogar Tage, an denen bekäme er für seinen Auftritt keine Gage. „Ich schreibe gelegentlich Songs für Künstler wie Frieda Gold. Eigentlich lebe ich von den GEMA-Einnahmen, die dadurch zustande kommen, dass meine Songs im Radio gespielt werden“, lüftet er das Geheimnis. „Okay, reich wird man davon nicht.“ Für ein Haus im Hamburger Nobelstadtteil Blankenese scheint es zu reichen. Zu verdanken hat der junge Familienvater das sicherlich auch seiner Ehefrau, einer Deutschtürkin, die in der Türkei eine bekannte Schauspielerin ist. Da wäre doch sicherlich mal die ein oder andere Gastrolle drin, oder? „Um Himmels Willen“, winkt er ab, „Schauspielerei ist ein fürchterlicher Beruf. Man sitzt tagelang in einem Wohnwagen und wartet darauf, dass man drei Minuten im Bild ist. Dazu noch das ganze auswendig lernen,das konnte ich schon als Kind nicht.“ Seine Songtexte kann er sich merken. Hauptthema auf dem aktuellen Album „Wartesaal“ ist die Suche nach dem Glück. Sein persönliches Glück hat der Sänger bereits gefunden: „Ich weiß mittlerweile, was ich kann und das macht mich glücklich.“

Autor:

Manuela Lieflaender aus Menden (Sauerland)

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