3. Internationale Bergarbeiterkonferenz
Abschlussplenum und gemeinsame Beschlüsse

Ausgelassene Abschlussfeier der 3. Internationalen Berrgarbeiterkonferenz - Tanz bis in den frühen Morgen | Foto: www.rf-news.de
  • Ausgelassene Abschlussfeier der 3. Internationalen Berrgarbeiterkonferenz - Tanz bis in den frühen Morgen
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Die 3. Internationale Bergarbeiterkonferenz in Truckenthal/Thüringen endete am heutigen Sonntag mit einer Generalversammlung der 39 gewählten Delegierten aus 19 Ländern.

In der Generalversammlung war sich alle einig:  Die Bergarbeiterkonferenz übermittelte einen  lebendigen Eindruck von der Ausdehnung des Bergbaus über die ganze Welt auf der rücksichtslosen Suche der Imperialisten nach immer neuen Rohstoffen.  Zum Verständnis: Bergbau beschränkt sich nicht nur auf Kohleabbau, sondern auf Gewinnung von zahlreichen Rohstoffen, die unterirdisch oder auch am Tage liegen wie z.B. Lithium, Gold, Kupfer, Salz oder Eisenerz. In der Generalversammlung wurden auch die katastrophalen Folgen für die Ausbeutung der Bergleute, die Lage ihrer Familien und die verheerende Zerstörung der Umwelt angeprangert. Vor allem tauschten sich die Versammlungsteilnehmer über die reichhaltigen Erfahrungen in den harten Kämpfen der Bergleute sowie über deren Perspektive aus – denn so darf dies nicht bleiben. Die Diskussion war von einem kritisch-selbstkritischen und in Teilen auch revolutionären Geist geprägt, die Kämpfe und Erfahrungen aus den eigenen Ländern einzubringen und einzuordnen. Sie zeigte aber auch: Es ist ein Sprung notwendig, um zu einer wirklichen Koordinierung und Kooperation zu kommen. (Quelle: http://www.minersconference.org/index.php)

Ich zitiere einen O-Ton aus der Konferenz (Quelle: www.rf-news.de):

Ein Delegierter aus Georgien berichtete: „In Georgien hatten wir zwar keinen Generalstreik, aber große Proteste gegen die Regierung und Streiks. Wenn wir die Unterstützung der internationalen Bergarbeiterbewegung gehabt hätten, hätten wir unseren Streik nicht nach 90 Tagen aufgegeben. Wir hoffen, dass wenn wir morgen wieder streiken, wir dann die Unterstützung und Solidarität der ganzen internationalen Bergarbeiterbewegung bekommen."

Stefan Engel als Ideengeber und erster Hauptkoordinator dazu in einem Redebeitrag im Laufe des Abends: Wenn in Kolumbien 13 Millionen auf der Straße sind, in Kasachstan Massenkämpfe gegen Inflation schließlich von Putin niedergeschlagen werden, muss künftig die Information und Koordinierung der Bergleute funktionieren – statt dass wir auf die vom Klassengegner manipulierten Medien zurückgreifen müssen. Das ist keine technische Frage der Kommunikation, sondern in erster Linie eine Frage der Höherentwicklung unseres internationalistischen Bewusstseins.

Direkt im Anschluss an die Bergarbeiterkonferenz findet die Tagung der internationalen Einheitsfront gegen Krieg und Faschismus statt.

Die Generalversammlung beschloss mit großer Mehrheit, eine Plattform auf freiwilliger Grundlage innerhalb der Internationalen Bergarbeiterkoordinierung zur Mitarbeit in der Internationalen antiimperialistischen und antifaschistischen Einheitsfront (United Front) zu gründen. Die Mitarbeit  liegt an der Entscheidung jeder Organisation innerhalb der Bergarbeiterkonferenz. Der südafrikanische Delegierte unterstrich die Notwendigkeit dieser Plattform, weil wir uns von den anderen gesellschaftlichen Fragen nicht trennen können. Die Co-Präsidentin der Einheitsfront (United Front), Monika Gärtner-Engel,United Front freute sich über die Mitgliedschaft der internationalen Bergarbeiterbewegung und hieß das jüngste Mitglied der Einheitsfront gleich herzlich willkommen."Dadurch wird die United Front entscheidend gestärkt", meinte sie.

Weitere Beschlüsse der Generalversammlung waren die Beteiligung an einer Initiative für eine Strategiekonferenz der Organisation Umweltgewerkschaft und eine Resolution für die Höherentwicklung für die im Kampfprogramm von 2017 bereits festgelegte Einheit vom Kampf um soziale Fragen und Schutz der Umwelt. Außerdem wurde eine Resolution gegen die unverfrorene Begründung der Nichtherausgabe des Visums für den Delegierten aus Bangladesch durch die dortige deutsche Botschaft verabschiedet. "Das ist eine neue Qualität der politischen Unterdrückung der Bergarbeiterbewegung", stellte der teilnehmende Rechtsanwalt Peter Weispfenning zur Visa-Verweigerung für insgesamt 30 internationale Delegierte fest. "Es ist Aufgabe der Bergarbeiterbewegung, dagegen in die Offensive zu gehen."

Weiterhin wurde vom dem Kongress berichtet:

Nach der Entlastung der bisherigen Internationalen Koordinierungsgruppe wurden in die neue Koordinierung nach intensiver Beratung einstimmig gewählt: eine Vertreterin der KMU von den Philippinen, Vertreter aus Indien, Peru, Kolumbien, Marokko, Kongo, Ukraine, Kasachstan und Deutschland. Der Ort der nächsten Bergarbeiterkonferenz in vier oder fünf Jahren wird per Konsultationsverfahren ermittelt. Jedes Land kann sich im nächsten halben Jahr bewerben.

Diese erfolgreichen Ergebnisse wurden schließlich mit einem wunderbaren, internationalistischen Verbrüderungsfest gefeiert. Gestärkt durch ein fantastisches, von der Weltfrauenbewegung organisiertes Buffet, begrüßten die Moderatoren Anna Schmit vom Jugendverband REBELL und Stefan Engel die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Der ganze Abend war dem ausgelassenen Tanz auf der vollen Tanzfläche gewidmet.

Dabei betraten auch bekannte Delegationen mit Streikführern und aktiven Gewerkschaftern aus dem Stahlbereich und der Automobilbranche nacheinander die Bühne. Ihre kämpferischen, aber auch tanzbaren Lieder sorgten für weitere Stimmung.

Auch bedanken sich alle bei den vielen freiwilligen Helfern, sei es bei der Organisation, der Verpflegung, des Kulturprogramms, der Reinigung oder des Auf- und Abbaus von Zelten usw., ohne deren Hilfe eine solche große Konferenz nicht möglich wäre!

Näheres über die Abschlussresolution u.a. auf der Webseite der Internationalen Bergarbeiterkonferenz unter www.minersconference.org.

Autor:

Ulrich Achenbach aus Bochum

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