Neues aus dem "Zweite-Klasse-Abteil" im Gesundheitssystem

Nachfolgend ein Artikel von Change-Plattform (Namen der betroffenen Personen bleiben anonym)

DAK Gesundheit, genehmigt den Rollstuhl für meinen schwerbehinderten Sohn !

Hallo ulrich,

mein Name ist XX, ich bin Mutter dreier Kinder und Studentin des Pflegemanagements.

Mein ältester Sohn (5) ist körperlich schwerstbehindert und benötigt deshalb einen Elektro-Rollstuhl. Die DAK Gesundheit, unsere Krankenkasse, lehnt die Kostenübernahme ab. Sie sagen, dass S. rund um die Uhr mit einer Pflegeperson unterwegs ist und deshalb keinen Rollstuhl für selbstbestimmte Mobilität braucht.

Immer müssen wir um wichtige Hilfsmittel für unsereren Sohn kämpfen, aber so eine einfallslose und lächerliche Begründung haben wir noch nie erlebt!

DAK, ihr könnt S. ja von A nach B tragen, ohne dass das Kind selbst entscheiden und unabhängig sein kann?!? Ich lade Sie ein, dass Sie all das was wir tagtäglich machen einmal 72 Stunden durchziehen!

Wir wünschen uns für unseren Sohn Inklusion, Mobilität, Selbstbestimmung, eben all das was ein gesundes 5-jähriges Kind auch hat. Wir fordern nur was uns zusteht und beantragen sicherlich nichts, weil wir Langeweile oder zu viel Platz haben.

S. soll selbst entscheiden wann er wohin fährt, selbstbestimmt mit seinen Freundinnen und Freunden spielen dürfen und ein ganz normaler 5-jähriger Junge mit Bewegungsdrang sein dürfen!

❗️ ulrich, bitte helfen Sie uns, der DAK zu zeigen, dass in der heutigen Gesellschaft Inklusion nicht nur ein Wort sein soll, sondern es auch Taten braucht!

Danke für Ihre Unterstützung,
XX

Selbstverständlich versuchte ich diesen Hilferuf im Internet zu unterzeichnen, leider ist das aufgrund einer technischen Störung bei Change. org zur Zeit nicht möglich.

Die Ablehnung der DAK für dieses (teure) Hilfsmittel für einen Schwerstbehinderten ist schon eine Menschenrechtsverletzung! Wäre die Mutter vermögend, hätte sie den entsprechenden Rollstuhl selbst bezahlen können. Inzwischen ist die Gesundheit zur Ware verkommen und der Patient ist nur ein Kostenfaktor!

Besonders schlimm ist die Situation in der ambulanten häuslichen Pflege. Für viele Pflegedienste zählt nur der Profit und die Abzocke der Krankenkassen, der Patient hat die Folgen zu tragen. Nicht ausreichend geschultes Pflegepersonal, Unpünktlichkeit und auch mangelhaft ausgeführte hauswirtschaftliche Tätigkeiten sind an der Tagesordnung, ein bettlägriger Patient ist solchen Situationen hilflos ausgeliefert und kann sich nicht einmal beschweren. In den Medien wurde bereits von einer Pflegemafia gesprochen.

Anstatt diese dubiosen Pflegedienste verstärkt zu kontrollieren, versuchen die Krankenkassen, in anderen Bereichen Kosten zu sparen, wie das obige Beispiel zeigt. Im Übrigen sind die gesetzlichen Auflagen für die Eröffnung eines Pflegedienstes anscheinend nicht ausreichend. Aber hier sieht die Bundesregierung im Gegensatz zur inneren Sicherheit keinen Handlungsbedarf.

Autor:

Ulrich Achenbach aus Bochum

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