Atomkraft bleibt unbeherrschbar
Umweltgewerkschaft erinnert an Tschernobyl und Fukushima

Der Moderator eröffnet in seiner Laudatio die Diskussion | Foto: privat Ulrich Achenbach Bochum
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Zum 35. Jahrestag des Supergaus im Atomkraftwerk von Tschernobyl (Ukraine) und an die Nulearkatastrophe in Fukushima gab es eine Kundgebung der Organisation Umweltgewerkschaft auf dem Dr. Ruer-Platz in Bochum. Am 26. April 1986 trat durch eine Explosition der Reaktorbrennstäbe im Atomkraftwerk Tschernobil (Ukraine, damals Sowjetunion) eine große radioaktive Strahlung aus, die zahlreiche Menschenleben forderte und ein riesiges Gebiet um das ehemalige Kernkraftwerk unbewohnbar machte. "Obwohl damals tausende Menschen starben und evakuiert werden mussten, wurde von der sowjetischen Regierung versucht, diese Katastrophe herunterzuspielen", meinte der Moderator der Kundgebung. Dabei sind die Folgen der radioaktiven Strahlung nach wie vor zu spüren, denn die Halbwertzeit der Strahlung beträgt tausende von Jahren. Das gleiche gilt für die Nuklearkatastrophe in Fukushima, ausgelöst durch einen Tsunami infolge eines Erdbeben.

An der Kundgebung beteiligten sich u.a. die Organisation Solidarität International, ein Vertreter der Koordinierungsgruppe der Bundesweiten Montagsdemo, der Jugendverband Rebell und mehrere Einzelpersonen. In den zahlreichen Redebeiträgen am offenen Mikrofon wurden die internationalen Konzerne mit ihrem Profitstreben für die fortschreitende Zerstörung der Umwelt verantwortlich gemacht. Die beabsichtigte Einleitung von radioaktiv verseuchtem Kühlwasser im AKW Fukushima ins Meer erntete scharfen Protest der Kundgebungsteilnehmer. Auch wurde deutlich moniert, dass es immer noch Kernkraftwerke in Deutschland in Betrieb sind, wo es zum Teil technische Mängel gibt. Von Schrottreaktoren wie z.B. in Belgien ganz zu schweigen.

In einer Wortmeldung wurde besonders die Bezeichnung der Kernkraft als "saubere Energie" gerügt. "Bis heute weiß niemand, wohin mit dem Atommüll. Ein sicheres Endlager gibt es nicht". Eine deutliche Kritik ging auch an die Umweltpolitik der Partei Die GRÜNEN. "Viele glauben, diese Partei wäre für konsequenten Umweltschutz. Durch ihre angepasste Politik an die bürgerlichen Parteien haben die Grünen z.B. die Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke in Deutschland mitgetragen, in Hessen die Politik von Volker Bouffier (CDU) für den umweltschädlichen Weiterbau der Bundesautobahn 49 gegen den erbitterten Widerstand der Umweltbewegung unterstützt und in NRW auch für die Abholzung des Hambacher Waldes im Interesse des Braunkohlekonzerns gestimmt. Und Robert Habeck erklärte sich in seiner Zeit als Umweltminister der SPD/Grünen-Landesregierung in Schleswig-Holstein dazu bereit, Castoren aus dem britischen Sellafield in Brunsbüttel zwischenzulagern - was ebenfalls auf die Empörung vieler Anti-AKW-Aktivisten stieß", erläuterte ein Redner.

Auch weitere Umweltthemen wie z.B. die Vermüllung der Meere durch Plastik, der weltweite Trinkwassermangel (immer mehr Brunnen trocknen aus), die Klimakatastrophe und die Verseuchung von Grundwasser durch das Steigen von verseuchtem Grubenwasser in den stillgelegten Bergwerken sowie durch die hohe Güllebelastung infolge der tierquälerischen Massentierhaltung wuirden angesprochen. Eine Rednerin wies in diesem Zusammenhang auf die Bedeutung der heimischen Kohle hin: Kohle ist nicht zum Verbrennen da, sondern es lassen sich viele Rohstoffe aus Kohle gewinnen, z.B. für die Medizin.

Einhellige Meinung war: Eine intakte Umwelt kann es nur geben, wenn  im Einklang mit der Natur produziert wird und dabei der Mensch und die Umwelt im Vordergrund steht anstelle der Profite der internationalen Monopole.

Autor:

Ulrich Achenbach aus Bochum

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