26 Jahre Gemeindehaushalt liegen mir zu Füßen

Was hat sich seit damals verändert? Nicht viel, einiges überhaupt nicht!
Bevor ich in die Zahlen gehe; bei den Haushalten werden einige Zahlen auch rückblickend angegeben, so z. B. Haushalt 1990 auch Zahlen aus dem Jahr 1984.

Entwicklung der Anzahl Schulkinder:
Hier die erste Überraschung, da immer angenommen wird, dass die Anzahl der Schulkinder von Jahr zu Jahr zurückgeht.
1984 gab es 866 Schulkinder mit 51 Lehrpersonal
2014 waren es 893 Schulkinder mit 57 Lehrpersonal
Ganz Schlaue vermuten nun, ist doch klar, seit damals gibt es mehr Wohngebiete und damit ist auch die Bevölkerungszahl, somit auch die Anzahl der Schulkinder nicht gesunken.

Entwicklung der Bevölkerungszahl:
Und hier die zweite Überraschung.
Am 15. 05. 1939 wurden auf dem heutigen Gemeindegebiet 9.598 Einwohner gezählt.
2014 sind es 13.347 Einwohner. Wo ist die Überraschung?
Hier:
1984 hatten wir bereit 13.350 Einwohner! Also vor ca. 30 Jahren fast exakt gleiche Einwohnerzahl. Wobei die Angabe 13.350 Einwohner vom Land angezweifelt wird, denn nach Fortführung des Zensus 2011 liegt die Einwohnerzahl bei nur 12.792, also um 545 niedriger. Das hat natürlich erhebliche Auswirkung auf die Schlüsselzuweisung vom Land.
Auffällig bei der Entwicklung der Einwohnerzahl ist, dass in den letzten 30 Jahren große Neubaugebiete erschlossen wurden und dennoch die Einwohnerzahl in diesen 30 Jahren sich nicht nach oben entwickelt hat, sondern stagniert bzw. rückläufig ist.

Neubaugebiete:
Hebbenshof/Baumannshof mit 21 Hektar; Heinrich-Sent-Str. 2 Hektar; Johannesstraße 2 Hektar; Weintal/Basten/Flierdt Str./Alte Bahn 13,5 Hektar; Op de Högt/Kirchweg 3,5 Hektar; um die Stephanusstraße herum 2 Hektar; An der Ziegelhütte 3 Hektar; Alter Kirchweg 1 Hektar.
Die Liste ist nicht vollständig, kleinere Gebiete fehlen wie z.B. Kl. Horionstraße, Franziskushöhe usw. und auch Einzelbauten.
Nicht zu vergessen ist auch die über 31 Hektar große Fläche für Gewerbe die in den letzten 30 Jahren hinzugekommen ist.
Rechnet man alles zusammen, kommt man auf fast 100 Hektar Fläche. Die überbaute Fläche in Bedburg-Hau hat damit um ca. 30 Prozent in den letzten 30 Jahren zugenommen ohne Zunahme der Bevölkerung.

Die Hebesätze/Steuern im Vergleich:
1990 Grundsteuer A 135 v.H.; 2016 Grundsteuer A 217 v.H.
1990 Grundsteuer B 220 v.H. ; 2016 Grundsteuer B 429 v.H.
1990 Gewerbesteuer 320 v.H.; 2016 Gewerbesteuer 417 v.H.

Finanzen:
1990 Verwaltungshaushalt Ein- und Ausgabe 19.681.810 DM und Vermögenshaushalt 7.811.200 DM; Kredite für das Haushaltsjahr (Vermögenshaushalt 2.910.170 DM.
2016 zu erwartende Jahresergebnis Ertrage 24.103.870 €; Aufwendungen 25.469.636 €; Fehlbedarf 1.365.766 €.
Steuereinnahmen:
1990 Grundsteuer A und B 740.000 DM; 2016 1.538.000 €
1990 Gewerbesteuer 825.000 DM; 2016 2.180.000 €
1990 Anteil Einkommenssteuer 4.425.000 DM; 2016 5.120.000 €
1990 Schlüsselzuweisung (Land) 8.663.000 DM; 2016 3.640.000 €
Bei der Schlüsselzuweisung kann man auch die Bevölkerungsentwicklung, praktisch Null, sehr gut nachvollziehen (1,95 DM = 1 €).
Bei der Gewerbesteuer und Grundsteuer A u. B. sieht dies jedoch ganz anders aus.
Die Fläche für Gewerbe (über 30 ha) hat in 30 Jahren um rd. 1.000 Prozent zugenommen. In Relation mit den Gewerbesteuereinnahmen sollte man annehmen, dass die Einnahmen in DM sich auch verzehnfacht haben. Umgerechnet sollten es 4.100.000 € sein; es trat jedoch nur eine Verfünffachung auf 2.180.000 € ein.
Bei den Grundsteuern A u. B ging es gewaltig nach oben und dies liegt u. a. daran, dass es erheblich mehr an überbaute Fläche gibt und eher weniger daran, dass die Steuern im Verhältnis zu damals, gemessen an der Kaufkraft, angestiegen sind.

Entwicklung der Schulden:
1988 bei 7,5 Mio. DM
1990 bei 8,2 Mio. DM
2000 bei 11,5 Mio. DM
2009 bei 2,5 Mio. €; rd. 191 € pro Einwohner; plus Gemeinde Entwicklungsgesellschaft (GEB) mit Verbindlichkeiten von 3.3 Mio. €.

Gesamtverschuldung der Gemeinde Bedburg-Hau zum 31.12.2015
1. Kernhaushalt 6.317.681 € (493,88 €/Einw.)
2. Straßenbeleuchtung + Grundstücksverrentung 1.618.000 €
3. Verbindlichkeiten GBE mbH 1.978.649 € (154,68 €/Einw.)
Gesamtbetrag 9.914.330 € (775,04 €/Einw.)

Die Verbindlichkeiten der GEB rd. 2 Mio. könnten deutlich, vielleicht sogar auf Null reduziert werden, wenn man die verbliebenen 6 ha Bauland (Ziegelhütte Hasselt) vermarkten würde.

Autor:

Günter van Meegen aus Bedburg-Hau

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