Abschaltung aller Atomkraftwerke!
Atomkraft ist nicht beherrschbar

Auch heute sind noch weite Gebiete im Umkreis von Tschernobyl/Ukraine unbewohnbar - hinzu kommt der mörderische Krieg | Foto: Bild von Wendelin Jacober auf Pixabay
  • Auch heute sind noch weite Gebiete im Umkreis von Tschernobyl/Ukraine unbewohnbar - hinzu kommt der mörderische Krieg
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Gestern kamen zwar nur wenige Teilnehmer zur Bochumer Montagsdemo, dennoch entwickelte sich eine interessane Debatte zum 13. Jahrestag der Nuklearkatastrophe in Fukushima/Japan.

Einer der Moderatoren leitete die Diskussion am offenen Mikrofon ein: "Heute jährt sich zum 13. mal die schreckliche Nuklearkatastrophe in Fukushima/Japan. Durch ein Seebeben und ein darauffolgender Tsunami verloren über 15 000 Menschen ihr Leben, das Kernkraftwerk in Fukushima wurde zum großen Teil zerstört, hatte kein Strom mehr, um die Kühlung der Brennstäbe aufrecht erhalten zu können. Es kam zu einer Kernschmelze und damit verbunden zu einer großflächigen radioaktiven Verstrahlung der Umwelt. Zahlreiche weitere Menschen mussten bis 2012 durch den Supergau in Fukushima sterben, große Gebiete waren (und sind) unbewohnbar. Die Gefahr eines Supergaus ist nach wie vor nicht gebannt, denn viele AKW`s sind noch weltweit in Betrieb und neue werden noch gebaut".

"Durch die anhaltenden Proteste in der Vergangenheit stieg Deutschland aus der Atomkraft aus, das letzte AKW wurde bereits stillgelegt. Durch die bereits begonnene Umweltkatastrophe wird die Atomkraft als Alternative zur Klimaerwärmung favorisiert, da diese Energiegewinnung Co2-frei sei. Zwar wird durch die direkte Stromgewinnung durch die Kernkraft kein Kohlendioxid freigesetzt, jedoch fällt beim umfangreichen Bau dieser AKW`s bzw. der Herstellung der Baumaterialien viel Co2 an. Über die Nichtbeherrschbarkeit der Atomkraft und die Endlagerung des Atommülls verlieren die Energiekonzerne kein Wort. Es zählt nur der Profit. Allein in China sind 47 neue Kernkraftwerke geplant oder schon in Bau", ergänzte der andere Moderator.

Ein Passant berichtete, dass er persönlich in Fukushima Schweißarbeiten im Kernkraftwerk durchführte. Er bekam einen fürstlichen Stundenlohn von 250 Euro, war dafür in akuter Lebensgefahr. Asiatische und andere Fremdarbeiter waren noch größeren Gefahren ausgesetzt bei geringen Löhnen.

Ein Aktivist der Umweltgewerkschaft äußerte sich zum Weltklimagipfel in Dubai. "Saudi-Arabien setzt zwar auf Wasserstoff als zukünftige Energiequelle und wird eine entsprechende Anlage errichten. Gleichzeitig halten die Herrscher dieses Landes am Export der fossilen Energie wie Erdgas fest. Die Emirate sind ebenfalls für den Fortbetrieb der Atomkraftwerke und befürworten den Bau von Kraftwerken. Dieser Weltklimagipfel war das reinste Greenwashing und kein Schritt gegen die Fortschreitung der begonnenen Umweltkatastrophe!"

Im Zusammenhang mit der Klimaerwärmung und der Häufung der Umweltkatastrophen wie Stürme, Überschwemmungen, Dürren u.ä. rief dieser Redner zur Teilnahme an einer bündnisweiten Strategiekonferenz der Umweltgewerkschaft am 20.4. und 21.4.24 in Berlin auf. Es geht auf dieser Konferenz u.a. um die bereits nicht mehr rückgängig zu machenden Folgen der Umweltkatastrophe wie z.B. das Auftauen der Permafrostböden und die Demagogie der Leugner der Klimakatastrophe. Es geht um die Perspektiven eines gemeinsamen Umweltkampfs zur Rettung der Natur. Näheres unter: www.umweltstrategiekonferenz.org.

Doch auch die bürgerlichen Medien können den "Klimawandel" nicht mehr verheimlichen. In den Nachrichten hieß es, dass die Klimaerwärmung in Europa am größten sei. Bis zum 21. Jahrhundert kann die globale Durchschnittstemperatur sogar um 3 Grad steigen.

In einer weiteren Wortmeldung wurde an die akuten Gefahren für Kernkraftwerke durch den Ukraine-Krieg und anderen Kriegsschauplätzen gewarnt. "Bei einer Bombardierung des größten AKW`s in der Ukraine, das bereits jetzt schon in russischer Gewalt ist, würde ein Nuklearkatastrophe ausgelöst, die sogar Fukushima in den Schatten stellen würde". Eine Rednerin meinte: "Die imperialistischen Mächte sind auf dem besten Weg, einen atomaren dritten Weltkrieg vorzubereiten. Dazu können sie auf Kernkraftwerke nicht verzichten".

Alle Montagsdemonstranten forderten die sofortige Abschaltung aller AKW`s weltweit sowie den Stopp des Neubaus von Kernkraftwerken. "Atomkraft ist nicht beherrschbar und zudem immens teuer! Die Entsorgung des Atommülls ist nicht geklärt und das Zwischenlagern der ausgebrannten Brennstäbe und anderem Atommüll verursacht hohe Kosten.

Außerdem verurteilten die Kundgebungsteilnehmer die geplante Einführung der Zwangsarbeit für Asylbewerber für 80 Cent pro Stunde sowie die Bezahlkarte für Flüchtlinge. "Das ist nicht nur ein Angriff auf die Menschenwürde dieser Personen, sondern eine "Steilvorlage" für Bürgergeldbezieher (Bezahlkarte)", empörte sich ein Redner. Auch wurden die aktuellen Lokführerstreiks begrüßt.

Die nächste Montagskundgebung ist um 18.00 Uhr am 8.4.24.

Ulrich Achenbach
Moderator

Autor:

Ulrich Achenbach aus Bochum

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