Themadag Edith Stein. Teil I. Prof. Dr. Ilse Kerremans OCDS über die Doktoralthese Edith Steins mit dem Thema "Einfühlung".

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Im allersüdlichsten Punkt der Euregio Rhein-Maas, in Echt in der Niederländischen Provinz Limburg, trafen sich am 13. November 2010 etwa 100 Freunde der Stiftung „Dr. Edith Stein Echt“. Es waren zwei Vorträge angesagt, über einen werde ich versuchen zu berichten.

Vorausschickend kann ich sagen, dass es eine ganz besondere Erfahrung von „Europa“ ist, Gast zu sein bei einer Gesellschaft wo der Vorsitzende ein niederländisch sprechender deutscher Pfarrer ist, die beiden Sprecher Belgier sind und die Frau die uns alle zusammenführt, die hl. Edith Stein, geboren wurde im heutigen Polen. Dies allein schon ist erhebend, noch abgesehen von der Liebenswürdigkeit der örtlichen Organisation und die Hingabe der Zuhörer.

Interessant war, dass Edith Stein schon damals Verstehen und Einfühlen als Auftrag sah, damit der einzelne Mensch sich nicht einsperre im Gefängnis seiner eigenen Individualität. Je mehr ein Mensch sich selbst gefunden hat, desto mehr er ein Meister des Verstehens und ein Meister in der Liebe werden kann. Weiter führte uns die Referentin an der Hand von Edith Stein zur Tatsache, dass dieses Einfühlen uns doch auch bewusst machen kann, dass uns etwas fehlt oder nur verkümmert zur Entwicklung gekommen ist.

Dr. Ilse Kerremans zeigte, welche Begegnungen Edit Stein geholfen haben zu wachsen. Es sind die gläubigen Menschen gewesen die ihr gezeigt haben, dass ihr Wichtiges fehle.

In ihrer These schreibt Edith Stein freimütig über diese Begegnung mit dem Typus des religiösen Menschen und ihre Empfindung, dass dieser Typus ihr wesensfremd sei und dass diese Seite an ihr wohl immer unerfüllt bleiben werde. Da irrte sie sich wohl! Edith Stein wird auf der Grundlage der Einfühlung, nach eigenem späteren Sagen „langsam umgeformt“.

Am Ende ihrer These stellt Edith Stein sich die Frage, ob das Einfühlen auch möglich ist wenn es gerichtet ist auf Gott. Sie beantwortet diese Frage positiv, so wie der Mensch einfühlend das Seelenleben eines Mitmenschen versteht, so versteht der Gläubige die Liebe, Zorn und Menschwerdung Gottes. Eine erstaunliche These, einer damals nicht mehr gläubigen Jüdin und noch nicht gläubigen Christin.

Dr. Kerremans interpretiert die Begegnungen, die Arbeit an der These und die Entdeckung der Spiritualität der Therese von Ávila, die so wunderbar auf einander folgen und auf einander bezogen sind, als ein Hinweis auf das Wirken Gottes im Leben Edith Steins. Im Rahmen des Zitatrechts können Sie hier einen kurzen Auszug aus dieser Rede hören, der sich auf diesen Wendepunkt im Leben der Heiligen Edith Stein bezieht.

Autor:

Jan Kellendonk aus Bedburg-Hau

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