Eishockey- WM wird zum Politikum
Flaggentausch führt zur Eskalation

Die 84. Eishockey-Weltmeisterschaft der Herren der Internationalen Eishockey-Föderation IIHF mit 16 Nationalmannschaften findet vom 21. Mai bis 6. Juni 2021 in Riga, der Hauptstadt Lettlands, statt.

Ursprünglich plante die IIHF, das Top- Turnier in zwei Ländern auszutragen. Neben Lettland sollte auch Belarus als Co- Austragungsland fungieren.

Angesichts der angespannt politischen Lage in Belarus, wo der autoritäre Herrscher Alexander Lukaschenko mit heftigen Repressionen auf die Protestbewegung gegen seine Regentschaft reagierte, entschied sich der Eishockey- Weltverband kurzerhand, die WM komplett nach Riga zu verlegen. Viel Fantasie braucht es nicht, um zu ahnen, dass diese Entscheidung in Belarus auf wenig Gegenliebe stieß.

Flugzeugentführung führt zur Eskalation

"Wir können es uns nicht leisten, im städtischen Umfeld von Riga eine Flagge zu hochzuhalten, die ein Regime symbolisiert, das faktisch Staatsterrorismus gegen die Menschen in seinem Land ausübt", sagte der Bürgermeister Martins Stakis entschieden und ließ nach der Entführung einer Passagiermaschine sämtliche Flaggen des Ex- Mitausrichters Belarus abtakeln. Und nicht nur das. Anstelle der belarussischen Flagge wehen nun die Fahnen der dortigen Opposition neben denen aller teilnehmenden 16 Nationen.

Die Reaktion aus Belarus kam prompt: Der belarussische Außenminister Makej reagierte verärgert über den Flaggen-/ Fahnentausch und sprach von "Provokation" und "staatlichem Vandalismus" und verwies alle lettischen Botschaftsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter des Landes. Lettland reagierte daraufhin mit derselben Maßnahme gegen sein Nachbarland.

Und die Eishockey- WM? Die läuft bislang bestens für die deutsche Mannschaft, die nach zwei gewonnenen Spielen auch im dritten Spiel die Oberhand behielt und nach 25 Jahren sieglosen Jahren auch den Mitfavoriten Kanada überraschend mit 3:1 bezwingen konnte.

Ob deutsche Botschaftsangehörige jetzt Kanada verlassen müssen, ist weder bekannt noch ansatzweise wahrscheinlich.

Autor:

Peter Gross aus Bochum

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