Marode Autobahnbrücken
Güterverkehr gehört vorrangig auf die Schiene!

Satire über eine marode Autobahnbrücke | Foto: https://www.der-postillon.com/2014/11/lander-ersetzen-marode-brucken-durch.html
  • Satire über eine marode Autobahnbrücke
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Das Verkehrschaos durch die Sperrung der Talbrücke Rahmede bei Lüdenscheid ist ein Beweis dafür, dass  die Verkehrspolitik kein Interesse im Sinne einer Infrastruktur auf der Schiene - insbesondere im Güterverkehr- hat.

Nicht nur die Talbrücke ist marode, sondern viele andere Autobahnbrücken auch, z.B. die Rheinbrücke bei Leverkusen. Die meisten Autobahnbrücken wurden in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts gebaut, da konnte nicht vorausgesehen werden, wie sich das Verkehrsaufkommen entwickelt. So weit, so gut.

In den letzten Jahren hat sich der LKW-Verkehr drastisch ausgeweitet. Hauptgrund dafür ist die sog. "Just in Time-Lieferung", also die Verlagerung der Lagerhaltung auf die Straße. Es ist für die Konzerne nämlich deutlich kostengünstiger, Waren nicht auf Lager vorzuhalten, sondern erst nach Eingang einer Bestellung vom Kunden bei ihren Lieferanten anzufordern und dann direkt per LKW an den Kunden auszuliefern.

Auch die Ampel-Koalition wird sich nicht wirklich für einen Ausbau des Güterfernverkehrs auf der Schiene oder dem Wasserweg einsetzen, stehen dem doch die Profite der Großunternehmen entgegen! Das ist ein weiteres Argument für ihre "Greenwashing-Politik" im Einklang mit den Konzernen! Daher ist es kein Wunder, wenn immer mehr Autobahnbrücken zumindest für den LKW-Verkehr gesperrt werden müssen.

Bereits jetzt ist es ohne großen logistischen Aufwand möglich, noch bestehende Bahnstrecken wiederzubeleben. Als Beispiel nenne ich die alte Bahntrasse des ehemaligen Opel-Werk I in Bochum, die Gleise wachsen allmählich zu. Mehrere produzierende Betriebe sind auf dem ehemaligen Opel-Gelände (Mark 51,7) entstanden. Anstatt die alte Bahntrasse für einen direkten Bahnanschluss zu den neuen Betrieben zu nutzen (entsprechende Gleisanschlüsse herzustellen), werden die Waren per LKW transportiert. Besonders das neue Paket-Verteilzentrum DHL könnte die alte Bahntrasse sinnvoll mit eigenen Transportzügen nutzen!

Ein weiteres Beispiel findet sich bei Brilon. Der Zugverkehr von der Station Brilon-Wald endet in Brilon-Stadt. Die Bahntrasse setzt sich jedoch von Brilon-Stadt weiter fort in Richtung Rüthen. In Rüthen gibt es in der Nähe dieser Bahntrasse Industriebetriebe. Mir ist jedoch bei meinen mehrmaligen Fahrten nach Brilon nicht aufgefallen, dass dort ein Güterbahnverkehr besteht.

Wenn der Umweltschutz von der jetzigen Regierung tatsächlich ernst genommen würde, müssten unverzüglich Mittel für die Infrastruktur im Schienenverkehr bereit gestellt werden! Ziel müsste eine Bahn-Anschlusspflicht für Unternehmen sein, soweit das möglich ist! In diesem Zusammenhang ist der Antrieb der Lokomotiven mit Strom aus erneuerbaren Energien oder mit Wasserstoff zu entwickeln bzw. finanziell zu fördern!

Profit geht jedoch eindeutig vor Umweltschutz!

Autor:

Ulrich Achenbach aus Bochum

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