Das Projekt ZWEI NULL macht neugierig

Die Sonne scheint durch die noch unbelaubten Baumkronen beim Rundgang über das LVR-Gelände in Bedburg-Hau. Zu einer ersten Begehung waren am letzten Samstag 34 Künstlerinnen und Künstler eingeladen, denn in diesem Sommer wird es hier auf dem Klinikgelände anlässlich des 20-jährigen Jubiläums des ArToll Kunstlabors e.V. ein besonderes Projekt mit dem Namen ZWEI NULL geben.

Aktuelle künstlerische Positionen aus den Bereichen Klangkunst, Video, interaktive Medien, Performance und Installationskunst werden im Juli, in Form des bewährten Sommerlabors, vor Ort erarbeitet und und ab dem 9. August 2014 präsentiert. Dazu haben die drei Kuratoren und Vorstandsmitglieder des ArToll Kunstlabor e.V., Dini Thomsen, Claus van Bebber und Regina Friedrich Körner, sowohl regionale KünstlerInnen als auch solche aus den Niederlanden und anderen europäischen Ländern gewinnen können.

Das Projekt ZWEI NULL wird jedoch nicht nur im ArToll stattfinden, sondern auch im ehemaligen Schlachthof der Klinik, in der Klinikkirche und im Klinik-Museum, sowie auf den Wegen zwischen diesen vier sehr unterschiedlichen Gebäuden. Viele Künstlerinnen und Künstler sind der Einladung zur gemeinsamen ersten Begehung des Projekt-Geländes gefolgt. Ein üppiges Frühstück am Vormittag, der Reiz des Räume-Entdeckens und Gelände-Erforschens, die Freude des Kennenlernens oder auch des Wiedersehens, die anregenden Gespräche unterwegs und das Ausklingen beim warmen Imbiss, das alles begründet einen vielversprechenden Einstieg in das Projekt ZWEI NULL. Dessen Konzept motiviert die teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler zur Auseinandersetzung mit ganz unterschiedlichen Erinnerungsorten. Manch eine fühlt sich spontan von einem bestimmten Platz oder Raum angesprochen, wie zum Beispiel Ilka Sulten, die mit den Metallhaken, die von der Decke im gekachelten Schlachthof hängen, direkt eine Idee verknüpft. Zwei Klangkünstler aus den Niederlanden interessieren sich besonders für die Kirche. Christoph Wilmsen-Wiegmann, der schon im letzten Jahr zum Thema „Naturkunden“ eine Pflanzung von 101 Weiden durch den Geschlechtergraben vorgenommen hatte, möchte hier ansetzen und mit anderen Materialien sein eigenes Projekt fortführen. Schon seit Monaten wird an der Vorbereitung von ZWEI NULL gearbeitet, aber erst diese Zusammenkunft der Künstlerinnen und Künstler macht die Umsetzung der Projektidee spürbar.

Bereits im Frühsommer wird es einen Festakt geben, bei dem man gemeinsam mit Weggefährten und Gefährtinnen, mit Unterstützerinnen und Unterstützern auf die zwanzigjährige Geschichte des ArToll Kunstlabors zurück blicken wird. Jan Hoet war ein solcher Weggefährte, der zuletzt im Jahr 2009 in ein Projekt des ArToll Kunstlabors eingeführt hat. Letzte Woche ist der belgische Ausstellungsmacher, der in Deutschland spätestens seit der Documenta IX im Jahr 1992 einem großen Publikum bekannt war, in Gent gestorben.

Autor:

Lokalkompass Kleve aus Kleve

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