Unternehensverband fragt nach: Konjunktur in Betrieben weniger positiv

Vorsitzender Egbert Neuhaus und Geschäftsführer Dr. Volker Verch stellten die Ergebnisse der akutellen Umfrage vor.  Foto: Albrecht
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Blickt man auf die konjunkturellen Abstürze in Deutschland im Jahre 2009 sieht die Lage wieder gut aus: „Wir sind wieder auf dem Niveau von 2008“, so Egbert Neuhaus, Vorsitzender des Unternehmensverbandes Westfalen Mitte bei der Vorstellung der aktuellen Konjunkturumfrage am gestrigen Freitag.
Nach den eingegangenen Daten von 115 Mitgliedsbetrieben mit rund 32.000 Beschäftigten im Verbandsgebiet hat man sich ein Bild über die akutelle Situation sowie die Erwartungen in den Betrieben der Metall- und Elektroindustire (ME) in den nächsten sechs Monaten gemacht.
Wie der Verbandsvorsitzende und sein Geschäftsführer, Dr. Volker Verch, klar stellen, gibt es drei Kernaussagen. 1. Die wirtschaftliche Lage befinde sich wieder auf dem Niveau von 2008; 2. Die Erwartungen seien weniger optimistisch, es werde aber kein Absturz erwartet und 3. Die Beschäftigung in den ME-Betrieben ist für die nächsten Monate gesichert.
„Die Antworten von rund einem Drittel der Mitgliedsunternehmen zeigen, dass bei zwei Dritteln gleich bleibende oder sich verbessernden Geschäftserwartungen vorherrschen“, so Neuhaus. Dagegen bleibe die Hoffnung auf eine sich bessernde Auftragslage im In- wie im Ausland im Vergleich zum Vorjahr gebremst. Es gebe einfach zu viele Problemzonen.
Nur 13 Prozent der Unternehmen geben derzeit eine schlechte Ertragslage an. Der Rest beurteilt den Stand als gut oder befriedigend. „Da macht sich nach 2009 weiter der Nachholbedarf bemerkbar“, so Neuhaus. Gerade an diesem Punkt zeigten sich die Erfolge der eingesetzten Kurzarbeit, die geholfen habe, Mitarbeiter in den Betrieben zu halten. Jetzt verliere das Thema aber an Bedeutung (noch bei 4 Prozent der Betriebe).
Alle Aussagen, so der Verbandsvorsitzende, gelten aber nur vor dem Hintergrund der aktuellen Stabilität der Märkte. „Die Finanzmärkte bleiben weiter ein großer Unsicherheitsfaktor“, so Neuhaus. Es gebe eine latente Gefahr, die auch nicht wegzudiskutieren sei. Man wolle keine Krise herbeireden, so Geschäftsführer Dr. Verch, aber die Gefahr bestehe weiterhin.
Zufriedenstellend seien die Erwartungen an die Belegschaftsentwicklung in den Betrieben. In 2012 wollen 70 Prozent der Betriebe ihren Personalbestand halten, 21 Prozent rechneten sogar mit Neueinstellungen (gegenüber 27 Prozent in 2011). Hoch bleibe auch die Bereitschaft der Unternehmen zur Ausbildung. 80 Prozent der Betriebe wollen unverändert Plätze anbieten, bei zehn Prozent sei mit einem Anstieg zu rechnen.
„Das wird sich aber ändern, wenn - wie von der IG Metall gefordert - die Pflicht zur Übernahme aller Azubis tariflich festgelegt ist“, so Neuhaus. Die Ausbildung über Bedarf habe das Ziel, die besten Kräfte für die Unternehmen zu sichern. Damit nähmen die Unternehmen aber auch ihre wirtschaftspolitische Verantwortung war. Wenn die Übernahmeverpflichtung komme, wollten 80 Prozent der Betriebe künftig auf eine überbetriebliche Ausbildung verzichten, hieß es.

Autor:

Frank Albrecht aus Arnsberg

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