Renten werden eingefroren
Abwälzung der Krisenlasten auf die Bevölkerung nun schwarz auf weiß

Es war nicht anders zu erwarten: Unter dem Vorwand der Corona-Krise werden die Krisenlasten der sich seit bereits 2018 angedeuteten Finanz- und Weltwirtschaftskrise auf Großteile der Bevölkerung abgewälzt. Die Renten im Westen Deutschlands werden in diesem Sommer erstmals seit 2010 nicht erhöht. Im Osten gibt es nur einen kleinen Anstieg von 0,72 Prozent (schrittweise Angleichung des Rentenniveaus im Osten an den Westen).

Zeitverzögert wirkt sich die Corona-Krise jetzt auf die Renten aus, argumentierte der Bundesarbeitsminister Hubertus Heil.

Zwar stiegen die Renten im letzten Jahr um 4,2% im Osten und 3,45 %, das kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Rentenniveau bereits seit Jahren im Keller ist (derzeit bei rd. 48% des durchschnittlichen Nettoverdienstes vor Steuern, prognostitiert werden 43% bis 2030, danach soll es keine Rentenniveaugrenze mehr nach unten geben!) Quelle: www. Deutsche- Rentenversicherung.de

Nach den Forderungen der Arbeitgeberverbände soll das Rentenniveau noch weiter sinken - bei gleichzeitiger Anhebung des Renteneintrittsalters.

Zum letzten Mal fiel  2010 - im Jahr nach der Finanzkrise - eine Rentenerhöhung aus. Seitdem sind die Renten jedes Jahr gestiegen. Grundlage für die jährliche Anpassung ist unter anderem die Lohnentwicklung im Vorjahr. Die Berechnung basiert auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Demnach betrug die maßgebliche Lohnentwicklung im vergangenen Jahr im Westen -2,34 Prozent - nicht nur Folge von Corona! Rechnerisch würde sich daraus sogar eine Rentenkürzung ergeben. Das ist aber durch eine "gesetzliche Rentengarantie" ausgeschlossen.

Großmundig verspricht Heil: "Auch und insbesondere in Krisenzeiten wie der aktuellen Covid-19-Pandemie können sich die Rentnerinnen und Rentner auf die gesetzliche Rente verlassen"

Autor:

Ulrich Achenbach aus Bochum

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