Claudius-Theater zeigt im Oktober weitere Stückentwicklung
Wir bleiben zu Hause

Geprobt wird in kleinen Gruppen. | Foto: Theater
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  • Geprobt wird in kleinen Gruppen.
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„Die Premiere unseres neuen Stücks ist für den 23. Oktober geplant“, sagt Jens Niemeier, künstlerischer Leiter des inklusiven Claudius-Theaters, „und wir bereiten uns sowohl auf eine Aufführung vor Publikum als auch auf einen Livestream vor. Möglicherweise wird unser neues Stück, der zweite Teil der 'zuHause'-Trilogie, auch in beiden Formen zu sehen sein. Das entscheiden wir wohl Ende September.“

„Bei einem Film oder einem Livestream fehlt natürlich das Gruppenerlebnis“, begründet Jens Niemeier, warum er auf eine Premiere vor Publikum hofft. Der erste Teil der Trilogie über den turbulenten Alltag einer Hausgemeinschaft konnte aufgrund der Pandemie nicht vor Publikum gespielt werden und wurde deshalb kurzerhand als Film realisiert. Auch Schauspielerin Sandra Cinar hofft, dass diesmal wieder vor Publikum im Theatersaal gespielt werden kann: „Das ist ein ganz anderes Erlebnis.“
Der soziale Aspekt spielt ohnehin eine große Rolle, wie Sandra Cinars Kollegin Jana Feldmann betont: „Die gemeinsamen Proben machen uns allen viel Spaß. Gerade in Corona-Zeiten ist es wichtig, wieder unter Leute zu kommen.“ Wer die Arbeit des Claudius-Theaters schon länger verfolgt, wird feststellen, dass in „zuHause, Teil 2“ viele bekannte Gesichter dabei sind. „Es sind allerdings auch drei neue Schauspieler mit von der Partie“, erklärt Jens Niemeier.

Erfahrungen der Pandemie

Natürlich haben die Erfahrungen der Pandemie auch die Stückentwicklung „zuHause“ geprägt, bei der die einzelnen Rollen von allen Beteiligten gemeinsam entwickelt werden. „Themen wie Einsamkeit oder die Notwendigkeit, sich beruflich neu aufzustellen, spielen eine Rolle“, verrät Jens Niemeier, „so fährt der Schauspieler aus der Hausgemeinschaft jetzt Pizza aus und die Malerin arbeitet als Bäckerin. Auch sonst gehen die Hausbewohner neue Beziehungen ein und es entstehen neue Konflikte.“
Formal haben sich Jens Niemeier und seine Mitstreiter für eine Performance-Umsetzung entschieden: „Die Aktionen auf der Bühne werden durch Livestreams und Videos ergänzt. So können auch Schauspieler dabei sein, die sich in der gegenwärtigen Situation einen Auftritt vor Live-Publikum nicht vorstellen können, weil sie Hochrisiko-Patienten sind.“

Besondere Vorkehrungen

Selbstverständlich müssen angesichts der Corona-Pandemie auch bei den Proben besondere Vorkehrungen getroffen werden. „Wir proben in verschiedenen Gruppen“, gibt Sandra Cinar Einblick, „so dass die Abstandsregeln eingehalten werden können.“ Jana Feldmann ergänzt: „Die Einhaltung der Hygieneregeln ist uns dabei besonders wichtig.“
Der Spaß an der gemeinsamen Arbeit ist den Akteuren dabei jedoch offenkundig nicht abhandengekommen. „Wir haben die Charaktere gemeinsam weiterentwickelt. Das ist etwas sehr Persönliches“, erklärt Sandra Cinar, die die schillernde Lady Ambivalenzia spielt, und ergänzt, „ich habe meine eigenen Ideen einbringen können und kann zeigen, wie ich die Rolle empfinde.“ Unterstützt wurde das Claudius-Theater bei der Stückentwicklung wieder von der Autorin Sarah Jäger, die auch schon an „Klänge des Lebens“ und dem ersten Teil der „zuHause“-Trilogie beteiligt war.
Obwohl bis zur Premiere noch ein wenig Zeit ist, wird bereits emsig geprobt – und das durchaus auch am Wochenende. „Zusammen Theater zu spielen, macht schließlich Spaß“, erklärt Jana Feldmann, die bereits seit 2013 dabei ist, ihre Motivation und fährt fort, „es ist ein schönes Gefühl, auf der Bühne zu stehen.“

Infos
- Mehr über das Claudius-Theater gibt es auf: kukuc.org/claudiustheater.

Autor:

Nathalie Memmer aus Bochum

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