regionale Herbstdemo
Teuerung, Armut und Arbeitsplatzvernichtung standen im Mittelpunkt

bunte kämpferische Herbstdemo in Bochum | Foto: privat Ulrich Achenbach Bochum Mitglied in der Koordinierungsgruppe Bundesweite Montagsdemo
  • bunte kämpferische Herbstdemo in Bochum
  • Foto: privat Ulrich Achenbach Bochum Mitglied in der Koordinierungsgruppe Bundesweite Montagsdemo
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Mit über 150 Teilnehmern startete die von der Bundesweiten Montagsdemo organisierte regionale Herbstdemo in Bochum. Die Auftaktkundgebung begann um 12.00 Uhr auf dem Hans-Schalla-Platz (Vorplatz des Schauspielhauses). Unter dem Motto "Gegen die Abwälzung der Krisenlasten auf unserem Rücken" eröffneten zwei Moderatoren die Veranstaltung. Nach einer Begrüßungsrede von der gastgebenden Bochumer Montagsdemo durch eine langjährige Montagsdemostrantin und einem der Moderatoren gab es zahlreiche Redebeiträge u.a. von den Organisationen Offensiv/Opel, dem Jugendverband Rebell, einem Montagsdemonstranten aus Duisburg, von Verdi-Mitgliedern aus dem Gesundheitsbereich und einer Delegation aus Peru sowie einem Vertreter der MLPD. Zwischendurch spielten die Band Gehörwäsche und die Musikgruppe von Rebell kämpferische Lieder.

Allen Redebeiträgen gemeinsam war der Kampf gegen die Politik der Abwälzung der Krisenlasten auf die Masse der Bevölkerung. Besonders die erheblichen Preissteigerungen bei den fossilen Energien, Wohnungsmieten, aber auch Lebensmitteln wurden heftig attacktiert.  Verdi berichtete von dem Personalnotstand in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen und vom Kampf um bessere Arbeitsbedingungen und Entgelte. "Die beabsichtigte Einführung eines Bürgergeldes anstelle von Hartz IV ist nur eine Irrreführung. Die lächerliche Erhöhung des Regelbedarfs um drei Euro ist eine Verhöhnung der Erwerbslosen", hieß es dazu in der Eingangsrede der Bochumer Montagsdemo, "dieses Kind soll jetzt nur einen anderen Namen bekommen, es ist von keiner Erhöhung oder Abschaffung der Sanktionen die Rede!"

Der anschließende bunte Demonstrationszug durch die Königsallee, Westring, Rottstr, Alleestr und Viktoriastr. bis zur Zwischenkundgebung am Husemannplatz stieß auf großes Interesse der Anwohner und Passanten. Zahlreihe Leute blieben stehen oder sahen aus ihren Wohnungsfenstern. Während der Demo gab es das offene Mikrofon, ein Wahrzeichen der gesamten Montagsdemobewegung. Es wurde intensiv genutzt. U.A. sprachen Mitarbeiter aus Betrieben wie Ford, Opel,Thyssen Krupp und MAN. Überall droht Arbeitsplatzvernichtung. Bei Stellantis (Opel) soll das Werk Eisenach geschlossen werden, weil angeblich Halbleiter zur Autoproduktion fehlen. Gleichzeitig werden Betriebsteile verlagert. Breite Solidarität unter allen anwesenden Betriebsangehörigen war obligatorisch und unübersehbar. Weitere Montagsdemonstranten aus verschiedenen Städten meldeten sich auch zu Wort. Rufparolen unterstrichen den kämpferischen Charakter der Demo.

Auf der Zwischenkundgebung am Husemannplatz redete u.a. ein Vorstandsmitglied des Internationalistischen Bündnisses, einem Bündnis mit über 40 Trägerorganisationen wie z.B. der Bundesweiten Montagsdemo. Er prangerte ebenfalls die Politik unter den bürgerlichen Parteien an und gab zu verstehen, dass es auch unter einer "Ampelkoalition" keine Änderung der jetzigen Situation der Erwerbslosen und Beschäftigten geben wird, auch in der Umwelt- und Ausländerpoltik sind keine wesentlichen Änderungen zu erwarten, da die Monopole weiterhin das Sagen haben. Vertreter der Umweltgewerkschaft berichteten von dem Widerstand gegen das Steinkohlekraftwerk Datteln 4 und riefen zu einer Demonstration am 6.11.21 in Datteln auf.

Die Demonstration zog weiter über die Viktoriastr/Südring/Luisenstr. bis zum Ort der Abschlusskundgebung, dem Dr. Ruer-Platz. Musikalisch begleitet wurde sie weiterhin von der Band Gehörwäsche.

Auf der Abschlusskundgebung redeten Vetreter-innen vom Frauenverband Courage, den kämpfenden Stahlarbeitern von Thyssen Krupp aus Duisburg und Bochumer Verein aus Bochum, der Bergarbeiterorganiastion Kumpel für AUF und der Organisation des Freundeskreises Flüchtlingssolidarität (die sich aus dem Widerstand gegen Polizeiwillkür im Erstaufnahmelager Ellwangen bildete). Hier zeigte sich die internationale Solidarität. Nachdem es einen gemeinsamen Song der Gehörwäsche mit dem Vertreter des Freundeskreises Flüchtlingssolidarität  gab und die Bielefelder Liedergruppe "Hartzlos"  ihren Widerstand gegen Hartz IV musikalisch ausdrückte, redete zum Abschluss die Parteivorsitzende der MLPD. Sie rief die Montagsdemonstranten dazu auf, u.a.  für einen Lohnnachschlag gegen die Teuerung und eine Arbeitszeitverkürzung auf Kosten der Profite der Konzerne zu kämpfen.

Mit einem Abschlussong der Band Gehörwäsche endete die Kundgebung.

P.S.: Fotos von der Demonstration folgen noch.

Autor:

Ulrich Achenbach aus Bochum

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