Keine Übertragung
Boykott der Fußball-Weltmeisterschaftsspiele

Zusammengepfercht auf engstem Raum - Bauarbeiter in Katar | Foto: www.amnesty.ch/de/laender/naher-osten-nordafrika/katar/dok/2019/arbeitsmigranten-warten-auf-lohn-wm-2022
  • Zusammengepfercht auf engstem Raum - Bauarbeiter in Katar
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Völlig zu Recht weigern sich immer mehr Gastwirte, in ihren Räumen die Fußball-Weltmeisterspiele per Video zu übertragen. Das brutale klerikal-faschistische Regime in Katar ist schuld an den erbärmlichen Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten beim Stadionbau. Außerdem sind Menschenrechtsverletzungen - ähnlich wie im Iran - auch in diesem Staat wie im fast gesamten Nahen Osten und Arabien an der Tagesordnung.

Nachfolgend zitiere ich einen Bericht aus einer Leserzuschrift an www.rf-news.de vom heutigen Sonntag, 25.09.22, 18.00 Uhr:

"Kein Katar in meiner Kneipe!"
Wachsende Boykottbewegung der Fußball-WM in Katar

Unter dem Motto "Kein Katar in meiner Kneipe“ hat die Düsseldorfer Altstadtkneipe Retematäng (die Ratinger Straße, eine der ältesten Straßen der Düsseldorfer Altstadt trug früher diesen Namen) eine Boykott-Bewegung unter den Kneipiers initiiert.

Sie wollen die Spiele der Fußball-Weltmeisterschaft der Männer in Katar diesen Winter nicht übertragen. Inzwischen sind es täglich mehr Kneipenwirte und Eventveranstalter in Deutschland, die keine Live-Übertragungen der WM-Spiele machen wollen. Event-Lokalitäten wie das Zakk, das Stahlwerk oder das Konvex in Düsseldorf, der Grugapark in Essen, die Berliner Fußballkneipe Fargo sowie das „EISEN“ - Traditionsgaststätte in Bremen - haben die Übertragungen ebenfalls abgesagt.

Der Düsseldorfer Kneipier Daniel Vollmer dazu: "Wir sind leidenschaftliche Fußballfans. Uns blutet das Herz. Aber das geht halt einfach nicht. Wir würden uns selbst für Heuchler halten, wenn wir das Turnier scharf verurteilen, durch eine Übertragung aber Umsatz generieren." Der Wirt wird noch deutlicher: "Die WM findet auf Leichen statt. Immer noch werden Arbeiter ausgebeutet und gleichzeitig nicht bezahlt." Auch der Umstand, dass Homosexuelle und Frauen in Katar Repressionen erfahren, spiele eine Rolle. "Fußball steht für Vielfalt, Toleranz und Akzeptanz. Das sucht man in Katar vergebens", sagt Vollmer (WDR Nachrichten).

Eine wachsende Zahl von Einzelpersonen, aber auch Fanclubs und Fußballvereine wie Fortuna Düsseldorf sprechen sich für den Boykott aus. So die „Schalker Fan-Initiative, schwarz-gelb.de (Dortmund), Supporters Karlsruhe 1986 e.V. (Dachverband der KSC-Fans), der FC-Bayern-Fanclub „hia-san-mia“, Fanclubs von Union Berlin, FC Köln, St. Pauli und VfB Stuttgart.

Danny Baumgart von der Rockband Westwärts erklärt: "Die Vergabe der WM 2022 nach Katar ist das bislang eklatanteste Beispiel für die Verkommenheit des Fußball-Weltverbands FIFA, einer der korruptesten Institutionen, die unter dem Deckmantel des Sports Politik betreibt. Tausende Todesopfer aufgrund unwürdiger Arbeitsbedingungen bei den Bauarbeiten der Stadien, keine relevante Fußballtradition, fehlende Gleichberechtigung und eine knallharte Diktatur – genug Gründe, um Flagge zu zeigen und eine eindeutige Position zu beziehen!“

Das Festhalten an der Fußball-WM in Katar beweist, dass es der Fifa nicht um sportliche Wettkämpfe geht, sondern nur um Profitinteressen der jeweiligen Austragungsländer.

Ich fordere alle Städte und Gemeinden in Deutschland auf, keine öffentlichen Übertragung der Spiele auf Leinwänden anzubieten! Das Beispiel der Kneipenwirte und Eventveranstalter für einen Übertragungsboykott der WM-Spiele muss unbedingt Schule machen!

Autor:

Ulrich Achenbach aus Bochum

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