Krankenschwester strafversetzt
Grund: Einforderung von Maskenpausen
Im Prosper-Hospital in Recklinghausen wurde eine Krankenschwester aus der Intensivstation in eine periphere Station versetzt. Ihr "Vergehen": Sie hatte die Einhaltung von Pausen für die Maskenpflicht aufgrund von Corona gefordert, die nach dem Infektionsschutzgesetz und den Arbeitsschutzvorschriften ohnehin vorgeschrieben sind. Wegen des permanenten Personalmangels im Gesundheitswesen werden solche Pausen nicht umgesetzt. (Quelle: www.labournet.de).
Darin hieß es:
So sind aus Gründen der Arbeitssicherheit beim (notwendigen!!) Tragen von Masken sogenannte „Maskenpausen“ erforderlich (siehe nur: https://www.arbeitssicherheit.de/schriften/dokument/0%3A4988981%2C76.html). Dies dient dem Schutz der Maskentragenden, in Krankenhäusern aber auch den Patienten, da sonst die Konzentration der Pflegenden leidet. Weil diese sog. Maskenpausen regelmäßig nicht eingehalten werden (können), beschwerte sie sich innerbetrieblich und sachlich. Statt die Missstände abzustellen, wurde sie deshalb versetzt…”
Die Krankenschwester hat selbstverständlich gegen ihre mutwillige Versetzung geklagt. Der Termin zur Güteverhandlung ist am Dienstag, 19. Januar 2021, 9 Uhr vor dem Arbeitsgericht Herne, Schillerstraße 37-39 (Aktenzeichen 4 Ca 2437/20). Aus diesem Grund findet eine Solidaritätskundgebung von Verdi-Gewerkschafts- und Belegschaftsmitgliedern sowie Sympathisanten vor dem Arbeitsgericht um 8.30 Uhr Corona gerecht statt (mit Schutzmasken und Sicherheitsabstand).
Wie mögen die Zustände in Betrieben der Wirtschaft sein, wenn selbst im öffentlichen Dienst Arbeitsschutzbestimmungen nicht eingehalten werden?
Anstatt über Ausgangssperren nachzudenken (die ohnehin so gut wie keine Auswirkungen über die Ausweitung der Corona-Pandemie haben) und ein Instrument von reaktionären bzw. faschistischen Regimen sind, sollten die Politiker über Beschränkungen für die (Groß)betriebe nachdenken und vor allem nachhaltige Kontrollen zur Einhaltung der Corona-Schutzvorschriften im Betrieb veranlassen.
Autor:Ulrich Achenbach aus Bochum |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.