Gemeinsamer Kampf gegen multiresistente Erreger

Amtsärztin Dr. Martina Scherbaum (Mi.), Amtsapothekerin Bettina Coenen und Dr. Joschka Krude präsentierten bei der MRE-Netzwerkveranstaltung im Kreishaus aktuelle Informationen rund um das Thema „Multiresistente Keime“. | Foto: Kreis Kleve
  • Amtsärztin Dr. Martina Scherbaum (Mi.), Amtsapothekerin Bettina Coenen und Dr. Joschka Krude präsentierten bei der MRE-Netzwerkveranstaltung im Kreishaus aktuelle Informationen rund um das Thema „Multiresistente Keime“.
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Netzwerkveranstaltung des Kreises Kleve mit rund 60 Teilnehmenden aus dem Gesundheitsbereich
Die Abteilung Gesundheitsangelegenheiten hatte wieder zur „Netzwerkveranstaltung gegen die zunehmende Verbreitung von multiresistenten Erregern (MRE) ins Kreishaus eingeladen. Seit nunmehr 15 Jahren besteht das MRE-Netzwerk im Kreis Kleve. Die Veranstaltung richtete sich an Ärztinnen und Ärzte, Apothekerinnen und Apotheker sowie Pflegekräfte in der ambulanten oder stationären Pflege. Bei den Pflegekräften von Pflegediensten, Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen wurden insbesondere Mitarbeitende mit Verantwortung in der Hygiene angesprochen. Ziel ist es, über aktuelle Themen in der Hygiene zu informieren und damit bei Patientinnen und Patienten das Auftreten und die Weiterverbreitung von Infektionen durch multiresistente Bakterien, die nur schwer durch Antibiotika zu behandeln sind, zu vermindern.

Amtsärztin Dr. Martina Scherbaum leitete und moderierte die Sitzung des Netzwerks gegen die zunehmende Verbreitung von multiresistenten Erregern (MRE) im Kreis Kleve. Die Ärztekammer Nordrhein hatte diese Veranstaltung als Fortbildungsveranstaltung für Ärztinnen und Ärzte anerkannt.

Einleitend lieferte Amtsärztin Dr. Martina Scherbaum aktuelle Informationen zur Verbreitung von multiresistenten Bakterien in den Kreis Klever Krankenhäusern. Sie führte aus, dass die Anzahl von MRSA (Methicillin resistenten Staphylokokkus aureus) in den Kreis Klever Krankenhäusern sich weiter reduziert hat und unterhalb des Vergleichswerts der sogenannten KISS-Krankenhäuser (n=538 deutschlandweit verteilte Krankenhäusern ähnlicher Struktur) liegt, die ebenfalls wie die Krankenhäuser im Kreis Kleve an entsprechenden Auswertungen teilnehmen. „Es wird weiterhin im Kreis Kleve intensiv auf MRSA im Krankenhaus getestet“, erläutert Dr. Scherbaum. „Schon vor zwölf Jahren hatten die Krankenhäuser im Kreis Kleve im Rahmen der Absprachen des hiesigen Netzwerkes die heutige Testquote in den Vergleichs-KISS-Krankenhäusern erreicht. Dies dürfte als Erfolg anzusehen sein und reduziert das Risiko der hiesigen Bevölkerung, sich in den Kreis Kleve Krankenhäusern bei der stationären Behandlung mit multiresistenten Bakterien zu infizieren.“

Amtsapothekerin Bettina Coenen informierte die Anwesenden über Antibiotikaverordnungen durch die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte im Kreisgebiet und die Problematik von Antibiotika-Lieferengpässen. Weiteres Thema war das Erkennen von Nebenwirkungen bei der Behandlung mit den häufig eingesetzten Arzneimitteln aus der Gruppe der Fluorchinolone – insbesondere bei Harnwegsinfekten – durch Ärztinnen, Ärzten und Pflegekräften.

Dr. Joschka Krude, Facharzt für Urologie und Arzt beim Institut für Medizinische Diagnostik und Hygiene Bioscientia in Moers, lieferte in seinem Vortrag wichtige Hinweise zu Antibiotikaresistenzen bei Harnwegsinfekten und stellte auch Auswertungen aus dem Kreis Kleve vor. Ferner wies er auf Wechselwirkungen zwischen Verordnungen von Antibiotika in der Human- und Veterinärmedizin hin.

Anschließend konnten sich die knapp 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Dr. Petra Dicks und Patrick Schouten aus dem Bereich Gesundheitsschutz bei der Kreisverwaltung über Fragen zu meldepflichtigen Infektionserkrankungen austauschen.

Autor:

Günter van Meegen aus Bedburg-Hau

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