Sparkasse Arnsberg-Sundern zieht Bilanz: Niedrige Zinsen auf Dauer zu befürchten

Norbert Runde und Ernst-Micahel Sittig vom Vorstand der Sparkasse Arnsberg-Sundern zogen Bilanz. Foto: Albrecht
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Arnsberg/Sundern. Die Situation für alle, die Geld anlegen wollen oder müssen, ist nicht einfach in diesem Tagen, das erklärte Sparkassenvorstand Ernst-Michael Sittig jetzt auf der Bilanz-Pressekonferenz der Sparkasse Arnsberg-Sundern. Zusätzlich zu einer weiter bestehenden großen Unsicherheit müssten Sparer seit Monaten mit den historisch niedrigen Zinsen leben - und: Kein Ende in Sicht!

„Für Erträge aus Sparguthaben ist die Situation problematisch“, so Sittig weiter. Man spreche bereits von „schleichender Enteignung“, da die Inflationsrate deutlich über der Zinsquote liege. Ohne Anlagen mit hohem Risiko seien die Verluste nicht auszugleichen. Ausgerechnet diese Analageformen seien bei der Sparkasse nicht zu bekommen. „Wir wollen unsere Kunden nicht zum Zocken verleiten“, sagte Sittig.

Angesichts der vielen Sprünge auf dem Kapitalmarkt, die schon seit 1999 zu verzeichnen seien, sowie der nervösen Märkte habe die Sparkasse mit einem speziellen Beratungskonzept auf die Anfragen vieler Kunden reagiert. Man frage gezielt die Lebensrisiken, das Vermögen sowie die Altersversorgung der Kunden ab, um jedem ein passenendes Angebot machen zu können.

Risikobereitschaft

„Ganz oben in der Liste der Fragen steht dabei die Risikobereitsschaft der Kunden“, sagte Ernst-Michael Sittig. Auch Laufzeiten und Zinserwartung für bestimmte Anlageformen würden gemeinsam mit dem Kunden geprüft. Doch das könne auch nur ein Weg in die Zukunft sein: „Eine risikolose Anlage ist derzeit nicht möglich“, beschrieb Sittig. Auch wenn er nicht Hellsehen könne, müsse wohl noch für längere Zeit mit niedrigen Zinsen gerechnet werden.
„Realzinsfalle“ nenne man das inzwischen.

Die aktuelle Zinsentwicklung entspreche aber nicht einer marktgerechten Entwicklung, so Sittig weiter, sondern sei ausgesprochen politisch gewollt. Selbst lange Laufzeiten könnten heute keinen Weg aus der so genannten Realzinsfalle garantieren. „Mit vorhandenem Vermögen zu zocken ist aber auch jeden Fall der falsche Weg, um auf die aktuelle Entwicklung zu reagieren“, so Sittig weiter.

Stabile Entwicklung in 2013

Trotz der allgemeinen Entwicklung an den Finanzmärkten kann die Sparkasse Arnsberg-Sundern eine stabile Entwicklung vorweisen. Die Bilanzsumme der Sparkasse liege bei 1,2 Milliarden Euro, erklärte Sparkassenvorstand Norbert Runde. Zwar hätte es einen geringeren Kreditbedarf bei den Unternehmen in 2013 gegeben, sie steuerten aber mit ihren Investitionen weiter das Wachstum.

Im Jahre 2013 habe man Firmen und Unternehmen in der Region ein Kreditvolumen von rund 47 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Bei Unternehmen wie Privat gebe es eine anstandslose Tilgung der Kredite.
Erfreulich für die Sparkasse sei, dass neben der Bilanzsumme auch die Zahl der Kundeneinlagen (auf 896 Millionen Euro) weiter gestiegen sei, das übrigens schon seit 2009. Dagegen habe sich der Rückgang im Geschäft mit den Wertpapieren weiter fortgesetzt. Während am Aktienmarkt von einer allgemeinem Wert-Erholung gesprochen werden könne, seit gerade bei den festverzinslichen Wertpapieren ein starkes Minus zu verzeichnen. Aktien blieben aber weiter als langfristige Anlage für den Vermögensaufbau geeignet. Aber auch hier gelte es, immer wieder hinzuschauen.

Aktien bleiben langfristig zum Vermögensaubau geeignet

Die Zahl der Bausparverträge seien konstant geblieben und stellten sich bei der aktuellen Zinslage als sinnvolle Investition heraus. Angestiegen sei der Verkauf von Immobilien, die Sanierung zur Werterhaltung bleibe vorrangiges Ziel vieler Immobilienbesitzer.

Aktuell hat die Sparkasse rund 60.000 Kunden in der Region, die von rund 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (plus 21 Azubis) betreut werden. Für das Netz mit 16 Filialen und drei SB-Geschäftsstellen seine keine Veränderungen geplant. Eine Millionen Euro sind 2013 in gemeinnützige Initiativen geflossen, hieß es.

Autor:

Frank Albrecht aus Arnsberg

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