Medikamentenengpass
Wird den "fetten Gänsen" noch der Hals geschmiert?

Medikamentenengpass durch höhere Preise der Pharmakonzerne beseitigen? | Foto: www.pexels.com/de-de/foto/hande-kind-gesundheit-behandlung-6191550/
  • Medikamentenengpass durch höhere Preise der Pharmakonzerne beseitigen?
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Das Bundeskabinett fungiert wieder einmal als Handlanger der Konzerne. Weil bestimmte Medikamente mit Patentschutz zuletzt knapp wurden, sollen die Pharmakonzerne im Ausland mehr Geld bekommen, damit der Markt in Deutschland für sie interessant wird. Die Produktion der Arzneien soll sich mehr lohnen! Hauptsächlich sind  Medikamente gegen Krebserkrankungen, aber auch einige Arzneien für Kinder knapp und kaum noch in der Apotheke zu bekommen.

Anstatt gegen die Patentrechte für lebensnotwendige Waren wie z.B. Medikamente gesetzlich vorzugehen, werden Pharmakonzernen noch Unsummen in den Rachen geworfen! Fetten Gänsen wird noch der Hals geschmiert!

Herr Lauterbach ist fast schon als infantil anzusehen, wenn er im kindlichen Glauben davon ausgeht, höhere Medikamentenpreise wurden die ausländischen Konzerne dazu bewegen, verstärkt an Deutschland zu liefern!  Vielmehr freuen sich diese Unternehmen auf eine satte Profiterhöhung, wenn sie einmalig 50% auf ihre Preise aufschlagen dürfen!  Bestenfalls werden sie nur kleine Mengen an Deutschland liefern.

Zwar würden die Patienten davon profitieren, wenn sie anstelle von derzeit vielen patentfreien Generikas (Zweitmedikamente mit gleichen Wirkstoffen wie das Original) dann wieder das Original verordnet bekämen. Denn die Menschen sind Individuen, nicht alle vertragen Generika. Aber die Kranken müssten auch die Zeche dafür bezahlen, denn die Zuzahlungen zu den Arzneimittel würden steigen.

Wenn die Bundersregierung die "Übertreibung der Ökonomisierung bei der Arzneimittelversorgung" (Zitat von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach) mit Augenmaß berichtigen will, müssten die Krankenversicherungen mehr Beitragseinnahmen haben. Sofortige Forderung ist die Sozialversicherungspflicht für alle, auch Selbständige und deutliche Anhebung der Krankenkassenbeiträge (Arbeitgeberanteil) für Unternehmen mit großen Profiten bei gleichzeitiger Senkung des Arbeitnehmeranteils!  Beispiel: 80% Arbeitgeberanteil, 20% Arbeitnehmeranteil vom Gesamtbeitrag der Krankenversicherung.

Selbst der Spitzenverband gesetzlicher Krankenkassen (GKV) zweifelte noch vor Verabschiedung des Gesetzes, ob mit dem geplanten Gesetz mögliche Lieferengpässen wirklich eingedämmt werden können. Dazu äußerte sich Stefanie Stoff-Ahnis, Vorstandsmitglied des GKV-Spitzenverbands im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AFP (Zitat): Die Bundesregierung setze "alles auf eine Karte: mehr Geld für die Pharmaindustrie" (Quelle: /www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/medikamente-lieferengpaesse-gesetz-101.html)

Sinnvoll ist allenfalls die neue Vorschrift zur Verpflichtung der Einlagerung von bestimmten Medikamenten für die Dauer von mindestens drei Monaten.

Autor:

Ulrich Achenbach aus Bochum

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