Solidaritätsdelegationen bekamen bei der Belegschaftsversammlung von Outokumpu keinen Zutritt

Delegierte der Frauenorganisation BASTA
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Die ursprünglich geplante Solidaritätskundgebung der Bochumer Montagsdemo vor dem Jahrhunderthaus fand aus organisatorischen Gründen nicht statt.

Trotzdem blieb diese Belegschaftsversammlung von Outokumpu nicht unbekannt. Delegierte von mehreren Organisationen wie die Frauenverbände BASTA und Courage sowie der Partei MLPD waren vor Ort und beabsichtigten, Solidaritätsschreiben zu überreichen. Ebenfalls kamen ein Vertrauensmann von Thyssen-Krupp-Steel in Dortmund und der IGM Vertrauensmann der Firma Continental sowie eine Betriebsrätin vor den Eingang des Jahrhunderthauses. Auch zwei Personen von der Bochumer Montagsdemo waren vor Ort.

Obwohl der Betriebsrat von Outokumpu Delegierte von anderen Werken bzw. Organisationen eingeladen hatte, wurde den oben genannten Personen der Zutritt zu der Belegschaftsversammlung verwehrt. "Hier werden sensible Daten offengelegt, die keinem Außenstehenden etwas angehen", hieß es in der Begründung des Türstehers am Eingang zum Atrium des Jahrhunderthauses. Auch die Presse bzw. das Fernsehteam des WDR durften nur zeitweise das Gebäude betreten.

Die Geheimhaltung der sensiblen Daten galt offenbar nicht für andere Betriebsfremde von Outokumpu, denn das Mitglied des Bundestages, Axel Schäfer (SPD) und die Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz bekamen ungehindert Zutritt zu der Veranstaltung. Das gleiche galt für den in der Kritik stehenden Betriebsratsvorsitzenden von Opel, Reiner Einenkel.

Wahrscheinlich ging es verschiedenen einflussreichen Mitgliedern des Outokumpu-Betriebsrats darum, nur "beliebte" Delegationen einzulassen. Andernfalls könnte es zu unerwünschten Diskussionen mit der Belegschaft kommen, z.B. die Mobilisierung zu einem Streik.

Trotzdem gab es vor dem Jahrhunderthaus einige Debatten. Ein Mitglied der MLPD unterhielt sich mit Auszubildenden von Outokumpu.

Trotz der "Metternichpolitik" des Outokumpu-Betriebsrat kann der Öffentlichkeit nicht verschwiegen werden, dass der finnische Konzern zusammen mit den Anteilseignern von Thyssen einen Vertragsbruch begannen hat und jetzt auf Zeit spielt, um die kämpferische Belegschaft von weiteren Arbeitskampfmaßnahmen abzuhalten.

Ulrich Achenbach
Moderator der Bochumer Montagsdemo

Autor:

Ulrich Achenbach aus Bochum

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