Die Parkbank

Seit es öffentliche Parkanlagen gibt , kennt man auch die Parkbank.
Wie selbstverständlich gehört sie mit zu unserem Leben. Sie gehört zu den wenigen Sachen , die wir noch kostenlos nutzen können. Hin und wieder befindet sich ein kleines Schildchen mit Namen vom Spender auf eine Parkbank. Aber nur die Wenigsten würdigen einen Blick darauf. Dabei gibt uns eine Bank unheimlich viel . Dort können wir unseren Gedanken nachhängen oder einfach nur die Leute und die Gegend beobachten. Und auch zwei völlig Fremde kommen auf einer Parkbank schnell ins Gespräch.
Es gab mal Zeiten, da hatte der Spruch: „ durch die Bank“ seine Bedeutung verloren und das Sitzen war nicht für jedermann erlaubt. Aber heutzutage hat der Spruch seine volle Gültigkeit wiedererlangt. Nationalität/ Religion / Alter / Stand ….egal wer ….alle dürfen drauf sitzen und sich ausruhen. Ich glaube, keiner kennt den Menschen so gut wie eine Parkbank. All die Gedanken , die dort gedacht wurden….all die Ideen , die dort entstanden sind….all die Liebesgespräche ….all die alltäglichen Sorgen...
Es ist ein einfacher Gegenstand , der vor Jahrhunderten schon genutzt wurde und heute auch immer noch gerne zum Verweilen einladet.
Oftmals sehe ich mittlerweile nur noch die Betonklötze (ohne Rückenlehne) irgendwo stehen . Da sie stabiler sind und länger halten. Sie halten alleine deshalb schon länger, weil man sich gar nicht mehr so lange darauf aufhält. Das Sitzen ist auf den Betonklötzen einfach unbequem genauso wie auf den Metallbänken. Irgendwie ist es , vom Gefühl her, ein anderes kaltes Feeling.
Träume und tiefe Gedanken stellen sich gar nicht erst auf solchen Parkbänken ein. Es kann sich auch niemand mehr darauf verewigen. Irgendwie vermisse ich die kleinen eingeritzten „Herzchen mit Buchstaben“. Wie oft saß ich auf eine Bank und habe mir die kleinen Schnitzereien angeschaut. Sie gaben der Parkbank etwas menschlichesLeben. Hinter jedem eingeritzten „Herzchen“ stand eine Geschichte. Es war halt ein schönes Gefühl zu wissen, dass dort noch viele Andere gesessen haben. Leider habe ich dieses Gefühl bei den Beton- sowie Metallbänken noch nicht erlebt.
Als Kind kenne ich noch wie Parkbänke auch zum Frühjahr hin gereinigt wurden. Das ist heute wohl nicht mehr Fall. So vermosen ( wie auf den Bild ) die Bänke langsam vor sich hin und sie werden nicht mehr genutzt. Trotzdem hoffe ich, dass solche Bänke nicht einen Betonklotz weichen müssen. Sie geben der Umgebung einfach „Wärme“.
Und nun gehe ich im Park und setze mich auf eine Bank :)

Autor:

Ruth Schindel aus Bochum

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