Mietvertrag unterzeichnet
Pflegeausbildung künftig in der ehemaligen Realschule in Neheim

Der Mietvertrag wurde jetzt unterzeichnet: Im April sollen die Schul- und Büroräume in der ehemaligen Realschule in Neheim an die Bildungsakademie übergeben werden (v.l., hinten: Markus Bieker und Thomas Neuhaus (Geschäftsführer Klinikum Hochsauerland Infrastruktur GmbH), Michaela Pauli (Geschäftsführerin Bildungsakademie Hochsauerland), vorne: Markus Kemper (Sprecher Geschäftsführung Klinikum Hochsauerland), Bürgermeister Ralf Paul Bittner und Marek Konietzny (kaufm. Vorstand Caritas-Verband Arnsberg-Sundern).  | Foto: Diana Ranke
  • Der Mietvertrag wurde jetzt unterzeichnet: Im April sollen die Schul- und Büroräume in der ehemaligen Realschule in Neheim an die Bildungsakademie übergeben werden (v.l., hinten: Markus Bieker und Thomas Neuhaus (Geschäftsführer Klinikum Hochsauerland Infrastruktur GmbH), Michaela Pauli (Geschäftsführerin Bildungsakademie Hochsauerland), vorne: Markus Kemper (Sprecher Geschäftsführung Klinikum Hochsauerland), Bürgermeister Ralf Paul Bittner und Marek Konietzny (kaufm. Vorstand Caritas-Verband Arnsberg-Sundern).
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"Wir sind froh und auch ein Stück weit stolz, einen so hochwertigen Standort im Gesundheitswesen hier in der Region nicht nur erhalten, sondern auch ausbauen zu können", erklärte Arnsbergs Bürgermeister Ralf Paul Bittner jetzt in Neheim. Denn noch im Frühjahr bezieht die Bildungsakademie der Gesundheits- und Sozialwirtschaft Hochsauerland GmbH im ehemaligen Realschulgebäude in Neheim neue und vor allem größere Räumlichkeiten. Der Mietvertrag wurde vergangene Woche unterschrieben.
Gut ausgebildete Fachkräfte in der Pflege sind knapp. Der Caritasverband Arnsberg-Sundern und das Klinikum Hochsauerland setzen daher insbesondere auf eine Ausweitung der Ausbildung in der gemeinsam betriebenen Bildungsakademie der Gesundheits- und Sozialwirtschaft Hochsauerland gGmbH. Deren Gründung hatte sich auch deshalb angeboten, da die Ausbildung zum Altenpfleger bzw. zum Gesundheits- und Krankenpfleger seit dem 1. Januar in einer generalistischen Ausbildung zusammengefasst wurde.

Zu wenig Platz im Kaiserhaus

Doch die bisher genutzten Räumlichkeiten im Kaiserhaus reichen nicht mehr aus. „Bereits im letzten Jahr hat das Klinikum Hochsauerland massiv in zusätzliche Pflege-Ausbildungsplätze investiert", erklärte der Sprecher der Geschäftsführung Klinikum Hochsauerland, Werner Kemper. "132 Berufsstarter haben 2019 eine Pflegeausbildung im Klinikum Hochsauerland aufgenommen. Zuvor (2016-2018) waren es in der Summe 167 Ausbildungsstarter in drei Jahren." Das große gemeinsame Ausbildungsinstitut biete angehenden Pflegefachkräften viele Möglichkeiten und sei weit über die Kreisgrenzen hinaus für Bewerber interessant. "Wir gehen einen gemeinsamen Weg nicht nur in der Aus-, sondern auch in der Fortbildung", ergänzte Marek Konietzny, kaufmännischer Vorstand des Caritasverbandes. "Das ist gut nicht nur für beide Organisationen, sondern für die gesamte Region." In der gemeinsamen Bildungsakademie sind für das Jahr 2020 durchschnittlich 14 Kurse geplant. "Die angehenden Pflegefachmänner und Pflegefachfrauen starten in der Regel mit 25 Teilnehmenden pro Kurs in die dreijährige Ausbildungszeit." So könnten bis zu 350 Fachkräfte ausgebildet werden.

Mietvertrag bis 2023

Im ehemaligen Realschulgebäude steht der Bildungsakademie mit 1.967 m² Gesamtfläche eine fast doppelt so große Fläche zur Verfügung wie im bisherigen Schulstandort Kaiserhaus (knapp 1.000 m²). Der entsprechende Mietvertrag wurde vergangene Woche im Beisein von Bürgermeister Ralf Paul Bittner, Werner Kemper, Marek Konietzny sowie Thomas Neuhaus und Markus Bieker (Geschäftsführer der Klinikum Hochsauerland Infrastruktur GmbH) offiziell unterzeichnet. Die neu gegründete Klinikum Hochsauerland Infrastruktur GmbH mietet die Räumlichkeiten zunächst bis 2023 von der Stadt an und vermietet sie weiter an die Bildungsakademie. Vor Ablauf des Mietvertrags soll dann entschieden werden, ob die Akademie in der ehemaligen Realschule bleibt oder es andere Optionen gibt - denkbar sei in diesem Zusammenhang auch eine Weiterentwicklung des Standortes Marienhospital, so Kemper.

Renovierung und Umbau

Der neue Schulstandort verfügt über insgesamt 14 modern ausgestattete Klassenzimmer (bisher sechs). Hinzu kommen Nebenräume wie Aufenthalts-, Lehr- und Lernmittelräume, Lehrerzimmer sowie Büros. Doch bevor die Bildungsakademie einziehen kann, müssen die neuen Räume im denkmalgeschützten Gebäude zunächst fit für die Zukunft gemacht werden. Für die erforderlichen Renovierungs- und Umbauarbeiten sei ein Investitionsvolumen von rund 300.000 Euro veranschlagt, erklärte Bieker. Zum Aufbau moderner und zukunftsweisender Strukturen im Unterrichts- und Lernprozess sollen die Schulräume zudem digital ausgestattet werden. „Die moderne digitale Ausrüstung umfasst zum Beispiel eine strukturierte Netzwerkausstattung inklusive WLAN für das Lehrerkollegium und die PflegeschülerInnen, Whiteboards statt herkömmlicher Tafeln und gegebenenfalls Tablets zur digitalen Unterstützung des Unterrichts und vieles mehr", so Bieker. Für die digitale Ausrüstung ist ein zusätzliches Investitionsvolumen von rund 160.000 Euro veranschlagt. Zur Finanzierung sollen zwei Fördertöpfe des Landes genutzt werden. Über das Projekt „Fachkräfte NRW“ sind Fördermittel in Höhe von 80.000 Euro beantragt. Über den „Digitalpakt Schule“ sollen weitere Fördermittel in Höhe von 48.000 Euro (Eigenbeteiligung zehn Prozent) beantragt werden.
Zur Bildungsakademie zählt auch die Verbundkrankenpflegeschule am Standort St. Walburga-Krankenhaus in Meschede. Die Verbundkrankenpflegeschule bleibt als Schulstandort vollständig erhalten.

Autor:

Diana Ranke aus Arnsberg-Neheim

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